Nach zu vielen Auswüchsen im vergangenen Jahr greift die Gemeinde Sölden im Ötztal zu strengen Maßnahmen. Wie durch den Gemeinderat beschlossen wurde, gibt es ab dem 1. Dezember entlang der Dorfstraße des Skigebiets, das Ende Oktober Schauplatz des Weltcupauftakts war, eine alkoholfreie Zone.
Ski-Mekka greift gegen Sauf-Exzesse durch!
Sölden greift gegen Sauf-Exzesse durch
Im ausgewiesenen Bereich darf dann weder Alkohol konsumiert noch in offenen Flaschen oder Bechern im Freien mitgeführt werden. Somit unterbindet die Gemeinde den Konsum genau dort, wo sich das Nachtleben bislang hauptsächlich abspielte.
Ski alpin: Sölden greift durch
„Immer mehr Gäste sind zum Rauchen vor die Lokale gegangen und haben dort auf dem Gehsteig mit Alkohol weitergefeiert“, erklärte Söldens Vizebürgermeister Maximilian Riml im Gespräch mit der österreichischen Krone.
Gleichzeitig werden immer mehr alkoholische Getränke in Geschäften erworben und daraufhin im Ortszentrum öffentlich konsumiert. Durch das Verbot sollen Exzesse nach den Erfahrungen der Vorjahre deutlich eingedämmt werden.
Riml führte hierzu aus: „Unzumutbare Lärmbelästigungen für die Anrainer, zerbrochene Biergläser auf den Gehsteigen und andere Verunreinigungen waren die Folge“.
Beispielsweise hätten Betrunkene in einem Fall, an den sich der Vizebürgermeister erinnert, versucht, auf dem Gehsteig mit Biergläsern „Fußball“ zu spielen.
Alkohol: Reaktion auf erfolglose Light-Maßnahmen
Bereits in der vergangenen Wintersaison hat die Gemeinde erfolglos versucht, den Alkohol-Auswüchsen durch verstärkte Kontrolle der bestehenden Lärmverordnung entgegenzuwirken.
Nun steht das Verbot. „Wir haben die Wirte mit ins Boot geholt und Ratschläge von ihnen in die Verordnung einfließen lassen“, erläuterte Riml. Bei Missachtung drohen wohl zukünftig saftige Geldstrafen von bis zu 2000 Euro.
Gäste sollen nach ihrer Ankunft von ihren Unterkünften über die Verordnung in Kenntnis gesetzt werden. „Wir hoffen, dass mit der Maßnahme die Aufenthalts- bzw. Lebensqualität für Gäste und Einheimische weiter steigt“, resümierte der Vizebürgermeister.