Edward Limbaga ist beim Langlauf-Weltcup in Trondheim gestartet, obwohl er nur über sehr wenig Erfahrung verfügt, und hat damit eine hitzige Debatte über die Teilnahme unerfahrener Athleten auf höchstem Wettkampfniveau ausgelöst.
Langlauf: Exot sorgt im Weltcup für große Diskussionen
Exot sorgt für Diskussion im Weltcup
Der 48-jährige Filipino belegte beim 10-Kilometer-Freistilrennen in Trondheim den 111. Platz von 111 Startern und benötigte mit 46:31 Minuten mehr als doppelt so lange wie der Sieger Einar Hedegart aus Norwegen.
Während des Rennens stürzte er dreimal, brach einen Ski-Stock und brachte damit mehrere schnellere Konkurrenten in Gefahr.
Limbaga lebt in Kalifornien und spielte zuvor international Inline-Hockey für die USA. Auf Langlaufski lief er erst vor wenigen Wochen das erste Mal und dies zunächst nicht mal auf Schnee. Erst vor zwei Wochen zum Weltcup-Auftakt im finnischen Ruka übte er den Sport überhaupt erstmals auf Schnee aus.
Start des Exoten sorgt bei Ski-Stars für Unverständnis
Der norwegische Skilangläufer Jan Thomas Jenssen kritisierte bei NRK: „Ich glaube, er weiß nicht einmal, wie man die Stöcke richtig hält. Man sieht, dass er eine Kurve nicht bewältigen kann, die die meisten Athleten im heutigen Feld problemlos meistern.“
Auch der Österreicher Mika Vermeulen äußerte scharfe Kritik beim norwegischen Sender: „Das ist gefährlich und der Grund, warum man mit Kinderrennen anfängt und nicht im Weltcup.“
Vermeulen ergänzte: „Ich denke nicht, dass es gute Werbung für den Sport ist, wenn ein Filipino starten darf, der erst seit wenigen Wochen Ski fährt und sich in jeder Abfahrt auf die Nase legt.“
Limbaga selbst zeigt Verständnis für die Sorgen der Profis: „Ich versuche, die Regeln so gut es geht zu befolgen und auszuweichen. Es gibt viel Platz hier, und oft bin ich ganz allein. Ich glaube und hoffe, dass alle gut genug sind, um mir auszuweichen.“
FIS-Sonderregel öffnet Olympia-Tür
Die Teilnahme des 48-Jährigen ist durch eine Sonderregelung des Ski-Weltverbands FIS möglich. Diese erlaubt unerfahrenen Athleten aus kleinen Langlauf-Nationen – darunter auch Länder wie Bermuda, Marokko und Chile – Punkte für die Olympischen Spiele zu sammeln.
Für die ersten drei Weltcup-Wochenenden dürfen Sportler mit bis zu 800 FIS-Punkten starten. Sie müssen aber in mindestens einem Rennen unter 300 Punkten bleiben, um sich für Olympia zu qualifizieren. Limbaga liegt derzeit bei 563,46 Punkten.
Die FIS betont, dass es sich um eine Ausnahme handelt und normalerweise die schwächsten Läufer hinten starten würden, um das Risiko für erfahrene Athleten zu minimieren. In Trondheim war dies wegen des engen Zeitplans und wenigen Tageslichts nicht möglich.
Limbaga, der in Davos erneut starten will, verfolgt weiterhin seinen Traum von den Olympischen Spielen 2026. Sein Weg erinnert an Michael „Eddie the Eagle“ Edwards, der 1988 als Außenseiter im Skispringen für Aufsehen sorgte und bis heute als Symbol für den olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“ gilt.