Regel-Chaos und Zoff bei der Biathlon-WM! Jetzt spricht Schwedens Trainer Johannes Lukas bei SPORT1 Klartext – und schildert seine Sicht der Dinge.

„Die Regeländerung war mir natürlich bewusst. Aber wenn kein Trainer der großen Nationen davon was weiß, wie sie nun umgesetzt wird, dann denke ich, dass es eine deutliche Fehlkommunikation war“, sagt Lukas.

Sein Vorwurf richtet sich klar gegen den Weltverband IBU!

Hintergrund: Mit dem Sprint der Frauen an diesem Freitag (ab 14.30 Uhr im Live-Ticker) tritt eine neue Regel in Kraft, die schon im Sommer beschlossen wurde.

Die Regel besagt, dass ein fünfter Startplatz möglich ist, sofern die jeweilige Nation mindestens einen Athleten innerhalb der Top 15 im Gesamtweltcup platziert hat. Nationen, die in den Rennen den Titelverteidiger oder Olympiasieger stellen, dürfen sogar sechs Teilnehmer melden.

Einige große Nationen, darunter Schweden und Norwegen, gingen davon aus, dass fünf Aktive in den Top 15 notwendig sind, um einen Extra-Startplatz zu bekommen.

„Ich glaube nicht, dass es so gedacht war, wie die Regel jetzt umgesetzt wird. Sondern wenn man fünf Top-15-Athleten hat, dass man dann praktisch dem Fünften auch die Chance geben kann, zu laufen“, erklärt Lukas und fügt hinzu: „Das sind jetzt nochmal zig Startplätze mehr für alle. Damit ist der Gedanke von der kleineren Quote bei der WM völlig hinfällig. Das ergibt ja gar keinen Sinn!“

Regel auch in Zukunft so? Lukas glaubt das nicht!

Lukas geht auch nicht davon aus, dass die Regelauslegung in dieser Form „in Zukunft weiter so Bestand haben wird“.

Die neue Regelauslegung hatte am Donnerstag für großes Durcheinander und Hektik gesorgt.

„Im Endeffekt hat mich der norwegische Trainer gefragt, ob ich auch fünf Frauen einschreiben kann. Dann sind wir zum Weltverband und die haben gesagt: Ihr habt ja diesen Extraplatz. Und dann ging der ganze Zirkus los.“

Für den Frauen-Sprint konnten die Schweden noch relativ unkompliziert Mona Brorsson nominieren. Im Männer-Sprint bleibt ein Startplatz nun aber unbesetzt. „Das ist für uns mega ärgerlich“, betont Lukas.

Herrmann-Wick führt deutsches Quintett an

Norwegen ließ mit Juni Arnekleiv und Endre Strömsheim sogar zwei Athletinnen in einer Nacht- und Nebelaktion nach Oberhof nachfliegen.

„Wir haben das natürlich auch überlegt. Das Problem ist, dass es bei uns vier positive Fälle gibt aus diesem IBU-Cup Team, das in Obertillach war. Das Risiko ist uns einfach zu groß“, stellte Lukas klar.

In Schweden ist der Aufschrei nach dem Regel-Zoff besonders groß.

„Ich musste mir natürlich einiges anhören, dass ich diesen einen Platz offen lasse – und dieser Verantwortung stelle ich mich auch. Aber man muss auch sagen, dass es nicht die Aufgabe der Trainer sein kann, welche Regeln wie umgesetzt werden. Das ist die Verantwortung des technischen Komitees und der Leitung der Verbände.“

Der Deutsche Ski-Verband hatte direkt ein mögliches Quintett für den Frauen-Sprint nominiert. Neben Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick gehen Lokalmatadorin Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz sowie die beiden WM-Debütantinnen Sophia Schneider und Hannah Kebinger ins Rennen.

Zeitplan und Sieger der Biathlon-WM in Oberhof

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TV: ARD (ab 15. Februar), ZDF (ab 8. Februar), Eurosport (komplett)

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