Rodel-Vizeweltmeisterin Merle Fräbel ist beim Weltcup-Auftakt zum Start in die olympische Saison in Winterberg auf Platz zwei gerast. Die 22-Jährige arbeitete sich im zweiten Durchgang nach vorne und musste sich am Ende nur der Österreicherin Hannah Prock geschlagen geben. Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Julia Taubitz blieb als Zwölfte dagegen weit hinter den Erwartungen zurück.
Rodeln: Fräbel beim Weltcup-Auftakt Zweite - Taubitz enttäuscht
Fräbel beim Weltcup-Auftakt Zweite
Taubitz nahm das Ergebnis mit Galgenhumor und zog ein eindeutiges Fazit: „Für’n Arsch“, resümierte die 29-Jährige lachend. Fräbel war dagegen „glücklich“ und mit ihren Läufen „mega zufrieden“, erklärte die Rodlerin vom RT Suhl, die im Mixed-Team-Event am Freitag mit Weltmeister Max Langenhan noch das Podest verpasst hatte: „Das war ein super Saisonstart.“
Hinter Fräbel, der am Ende drei Hundertstelsekunden auf Prock fehlten, verpasste Anna Berreiter (+0,298 Sekunden) im Hochsauerland als Vierte das Podest zudem nur knapp. Die erst 20 Jahre alte Anka Jänicke (+0,439) schloss das Rennen auf einem respektablen sechsten Platz ab.
Fräbel und Taubitz hatten beim Olympischen Test-Event im komplett erneuerten Eiskanal von Cortina d’Ampezzo mit einem Doppelsieg Hoffnungen auf den Gewinn ihrer ersten olympischen Medaillen geweckt. Nur eine Woche später bestätigte Fräbel nun die starke Leistung, während Taubitz einen ersten Dämpfer kassierte.
Bei den Männern hatte bereits am Samstag Rekordweltmeister Felix Loch einen Überraschungscoup gelandet und das Auftaktrennen gewonnen. Es war sein erster Weltcupsieg nach knapp 22 Monaten. Der 36-Jährige verwies den starken Österreicher Jonas Müller und Weltmeister Max Langenhan auf die Plätze zwei und drei und eröffnete den Olympia-Winter so mit einer echten Kampfansage.
Im Doppelsitzer hatten zudem Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal triumphiert, bei den Männern rasten die sechsmaligen Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt als bestes deutsches Duo auf Rang zwei.
Der Saisonauftakt hätte eigentlich in Österreich stattfinden sollen, doch aufgrund von Sicherheitsbedenken beim umgebauten Eiskanal in Innsbruck-Igls sprang die Bahn in Winterberg ein.