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TV-Legende verabschiedet sich emotional von Dahlmeier

TV-Legende trauert um Dahlmeier

Laura Dahlmeiers Tod erschüttert die Sportwelt. Ein Kommentatoren-Urgestein nimmt in einem emotionalen Nachruf Abschied von der erfolgreichen Sportlerin.
Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier starb dort, wo sie sich besonders wohlfühlte: in ihren geliebten Bergen. Eine Faszination, die schon in Kindertagen begann.
Laura Dahlmeiers Tod erschüttert die Sportwelt. Ein Kommentatoren-Urgestein nimmt in einem emotionalen Nachruf Abschied von der erfolgreichen Sportlerin.

Die Anteilnahme der Sportwelt nach dem tragischen Unfalltod von Laura Dahlmeier ist riesig. Einer der bekanntesten Sport-Kommentatoren in Deutschland, Sigi Heinrich, der seit mehr als 25 Jahren die Stimme von Eurosport ist und die Erfolge der ehemaligen Biathletin begleitet hat, nimmt emotional Abschied.

In seinem Nachruf auf Dahlmeier spricht Heinrich von „tausend Fragen“, die ihm beim Schreiben begleitet hätten: „Warum, warum Laura? Gerade sie, die immer so vorsichtig war.“

Er sei „erschüttert, irgendwie auch ratlos“, schreibt Heinrich: „Ich habe jeden, wirklich jeden offiziellen ihrer Schritte in den Loipen der vielen Stadien beobachtet und ihre grenzenlose Ruhe, ihr Selbstverständnis am Schießstand bewundert. Das darf man als Reporter in Ausnahmefällen auch tun. Und Laura war eine Ausnahme.“

Dahlmeiers Erfolgsgeheimnis war ihre „Natürlichkeit“

Das Erfolgsgeheimnis von Dahlmeier sei ihre „Natürlichkeit“ gewesen. „Sie stillte Sehnsüchte. Wie Rosi Mittermaier und ja, auch wie Magdalena Neuner. Die sympathischen Mädels aus den Bergen. Naturverbunden, geerdet. Und dann auch noch ungeheuer erfolgreich.“

Doch der frühe Rücktritt vom Sport im Alter von 25 Jahren habe verdeutlicht, wie sehr der Rummel um ihre Rolle als Weltklasse-Biathletin Dahlmeier auf die Nerven ging.

„Für Laura war das Ende ein Anfang. Endlich konnte sie ihre Liebe zu den Bergen uneingeschränkt ausleben“, meint Heinrich, der Dahlmeiers Vater Andreas und ihre Tante Regina Stiefl gut kennt.

„Durchatmen nach dem Gefängnis Biathlon“

Auch in ihrem neuen Leben habe Dahlmeier bei vielen Menschen Sehnsüchte geweckt, „denn wer kann schon von sich sagen, dass er einfach nur das tut, was er gerade gerne tun will. Für sie hieß das: Raus an die frische Luft, die Welt von oben betrachten. Aufatmen, durchatmen nach dem Gefängnis Biathlon.“

Dahlmeiers Management hatte am Mittwochnachmittag den Tod der 31-Jährigen bestätigt. Dahlmeier starb nach einem Bergunfall am Laila Peak in Pakistan.

Die erfahrene Bergführerin war bereits am Montagmittag von einem Steinschlag getroffen worden. Leichtsinnig habe sie laut Heinrich nicht gehandelt.

Dahlmeier war sich der Gefahren bewusst

„Laura Dahlmeier verunglückte nicht, weil sie zu wagemutig war. Sie war sich ja stets möglicher Gefahren bewusst, die sie sorgsam abwägte. Sie kannte die Berge, ihre Schroffheit, aber sie liebte ihren Zauber“, schrieb der TV-Kommentator.

Dahlmeier sei eben dort glücklich gewesen, „wo der Mensch sich jeden Schritt und Tritt erkämpfen muss“.

Sie habe „viele Gipfel erklommen. Im alten Leben als Biathletin, im neuen als Alpinistin“, so Heinrich. „Jetzt bleibt nur Unverständnis, irgendwie, Fassungslosigkeit, Trauer, auch Wut, irgendwie.“