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Vierschanzentournee: Tops und Flops mit Hannawald, Schmitt, Stoch, Eddie the Eagle und Ahonen

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Vierschanzentournee: Tops und Flops mit Hannawald, Schmitt, Stoch, Eddie the Eagle und Ahonen

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Als Hannawald sich unsterblich machte

Die Vierschanzentournee ist ein Mythos im Skispringen. Dementsprechend hat die Veranstaltung schon zahlreiche Legenden und sportliche Tragödien hervorgebracht. Das waren die Helden und Pechvögel der Tournee-Geschichte.
Sven Hannawald wurde nach seinem Triumph in Bischofshofen von zahlreichen deutschen Fans gefeiert
Sven Hannawald wurde nach seinem Triumph in Bischofshofen von zahlreichen deutschen Fans gefeiert
© Imago
. SID
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von SID

Sven Hannawald, Kamil Stoch und Ryoyu Kobayashi gewannen alle vier Springen in einem Jahr, der Japaner Yukio Kasaya musste kurz vor dem Gesamtsieg dagegen die Heimreise antreten.

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Die Vierschanzentournee hat in 68 Jahren Helden, aber auch unglaubliche Pechvögel hervorgebracht. (Skisprung-Weltcup: Alle Wettbewerbe im LIVETICKER)

HELDEN

1. KAMIL STOCH (POLEN)

König Kamil wird zum polnischen Volkshelden, als er 2017/2018 nach zehn verrückten Tagen den „Grand Slam“ holt, als erster Springer nach Sven Hannawald (2001/02). Im vergangenen Winter holt er dann seinen schon dritten Tournee-Titel. Seither bewegt er sich in seiner Heimat in den Sphären von Robert Lewandowski. (NEWS: Alles zum Skispringen)

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2. JANNE AHONEN (FINNLAND)

„Eisberg“, „Finnair“ oder einfach nur der erfolgreichste Skispringer der Tournee-Geschichte. Der Finne gewann zwischen 1999 und 2008 fünfmal - bis heute Rekord. „Wenn ich ein alter Mann bin, werde ich auf diese Marke verdammt stolz sein“, sagt Ahonen. Im Herbst trat die Skisprung-Legende zum dritten Mal zurück.

Kuriose Anekdote: Im März 2005 leerte er einmal zusammen mit Risto Jussilainen 24 Dosen Bier und flog am nächsten Tag in Planica auf 240 Meter.

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3. SVEN HANNAWALD (HINTERZARTEN)

Gewann die Tournee nur einmal, doch der Winter 2001/02 bleibt unvergessen: „Ich hätte rückwärts springen können und wahrscheinlich trotzdem gewonnen“, sagt Hannawald heute über seinen historischen Vierfach-Triumph. Unglaubliche 14,89 Millionen Zuschauer saßen vor dem Fernseher, als Hannawald in Bischofshofen zum letzten Sprung ansetzte.

Sven Hannawald (Mitte) konnte als erster Springer überhaupt alle vier Springen der Vierschanzentournee gewinnen
Sven Hannawald (Mitte) konnte als erster Springer überhaupt alle vier Springen der Vierschanzentournee gewinnen

Für diese Leistung wurde er zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt und ist seitdem eine Skisprung-Legende.

4. BJÖRN WIRKOLA (NORWEGEN)

Holte von 1967 bis 1969 als bislang einziger Skispringer drei Gesamtsiege in Folge, nun kann Stoch nachziehen. Insgesamt gewann der Norweger zehn Tournee-Springen, mehr schaffte keiner.

Er war ein Sport-Allrounder, wie er im Buche steht: Bei Olympia 1964 startete er noch in der Nordischen Kombination, später wurde er Profifußballer. Als Stürmer von Rosenborg Trondheim gewann Wirkola 1971 das norwegische Double.

5. JENS WEISSFLOG (OBERWIESENTHAL)

Vier Tourneesiege machten den „Floh vom Fichtelberg“ zum Skisprung-Helden in Ost und West. Seinen letzten Erfolg holte er 1996 im V-Stil, stolze zwölf Jahre nach Gesamtsieg Nummer eins, als noch parallel gesprungen wurde.

Anschließend trat er zurück und verabschiedete sich mit einem Springen auf der Fichtelbergschanze in seiner Heimat Oberwiesenthal. Das Ergebnis: 102 Meter, Schanzenrekord.

PECHVÖGEL

1. YUKIO KASAYA (JAPAN)

Gewann 1971/72 die ersten drei Tournee-Springen. Dann rief die Pflicht: In Japan begann die Vorbereitung auf Olympia im heimischen Sapporo. Kasaya reiste brav ab und überließ den Gesamtsieg dem Norweger mit dem schönen Namen Ingolf Mork.

Immerhin: In Sapporo holte Kasaya Gold. Einen Weltcup gewann er nie wieder.

2. SIMON AMMANN (SCHWEIZ)

Der Unvollendete. Viermal Olympia-Gold, Gesamtweltcup, WM-Titel: Der Schweizer hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Bis auf die Vierschanzentournee. „Die Tournee ist eine Knacknuss“, sagte er einmal.

Für Simon Ammann ist die Vierschanzentournee kein gutes Pflaster
Für Simon Ammann ist die Vierschanzentournee kein gutes Pflaster

Daran hat sich auch mit seinen inzwischen 40 Jahren nichts geändert. Doch Ammann gibt einfach nicht auf.

3. EDDIE THE EAGLE (GROSSBRITANNIEN)

Er heißt eigentlich Michael Edwards, das weiß aber kein Mensch. Der Engländer trat 1988 bei der Tournee auf den Plan und eroberte als schlechtester Skispringer der Geschichte die Herzen der Fans.

1989 stürzte der Spaßvogel in Innsbruck und brach sich das Schlüsselbein. Berühmteste Handbewegung: das Putzen der Brille.

Edwards ist weitsichtig und auf starke Augengläser angewiesen. Seine Geschichte kam 2016 in die Kinos.

4. MARTIN SCHMITT (FURTWANGEN)

Gewann 1998, 1999 und 2000 das Auftaktspringen in Oberstdorf - und verpasste jeweils den Gesamtsieg. So wie bei all seinen 18 Teilnahmen.

Nun ist er in Skisprung-Rente - und als TV-Experte dennoch bei der Tournee dabei.

5. MATTI NYKÄNEN (FINNLAND)

Hatte zwei große Gegner: Jens Weißflog und den Alkohol. Der Hobby-Sänger, der sogar eine Goldene Schallplatte gewann, feierte zwar zwei Tournee-Triumphe in den Jahren 1983 und 1988, schaffte aber nie den Absprung ins richtige Leben.

Schlagzeilen über Alkoholexzesse und 26 Monate Haft nach einem Angriff auf einen Freund bleiben im Gedächtnis. 2006 kam ein Film über sein Leben in die Kinos, im Februar 2019 starb Nykänen viel zu früh mit nur 55 Jahren.