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"Haben Trend verschlafen" - Neureuther schlägt Alarm! Ski-Star sieht deutschen Wettbewerbsnachteil

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"Haben Trend verschlafen" - Neureuther schlägt Alarm! Ski-Star sieht deutschen Wettbewerbsnachteil

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Neureuther schlägt Alarm!

Die Athleten des Deutschen Ski-Verbands zeigen in den Speed-Disziplinen in dieser Saison keine guten Leistungen. Ski-Legende Felix Neureuther macht die Probleme deutlich und kritisiert die Ausbildung im Verband.
Felix Neureuther engagiert sich für den Klimaschutz
Felix Neureuther engagiert sich für den Klimaschutz
© IMAGO/Stefan Schmidbauer
SPORT1
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von SPORT1
Die Athleten des Deutschen Ski-Verbands zeigen in den Speed-Disziplinen in dieser Saison keine guten Leistungen. Ski-Legende Felix Neureuther macht die Probleme deutlich und kritisiert die Ausbildung im Verband.

Es läuft bisher überhaupt nicht für den Deutschen Skiverband (DSV) in den Speed-Disziplinen im Ski Alpin. Der letzte Erfolg für den DSV liegt bereits fünf Jahre zurück.

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In dieser Saison läuft es für die Athleten aber noch einmal deutlich schlechter. Bisher gab es nur eine Top-10-Platzierung, im vergangenen Winter waren es immerhin noch 15 und sogar drei Top-3-Platzierungen gewesen.

Eine Verbesserung scheint aktuell so schnell nicht in Sicht, zumal Deutschlands bester Abfahrer Thomas Dreßen seine Karriere nach dem Wochenende in Kitzbühel beendete.

Für Ski-Legende Felix Neureuther kommt der Absturz der deutschen Athleten nicht von ungefähr, wie er in der ARD erklärte: „Ich glaube, dass wir im Deutschen Skiverband den Trend verschlafen haben, was den Riesentorlauf betrifft.“

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Neureuther: “Technische Disziplinen zu sehr vernachlässigt“

Denn für Neureuther fehle es den DSV-Athleten aktuell zu sehr an der technischen Ausbildung, die man gerade im Riesenslalom lernen würde: „Die technischen Disziplinen werden leider von klein auf zu sehr vernachlässigt.“

Neureuthers Einschätzung wird aktuell auch von den Ergebnissen in der Abfahrt klar bestätigt. Die Speed-Dominatoren Marco Odermatt, Cyprien Sarrazin und Aleksander Aamodt Kilde kommen alle ursprünglich aus dem Riesenslalom, wo sie ihre ersten Erfolge im Weltcup feiern konnten.

Deswegen brauche es in Deutschland definitiv ein schnelles Umdenken: „Wir müssen schauen, dass wir die Jungen wieder gut ausbilden.“

Bezeichnend sei in Kitzbühel die Leistung von Dominik Schwaiger gewesen, der aus einer Verletzung zurückkam und in der ersten Abfahrt gleich als bester Deutscher auf Rang 13 fuhr. „Er hat auch eine Riesentorlauf-Ausbildung und fährt gut. Wir müssen wieder technisch besser werden“, findet Neureuther.

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Neureuther sieht Wettbewerbsnachteil für DSV-Athleten

Im Wettbewerb mit den anderen Ski-Topnationen müsse Deutschland noch mehr auf eine gute Ausbildung achten, auch weil es die deutschen Ski-Talente eh schon schwerer hätten als die Talente anderer Nationen.

„Wir tun uns in Deutschland sowieso schwer, die Breite an Nachwuchs zu bekommen, weil unser Schulsystem schon nicht für den Leistungssport ausgerichtet ist. Wir haben auch von der Infrastruktur enorme Defizite, wenn man nach Österreich, Italien, Schweiz, Frankreich, Norwegen schaut. Die haben die hohen Berge. Bei uns ist der Aufwand enorm, den Skisport zu betreiben.“

Trotz der Wettbewerbsnachteile sieht die Ski-Legende Deutschland grundsätzlich aber nicht komplett aussichtslos aufgestellt, sofern man eben in Zukunft noch mehr Wert auf die richtige Ausbildung legt.

„Wir haben tolle Nachwuchsathleten. Aber die müssen wir gezielt auf diese Zeit im Weltcup vorbereiten und technisch richtig vorbereiten. Nicht zu schnell auf die Speed-Disziplinen schicken, sondern erst Riesenslalom, Riesenslalom, Riesenslalom.. Cyprien Sarrazin hat es mit 29 Jahren gezeigt - der fährt seit zwei Jahren Abfahrt. Das reicht.“

Eben jener Sarrazin zeigt gerade auf der größten Bühne, dass man auch spät zum Abfahrts-Dominator werden kann. Der gelernte Riesenslalom-Fahrer krönte sich auf der legendären Streif in Kitzbühel zum Doppelsieger in der Abfahrt.