Bitterer Nachmittag für Andreas Wellinger!
Skispringen, Vierschanzentournee Oberstdorf: Wellinger scheidet in Qualifikation aus - Kobayashi vor Geiger
Tournee-Drama: Wellinger reagiert
Der 26-Jährige scheiterte bereits in der Qualifikation zum Auftaktspringen der Vierschanzentournee - und das denkbar knapp. Wellinger fehlte am Ende ein Platz, um sich für den Wettkampf am Mittwoch in Oberstdorf zu qualifizieren.
Auf die Frage, wie groß der Frust sei, sagte Wellinger in der ARD: „Ziemlich groß.“ Zumal der Einzel-Olympiasieger von 2018 etwas ratlos war, was die Gründe für sein enttäuschendes Ergebnis anging.
Vierschanzentournee: Wellinger hadert nach Quali-Aus
„So ganz offensichtlich einen Fehler habe ich gar nicht gemerkt“, meinte Wellinger und haderte: „Mit wenig Fahrt und viel Rückenwind ist es sauzäh - und da fehlt mir momentan die Leichtigkeit.“
Trösten lassen wollte sich der 26-Jährige nicht, vielmehr richtete er den Blick mit einer gehörigen Portion Trotz nach vorne: „Ist jetzt so. Es geht weiter. Also blöd gelaufen - und jetzt schauen wir, was passiert die nächsten Tage.“
Mit seinem Schicksal war Wellinger nicht allein: Mit dem Slowenen Timi Zajc patzte sogar ein Mitfavorit auf einen guten Platz in der Gesamtwertung. Der Slowene verpasste ebenfalls den ersten Durchgang und kann seine Tournee-Träume bereits begraben. Alle anderen deutschen Springer schafften die Qualifikation problemlos. (NEWS: Alles zum Skispringen)
Kobayashi siegt vor Geiger
Den Sieg der Qualifikation sicherte sich Topfavorit Ryoyu Kobayashi. Karl Geiger, neben Kobayashi der größte Anwärter auf den Gesamtsieg, landete bei wechselhaften Windverhältnissen mit 127,5 m auf Platz zwei, Halvor Egner Granerud und Johann Andre Forfang teilten sich den dritten Rang. (Service: Der Stand im Skisprung-Weltcup)
Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf) sprang die Tageshöchstweite von 132,0 m, wurde wegen einer schlechten Landung aber nur Sechster. Ex-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl), der sich über gute Leistungen im Continental Cup einen Startplatz gesichert hatte, wurde mit einem Sprung auf 126,0 m starker Neunter.
Insgesamt qualifizierten sich sechs DSV-Adler für den Wettbewerb auf der Schattenbergschanze.
Sechs deutsche Springer in Oberstdorf dabei
Pius Paschke (Kiefersfelden) wurde 17., Constantin Schmid (Oberaudorf) als 20. und Stephan Leyhe (Willingen) als 38. dürfen am Mittwoch ebenfalls angreifen.
Die Qualifikation war nach 15 von 70 Springern zunächst für eine Weile unterbrochen worden, da die Windgeschwindigkeiten mit teils 13 Metern pro Sekunde zu hoch wurden. Zusätzlich setzte Dauerregen den Athleten zu.
Anders als gewohnt nahm keine nationale Gruppe teil, die „zweite Reihe“ der DSV-Adler wird erst beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen an den Start gehen.
Die Paarungen mit deutscher Beteiligung (in Klammern die Position in der Qualifikation):
Viktor Polasek (Tschechien/49.) - Karl Geiger (Oberstdorf/2.)
Mackenzie Boyd-Clowes (Kanada/45.) - Markus Eisenbichler (Siegsdorf/6.)
Roman Trofimow (Russland/42.) - Severin Freund (Rastbüchl/9.)
Philipp Aschenwald (Österreich/34.) - Pius Paschke (Kiefersfelden/17.)
Yukiya Sato (Japan/31.) - Constantin Schmid (Oberaudorf/20.)
Stephan Leyhe (Willingen/38.) - Jakub Wolny (Polen/13.)
Weitere Duelle u.a.:
Daiki Ito (Japan/50.) - Ryoyu Kobayashi (Japan/1.)
Ilja Mankow (Russland/48.) - Halvor Egner Granerud (Norwegen/3.)
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)