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Wintersport: Biathlon-Legende Laura Dahlmeier mit deutlicher Mahnung

Dahlmeier mit deutlicher Mahnung

Laura Dahlmeier sorgt sich wegen des Klimawandels um den Spitzensport im Winter - und appelliert, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.
Im „SKI & BERGE: Das DSV Magazin“ auf SPORT1 begrüßt Ruth Hofmann Olympiasiegerin & Weltmeisterin Laura Dahlmeier zum Thema Skitouring. Die ehemalige Biathletin gibt wertvolle Tipps zum Tourenski und dem Bergsport im Sommer und Winter. Außerdem blickt sie zurück auf ihre erfolgreiche Karriere.
Laura Dahlmeier sorgt sich wegen des Klimawandels um den Spitzensport im Winter - und appelliert, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier sorgt sich um den Spitzensport im Winter - und glaubt dennoch an eine Zukunft.

„Ich sehe ihn schon als bedroht, aber er hat die Chance, sich zu wandeln und so den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Zumindest kurzfristig“, sagte die 29-Jährige im Interview mit der Welt am Sonntag.

Laura Dahlmeier: Anpassungen „müssen passieren“

Dahlmeier meint: "Man kann für die nächsten Jahre mit guten Anpassungen einiges herausholen. Aber die müssen natürlich passieren." Das Bewusstsein für nachhaltigen Umgang mit der Natur und den vom Menschen gemachten Klimawandel nehme "stetig zu und ist hoch, aber die Umsetzung ist nicht immer einfach", sagte die siebenmalige Weltmeisterin.

Das Thema Klimawandel beschäftigt Dahlmeier seit langem, zu Beginn des Jahres hatte sie auch im SPORT1-Interview gemahnt, man müsse gegen „alle Kräfte mobilisieren, damit es nicht noch schlimmer wird. Die Auswirkungen sind in diesem Winter schon drastisch zu spüren.

Es gebe „im alpinen Bereich extrem viele Rennen, die abgesagt werden - die ausfallen. Zum Glück braucht man für Biathlon nicht ganz so viel Schnee. Wenn sich die nächsten Jahre aber weiter so entwickeln, muss sich der Biathlon verändern. Das ist dann einfach nicht mehr durchführbar und schwer zu rechtfertigen, dass da Massen von Schnee produziert werden bei starken Plustemperaturen.“

Biathlon-Legende sieht sich in persönlichem „Dilemma“

Im Welt-Interview führt Dahlmeier aus, dass sie sich auch persönlich in einem „Dilemma“ sieht. Nach ihrem Rücktritt vom Leistungssport 2019 zieht es sie noch häufiger in die Natur, kürzlich schloss sie eine Ausbildung zur staatlich geprüften Berg- und Skiführerin ab. Sie frage sich dabei selbst: „Wie viel Nutzung ist okay?“ Das müsse jeder individuell herausfinden.

Dahlmeier begegnet der Klimaveränderung, die ihr bei ihren Bergtouren auf den Gletschern vor Augen geführt werden, mit eigenen Maßnahmen, „aber letztlich bin ich noch nicht so weit, dass ich meine privaten Ziele komplett zurückstecke und nur noch Unternehmungen daheim mache oder dort, wo ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinkomme“, sagte sie.

Über Ostern hatte sie den Berg Ararat (5137 m) in der Türkei bestiegen und für die Reise einen CO2-Ausgleich geleistet. „Aber im Endeffekt“ sei das auch „nur Greenwashing“. Dennoch ist Dahlmeier der Meinung: „Es darf auch erlaubt sein, mit dem Flieger in den Urlaub zu fliegen.“ (DATENCENTER: Der Biathlon-Weltcup 2022/23)

Sie selbst setzt auf nachhaltigen Konsum, saisonale Ernährung und Bewegung. „Ich muss nicht im Winter Radfahren und im Sommer Ski“, sagte Dahlmeier: „Ich mache es nur dann, wenn es geht.“

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Mit Sportinformationsdienst (SID)