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Ski-Innovation? FIS knickt nach massiver Kritik ein

Nach Kritik! FIS knickt ein

In der kommenden Saison soll es im Ski Alpin die Team-Kombination geben. Der Wettbewerb wird nun aber wieder gestrichen, auch wegen heftigen Protesten.
Romy Ertl, die Tochter der ehemaligen Skirennläuferin Martina Ertl, ist auf dem besten Weg, in die Fußstapfen ihrer erfolgreichen Mutter zu treten. Im "SKI & BERGE - Das DSV-Magazin" spricht die zweifache Weltmeisterin über ihren Nachwuchs.
In der kommenden Saison soll es im Ski Alpin die Team-Kombination geben. Der Wettbewerb wird nun aber wieder gestrichen, auch wegen heftigen Protesten.

Ursprünglich wollte der Ski-Weltverband FIS in der neuen Alpin-Saison ein neues Format an den Start bringen. In Innsbruck und Crans Monata sollte die Team-Kombination, bei der ein Speed-Spezialist und ein Technik-Fahrer aus einem Land an den Start gehen, erstmals ausprobiert werden.

Doch rund drei Wochen vor dem Weltcup-Auftakt ist der Plan bereits Geschichte. „Im Sinne des Produktes Kitzbühel und der Athleten wurde entschieden, die Teamkombination in Kitzbühel 2024 nicht auszutragen“, erklärt Christian Scherer der österreichischen Zeitung Krone.

Für den Chef des Organisationskommittees, Michael Huber, gibt es noch zu viele Fragen. Es „müssen sich alle Gedanken machen, um einen fairen Modus zu haben“, schildert er dem Blick.

„Die Team-Kombi war ein Schnell-Entwurf, der nicht zu Ende gedacht wurde“, moniert Hugo Steinegger, OK-Vizepräsident des Rennens in Crans-Montana.

Team-Kombination vor dem Aus?

Streitpunkt ist besonders die Vergabe von Weltcup-Punkten. Die Athleten bemängeln, dass so für einige ein Nachteil entstehen würde. Die Slalom-Asse AJ Ginnis und Petra Vlhova hätten so zum Beispiel im Kampf um die große Kristallkugel einen Nachteil, da es in ihrer Heimat keine Weltcup-Abfahrer gibt.

Dementsprechend protestierten zahlreiche Top-Stars wie Mikkaela Shiffrin, Sofia Goggia, Vincent Kriechmayr und Aleksander Aamodt Kilde gegen das neue Format. Daniel Yule bemängelt, dass er zwar zum Format befragt wurde, aber bei der Ausarbeitung des Reglements außen vor war. „Bezüglich der Punktevergabe wurde ich nie gefragt“, kritisiert der Slalom-Fahrer.

Slalom-Star mit Lösungsvorschlag

Ginnis, hätte sogar einen Lösungsvorschlag parat gehabt. „Chancengleichheit könnte man auch herstellen, wenn ich als Grieche wie beispielsweise im Tennis-Doppel mit einem Schweizer, Österreicher oder Norweger in der TC antreten dürften“, brachte der Grieche, der bei der WM 2023 zu Silber im Slalom gefahren war, ins Spiel. Eine Einigung konnte jedoch nicht gefunden werden.

Zwischendurch wurde diskutiert, entweder keine Punkte zu vergeben oder nationenübergreifende Teams zuzulassen. Eine Einigung konnten die Beteiligten aber nicht erzielen. „Schlussendlich hat es keine Zeitschiene gegeben, die eine gute Umsetzung realistisch macht“, erläutert Scherer.

Die Absage bedeutet allerdings nicht, dass die Team-Kombination schon wieder Geschichte ist. Schließlich ist der Wettbewerb Teil des olympischen Programms 2026. „Wir sind interessiert, es 2025 durchzuführen“, meint daher Huber.