Severin Freund hat trotz eines starken dritten Platzes beim Neujahrsspringen seine Gesamtführung in der 64. Vierschanzentournee verloren.
Freund von Überflieger Prevc distanziert
© Getty Images
Der Skisprung-Weltmeister musste sich in Garmisch-Partenkirchen nur Tagessieger Peter Prevc (Slowenien) und dem Norweger Kenneth Gangnes geschlagen geben. Im Rennen um den Goldenen Adler liegt Freund nun 8,6 Punkte hinter Prevc auf Rang zwei.
"Das war mit Abstand mein bester Wettkampf in Garmisch. Wenn wir einer vorher etwas von einem Podestplatz erzählt hätte, hätte ich das sofort unterschrieben", sagte Freund im ZDF: "Damit kann ich sehr gut leben. Jetzt ist Peter der Gejagte."
Freund zufrieden
Freund flog drei Tage nach seinem Triumph in Oberstdorf vor 25.000 begeisterten Fans auf 133,5 und 132,5 m und erhielt 256,8 Zähler. Zum ersten deutschen Sieg in Garmisch seit Sven Hannawald im Jahr 2002 fehlte dennoch viel: Prevc bekam für seine überragenden Sprünge auf 133,5 und 136,0 m stolze 272,7 Zähler.
In der Gesamtwertung liegt Freund mit 564,0 Zählern hinter Prevc (572,6). Damit darf auch Hannawald aufatmen: Der 41-Jährige bleibt mindestens für ein weiteres Jahr der einzige Skispringer mit Siegen auf allen vier Schanzen.
Der Kampf um die Tournee-Krone hat damit aber erst so richtig begonnen. "Es sind noch zwei Wettkämpfe, da kann noch so viel passieren", sagte Freund.
Das sah auch der gejagte Prevc so. "Ich habe heute zwei meiner besten Sprünge hier in Garmisch gemacht. Ich muss einfach weiter im Angriffsmodus bleiben. Nur ein einziger schlechter Sprung kann das Ergebnis wieder umdrehen", sagte der 23-Jährige. Kurz zuvor war Prevc von seinem Teamkollegen Robert Kranjec auf Schultern durch den Auslauf getragen worden.
Freitag glänzt
Zweitbester Deutscher wurde Richard Freitag, der als sehr guter Sechster sein bestes Garmisch-Ergebnis verbuchte. Stark präsentierte sich auch Andreas Wank, der als Elfter seine zweite Top-10-Platzierung der vergangenen zwei Jahre knapp verpasste.
Ebenfalls Weltcup-Punkte sammelten Andreas Wellinger, Tournee-Debütant David Siegel, Stephan Leyhe und Michael Neumayer auf den Rängen 14, 16, 17 und 29. Nicht in den zweiten Durchgang schafften es Karl Geiger (32.), Pius Paschke (33.) und der formschwache Team-Olympiasieger Marinus Kraus (47).
Weiger geht es schon am Samstag (14 Uhr) mit der Qualifikation für das Bergisel-Springen in Innsbruck, das Richard Freitag vor einem Jahr überraschend gewonnen hatte.