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Biathlon-WM: Herrmann-Wick über Erwartungen & "bisschen spezielle" Konstellation

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Biathlon-WM: Herrmann-Wick über Erwartungen & "bisschen spezielle" Konstellation

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„Das ist ein bisschen speziell“

Auf Denise Herrmann-Wick ruhen die deutschen Hoffnungen bei der Biathlon-WM in Oberhof. Im SPORT1-Interview spricht die Olympiasiegerin über die Erwartungen, eine kuriose Konstellation und ein brisantes Thema.
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick führt das Aufgebot der deutschen Biathleten für die anstehende Heim-WM in Oberhof an.
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Zu dritt standen sie direkt nebeneinander am Schießstand, die Gewehre klackten ihr Stakkato beinahe im Gleichklang. Am Ende hatte Denise Herrmann-Wick die besseren Nerven, setzte sich gegen die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland und die Italienerin Dorothea Wierer durch.

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Gut zwei Wochen ist das nun her, dass Herrmann-Wick die WM-Generalprobe in Antholz gewann. Seitdem ruhen die deutschen Hoffnungen für die Heim-Weltmeisterschaft der Biathleten in Oberhof umso mehr auf der 34-Jährigen, die im vergangenen Jahr mit dem Olympia-Gold in Peking ihren größten Erfolg gefeiert hatte. (Biathlon-WM: Alle Rennen im LIVETICKER)

Im SPORT1-Interview spricht Herrmann-Wick über ihre Erwartungen in Oberhof, ihre Zukunft – und eine verrückte Konstellation. Zudem äußert sie sich zu einer möglichen Rückkehr russischer und belarussischer Athleten.

SPORT1: Hallo, Frau Herrmann-Wick, Sie haben im vergangenen Sommer geheiratet und wollen demnächst ihr gemeinsames, neues Heim beziehen. Steht denn das Haus schon?

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Denise Herrmann-Wick: Nein, leider noch nicht (lacht). Aber die Pläne laufen auf Hochtouren. Wir warten noch ein bisschen auf die Baugenehmigung. Wir haben das jetzt auf den Sommer verschoben.

Herrmann-Wick freut sich auf Heim-WM-Flair

SPORT1: Der Fokus liegt jetzt ja ohnehin auf der Heim-WM. Sie haben die Generalprobe in Antholz gewonnen. Mit welchen Zielen gehen Sie in Oberhof an den Start?

Herrmann-Wick: In Antholz lief es natürlich richtig gut, aber für die WM hat das nicht allzu viel zu sagen. Ich möchte in bestmöglicher Verfassung an den Start gehen und ordentlich Scheiben abräumen. Ich freue mich einfach auf das Flair einer Heim-WM, diese Biathlon-Hochburg in Oberhof zu erleben. Ich hoffe, dass ich diese einmalige Atmosphäre in positive Energie ummünzen kann.

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SPORT1: Macht das wirklich so viel aus, gibt Ihnen das einen Push, wenn man weiß, dass Tausende von Fans eine besondere Atmosphäre kreieren?

Herrmann-Wick: Man hat nicht so oft die Möglichkeit, das als Sportler zu erleben. Da sind besondere Leistungen möglich und man holt vielleicht noch ein paar Prozent mehr aus sich heraus. Es wäre cool, wenn man in einen Flow reinkommt, mit dem Publikum zusammen – und die Heim-WM richtig zu rocken.

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„Ich versuche das total auszublenden“

SPORT1: Sie sind trotzdem eben geschickt ausgewichen, als ich Sie nach Ihren persönlichen Zielen gefragt habe. Haben Sie denn trotzdem im Kopf, wie viele Medaillen es schon sein dürften?

Herrmann-Wick: Diese ganze Medaillenzählerei führt nur dazu, dass zu viel Druck aufgebaut wird. Ich versuche das total auszublenden. Ich habe natürlich Ziele, aber da geht es zum Beispiel eher um meine eigenen Laufzeiten und richtig gute Trefferleistungen. Ich habe schon viel erreicht. Das Olympia-Gold vom letzten Jahr kann ich sowieso nicht mehr toppen. Klar ist aber, dass ich an meine guten Ergebnisse in dieser Saison anknüpfen möchte – alles andere wäre gelogen. Ich will es genießen und den anderen das Leben möglichst schwer machen. (Biathlon: Alle News, Termine, Ergebnisse und Weltcupstände)

SPORT1: Wenn Sie von den anderen sprechen, wen sehen Sie da verstärkt als größte Konkurrentinnen?

Herrmann-Wick: Ich glaube, dass die Marte (Olsbu Röiseland, siebenmalige Olympiasiegerin aus Norwegen) richtig heiß ist. Sie war nach ihrer längeren Pause schon wieder richtig gut drauf. Die Doro (Dorothea Wierer, Anm. d. Red.) ist bei einem Großereignis auch immer zu beachten. Und natürlich Elvira Öberg, das sind die großen Namen. Aber es können viele Mädels an einem guten Tag ganz vorne mitmischen. Ich will natürlich dabei sein.

Herrmann-Wick über spezielle Konstellation

SPORT1: Sie haben Marte Röiseland angesprochen. Das ist ja eine verrückte Konstellation mit ihr als eine Ihrer schärfsten Konkurrentinnen auf der einen Seite und ihrem Ehemann Sverre als einen Ihrer Trainer im deutschen Team. Wie sehen Sie diese Situation, wie geht man damit um?

Herrmann-Wick: Das ist zwar ein bisschen speziell, aber wir gehen da alle total entspannt mit um. Marte war auch schon mal bei uns im Training mit dabei, das war spannend.

SPORT1: Es wird auch im Biathlon immer wieder diskutiert über eine mögliche Rückkehr von russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Herrmann-Wick: Grundsätzlich ist die Situation schon bitter, weil man sich mit den Besten messen will. Auf der einen Seite können viele der Athleten und Athletinnen ja nichts für die politischen Umstände. Auf der anderen Seite bekommt man von der ein oder anderen Athletin aus Russland ein politisches Statement mit, wo man denkt: Wenn die zurückkommen und so eine politische Grundhaltung haben, ist das grenzwertig. Am Ende wäre es schön, wenn wieder Frieden herrscht und es so weitergehen kann, wie es mal war, dann können vielleicht auch mal wieder Weltcups in Russland oder Belarus stattfinden können.

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SPORT1: Anfangs haben wir über Ihre privaten Pläne beim Hausbau gesprochen, wie sehen Sie denn Ihre weitere Biathlon-Zukunft? Gedanken gemacht haben Sie sich sicherlich, aber haben Sie schon eine Entscheidung für sich getroffen?

Herrmann-Wick: Nachdem ich eine Entscheidung getroffen habe, werde ich die mitteilen. Aber jetzt steht erstmal die Heim-WM ganz groß im Vordergrund!

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