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Biathlon-WM: "Ein Gemetzel!" TV-Wut in Norwegen

TV-Ärger: „Einfach nur Gemetzel!“

Beim geschichtsträchtigen Sieg von Johannes Thingnes Bö bei der Biathlon-WM in Lenzerheide werden entscheidende Szenen nicht gezeigt - Norwegens TV-Duo kocht.
Die Biathlon-WM findet dieses Jahr im schweizerischen Lenzerheide statt. Zwölf Mal kämpfen die Biathleten vom 12. Bis zum 23. Februar um Edelmetall.
Beim geschichtsträchtigen Sieg von Johannes Thingnes Bö bei der Biathlon-WM in Lenzerheide werden entscheidende Szenen nicht gezeigt - Norwegens TV-Duo kocht.

Obwohl Johannes Thingnes Bö im Sprint bei der Biathlon-WM in Lenzerheide einen historischen Sieg feierte (21. WM-Goldmedaille), war davon im TV nichts zu sehen. Stattdessen wurde der Zieleinlauf eines Amerikaners gezeigt.

„Das ist nahe an einem Skandal“, schimpfte Kommentator Marius Skjelbæk bei der Übertragung des norwegischen Senders TV2. Sein Kollege Ole Kristian Stoltenberg fragte: „Ist der Produzent nach Hause gegangen?“

„Katastrophal für eine TV-Produktion“

Richtig sauer war Legende Ole Einar Björndalen. „Das war heute eine 1 von 10. Das war miserabel. Man kann den großen Favoriten beim Stehendschießen nicht aus den Augen verlieren“, sagte der Experte zu NRK und ergänzte: „Ich kann nicht beschreiben, wie katastrophal das für eine TV-Produktion ist. Dies ist eines der wichtigsten Rennen, es ist ein Sprint. Außerdem soll die Produktion den Höhepunkt einer Meisterschaft darstellen. Ich dachte, jetzt sei alles in Ordnung.“

IBU-Kommunikationsdirektor Christian Winkler stellte sich im Nachgang der Kritik. „Zuallererst müssen wir sagen, dass dies ein Fehler war. Es kann nicht sein, dass das letzte Schießen von Johannes nicht gezeigt wird“, sagte er: „Das ist nicht akzeptabel. Wir entschuldigen uns dafür. Vor allem bei den norwegischen Zuschauern, die es nicht zu sehen bekamen.“

Winkler ergänzte, dass man die Produktion anschließend gründlich auswerten werde: „Ich denke, dass sie ziemlich schnell reagiert haben und die Wiederholung ziemlich schnell gezeigt haben, aber es ist immer noch nicht gut genug. Wir entschuldigen uns. Auch wenn wir die besten Leute haben, können auch sie Fehler machen.“

„Es ist einfach nur ein Gemetzel“

Der eigentliche Hauptdarsteller sah die Sache hingegen gelassen. „Es ist vielleicht ein bisschen langweilig. Aber es ist schnell, und nicht alle Produzenten haben dieses Wissen. Manchmal kann das passieren“, sagte der Norweger: „Es ist ein bisschen unglücklich, aber wir können jetzt nichts dagegen tun.“

Ganz anders sah es Bös Teamkollege Endre Strömsheim: „Es ist einfach nur ein Gemetzel. Es ist einfach zum Verrücktwerden, das kann nicht sein. Man muss sehen, wann um Gold geschossen wird.“

Bö-Bruder sieht „gerechte Strafe für IBU“

In die gleiche Kerbe schlug auch Vebjörn Sörum: „Es ist absolut aussichtslos. Ich glaube, sie haben dieses Jahr sehr damit zu kämpfen gehabt, die richtigen Momente zu erwischen, vor allem bei den Frauen. Es sollte nicht so schwierig sein, wenn man jemanden hat, der sich ein bisschen dafür interessiert, und wenn man die richtigen Zeiten hat. Die Tatsache, dass es nicht gezeigt wird, ist absolut traurig.“

Dennoch verteidigte Sörum den Produzenten auch, denn es sei schwer, da die wichtigen Momente dicht beieinander liegen.

„Das ist die gerechte Strafe für die IBU, nachdem sie die Startreihenfolge geändert haben, gegen den Willen der Athleten. Sie haben heute einen Klaps auf die Finger bekommen“, kommentierte Bös Bruder Tarjei.