Der Schnee war weich, zudem trieb der heftige Wind das Laub der umliegenden Bäume auf die Piste. Der Kurs sah aus wie Stracciatella-Eis - und er war so nicht nach dem Geschmack von Lena Dürr. (DATEN: Alle Ski-Weltcup-Rennen LIVE im SPORT1-Ticker)
Slalom in Zagreb: Petra Vlhova siegt vor Mikaela Shiffrin, Lena Dürr wird Elfte
Laub-Chaos bei Weltcup-Slalom
Mit einem wütenden Schrei quittierte die beste deutsche Slalom-Fahrerin beim Weltcup am „Bärenberg“ bei Zagreb ihre schwache Fahrt im Finaldurchgang, mit der sie von Rang sechs auf elf zurückfiel.
„Das war ein Kampf von oben bis unten“, klagte Dürr. Sie habe vor allem im zweiten Lauf die schon sehr tiefe Spur nicht richtig getroffen. „Das ärgert mich, weil mehr drin gewesen wäre.“
Petra Vlhova kam mit den widrigen Bedingungen am besten zurecht. Im zweiten Lauf unter Flutlicht behauptete sie ihre überlegene Führung aus dem ersten Lauf vor Mikaela Shiffrin (USA) und sicherte sich damit zugleich den Titel der „Schneekönigin“, der in der kroatischen Hauptstadt traditionell vergeben wird.
„Es ist zu warm hier. Die Rillen sind tief. Wir werden sehen, wie ich durchkomme“, hatte die Slowakin nach dem ersten Lauf noch geklagt.
Vlhova gewinnt Slalom vor Shiffrin
Vlhova lag am Ende des extrem herausfordernden Rennens 0,50 Sekunden vor ihrer großen Rivalin Shiffrin, die zuvor zwei Rennen wegen einer Corona-Infektion verpasst hatte. (DATEN: Alle Ergebnisse des Ski-Weltcups)
„Ich bin gut gefahren - vor allem, weil ich die letzten zehn Tage nicht trainieren konnte“, sagte die 26-Jährige, die nach nur zwei Einheiten ihre Führung im Gesamtweltcup erfolgreich verteidigte. Vlhova, im fünften Slalom der Saison zum vierten Mal Siegerin, ist Zweite.
Dürr konnte erneut nicht an ihre starken Leistungen in den ersten drei Slaloms der Saison anknüpfen. Nach den zwei dritten Plätzen und einem fünften Rang war sie vor dem Jahreswechsel im österreichischen Lienz lediglich als 18. ins Ziel gekommen.
Aicher scheidet in Zagreb im zweiten Lauf aus
Am von ihr ungeliebten „Bärenberg“ ließ sie zunächst den Vorteil von Startnummer zwei im ersten Lauf ungenutzt, im Finale verlor sie erneut an Boden und lag am Ende 3,33 Sekunden hinter Vlhova.
Es war ohnehin kein guter Tag für die deutschen Frauen: Neben Dürr hatten sich auch Jessica Hilzinger und Emma Aicher für das Finale der besten 30 qualifiziert. (DATEN: Rennkalender des Ski-Weltcup)
Dort aber fädelte Aicher im Zielhang an einer Torstange ein. Hilzinger belegte Rang 21. Paulina Schlosser und Marlene Schmotz waren bereits im ersten Lauf ausgeschieden.