Fünf Siege bei sechs Springen – die Bilanz von Skispringern Eva Pinkelnig klingt beeindruckend.
Ski-Märchen nach Drama
Angesichts der Rückschläge der 34-Jährigen ist die bisherige Fabelsaison mit Siegen beim Sommer-GP in Rasnov (Einzel- und Mixed-Teambewerb), dem Erfolg bei der Österreichischen Landesmeisterschaft (Normal- und Großschanze) sowie den Rängen eins und drei beim ersten Weltcupspringen im polnischen Wisla noch beeindruckender.
2016 erlitt sie nach zwei heftigen Stürzen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Ihr Gehirn blieb nach der Verletzung lange angeschwollen, was zu neurologischen Problemen führte. Pinkelnigs Augen spielten bei der hohen Geschwindigkeit auf der Schanze nicht mehr mit.
Genauere Untersuchungen zeigten dann eine Schockdiagnose auf: Anzeichen von Alzheimer. Im Gespräch mit dem Schweizer Blick berichtet Pinkelnig, dass sie „an ganz dunklen Orten“ gewesen sei zu dieser Zeit.
Pinkelnig erleidet nächsten Schock: Milzriss
Mithilfe eines Spezialisten fand die Österreicherin Wege, die Defizite wieder in den Griff zu bekommen.
„Noch heute halte ich mich täglich mit neuro-athletischen Übungen fit“, sagte Pinkelnig im Blick-Gespräch. „Das gehört jetzt zu mir. Genauso wie der Milzriss.“
Dieser Milzriss war der zweite große Schock im Leben der Eva Pinkelnig. Nach einem Sturz im Dezember 2020 erlitt sie den Riss, verlor einen Liter Blut und musste noch am selben Tag notoperiert werden.
Ans Aufhören dachte sie aber auch da noch lange nicht: „Ich habe beide Male klar gespürt: Doch, ich schaffe es noch einmal zurück.“
Pinkelnig kämpft sich zurück
Und tatsächlich: Nach beiden Schockmomenten kam die 34-Jährige wieder zurück. Auf das Schädel-Hirn-Trauma folgte 2019 WM-Silber im Team, auf den Milzriss jüngst der überragende Start in die Saison 2022/23.
„Wir haben schon gewusst, dass Eva gut drauf ist“, sagte VSV-Sportdirektor Christoph Kraxner der Nordischen. „Dass es aber gleich so gut funktionieren wird, war nicht zu erwarten.“