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Vater verrät Details: Wie Laura Dahlmeier ihre Beerdigung plante

Wie Dahlmeier ihre Beerdigung plante

Knapp fünf Monate nach dem Tod seiner Tochter erläutert Andreas Dahlmeier weitere Details, spricht über die Trauerfeier und das Leben danach.
Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier starb dort, wo sie sich besonders wohlfühlte: in ihren geliebten Bergen. Eine Faszination, die schon in Kindertagen begann.
Knapp fünf Monate nach dem Tod seiner Tochter erläutert Andreas Dahlmeier weitere Details, spricht über die Trauerfeier und das Leben danach.

Ende Juli 2025 verunglückte Laura Dahlmeier am Laila Peak in Pakistan tödlich. Knapp fünf Monate nach ihren Tod hat ihr Vater Andreas im Interview mit der SportBild noch einmal über die Geschehnisse gesprochen und neue Details enthüllt.

Beim Abstieg von dem 6096 Meter hohen Berg war die Biathlon-Olympiasiegerin von einem Stein am Kopf getroffen worden. „Laura müsste sofort tot gewesen sein“, so ihr Vater, der sich seit 40 Jahren in der Bergrettung in Garmisch-Partenkirchen engagiert.

Bemerkenswert: Eine Woche vor dem Tod der Sportlerin ging schon einmal ein Alarm bei der Famlie ein. Dieser stellte sich aber als Fehlalarm heraus, hatte Dahlmeier den Alarmknopf ihres Senders doch aus Versehen gedrückt.

„Laura ist begraben, wo sie glücklich war“

Nach dem tragischen Unglück war es ob des schlechten Wetters und den damit verbundenen Gefahren in der Folge nicht möglich, den Leichnam zu bergen. „In den Tagen danach gab es ein großes Unwetter, und es sind viele Steine heruntergekommen, die Laura unter sich begraben haben“, so ihr Vater.

„Vielleicht wollte sie es auch so. Laura ist dort begraben, wo sie glücklich war und sich frei fühlte. Ich stelle mir vor, wenn Laura in einem Grab auf einem Friedhof liegen würde, und den ganzen Tag über kommen Leute vorbei – sie würde aufschauen und denken: Meine Güte, schon wieder ist jemand da. Lasst mir doch endlich mal meine Ruhe! Ich glaube, Laura hätte es so gewollt, in den Bergen ihren Frieden zu finden.“

Andreas Dahlmeier verriet zudem, dass seine Tochter bereits zu Lebzeiten festgelegt hatte, wie ihre Trauerfeier zu gestalten ist. Am 11. August hatten 200 geladene Gäste in der Wallfahrtskirche St. Anton in Garmisch Abschied genommen. „Sie hat gesagt, es sollen nur die kommen, die sie gerne mochte. Die sie nicht mochte, sollten nicht kommen. Auch da war sie gradlinig.“

Dahlmeier plante Musik für ihre Beerdigung

Anwesend waren am Ende viele Freunde aus der Kletterszene und Bergwacht, aus dem Biathlon unter anderem ihre Ex-Teamkollegin und Freundin Maren Hammerschmidt und ZDF-Kollege Sven Fischer.

Auch die Musik, die bei der Trauerfeier gespielt wurde, hatte Dahlmeier vorher ausgewählt. Unter anderem dabei: Eine abgeänderte Version des Oberreintal-Liedes, die unter Gitarren- und Akkordeonbegleitung gesungen wurden.

Der markante Refrain: „Hei mi leckst am Arsch!“ Ein unter Bergsteigern verbreiteter Gruß der Erleichterung, wenn ein Gipfel erklommen wurde.

Anteilnahme erfreut Andreas Dahlmeier

Nach dem Tod der 31-Jährigen wurde in ihrer Heimat Garmisch eine Gedenkstätte im Kurpark errichtet, zu der weiterhin regelmäßig Besucher gehen, um sich zu verabschieden.

Für ihren Vater ein schönes Gefühl: „Wenn ich dorthin gehe, bin ich nie allein. Die Anteilnahme ist immer noch riesengroß“, so der 58-Jährige, der noch einmal betonte, sich der Gefahren des Klettersports stets bewusst gewesen zu sein.

„Ich musste immer mit dem Anruf rechnen, dass etwas passiert ist. Daher war es immer ein gutes Zeichen, wenn ich nichts gehört habe. Laura war immer sehr umsichtig. Aber als Bergsteiger braucht man auch Glück. Und je öfter man in die Berge steigt, desto größer ist die Gefahr, dass einmal etwas passiert. Das weiß man. Auch ich bin schon einige Male dem Tod von der Schippe gesprungen.“

Übrigens: Nach dem Tod seiner Tochter war Dahlmeier im Sommer nicht in den Bergen, inzwischen hat er sich aber wieder zu einer Klettertour aufgemacht.

„Das ist genau das, was Laura gewollt hätte“, ist er sich sicher. „Sie würde sagen: Behaltet mich in guter Erinnerung, aber das Leben geht weiter! Steckt nicht den Kopf in den Sand! Geh raus zum Klettern, Papa!“