Nach einer starken Vierschanzentournee von Andreas Wellinger überwog am Ende doch wieder die Enttäuschung, dass die deutsche Durststrecke weitergeht.

Keine andere Top-Nation im Skispringen durchlebt eine solch lange Tournee-Flaute wie Deutschland - und auch Wellinger haderte ein wenig damit, dass es ausgerechnet bei seinen bevorzugten Schanzen in Innsbruck und Bischofshofen nicht wie erhofft geklappt hatte.

Als Deutschlands letzter Tournee-Gesamtsieger Sven Hannawald dies hörte, wollte er jedoch verhindern, dass Wellinger die Tournee mit einem bitteren Gefühl verlässt und setzte bei der ARD zu einer emotionalen Rede an.

„Andi, von meiner Seite noch einmal: Vielen Dank für die sensationelle Tournee! Ihr habt es geschafft, dass sich eine Euphorie verbreitet hat. In Innsbruck ging es für dich ums Überleben und dann trotzdem hier den Mann stehen - das war so schön zu erleben. Am Ende bleibt der geilste Moment, als 25.000 Deutsche die Nationalhymne sangen und du ganz oben standst. Das werde ich nie vergessen. Das bringt dir nicht so viel, aber du wirst deinen Weg weitergehen und das war sensationell - vielen Dank!“

Auch Wellinger dachte nur zu gerne an die Momente in Oberstdorf zurück: „Die Siegerehrung - so etwas habe ich noch nicht erlebt. Es war so unglaublich atemberaubend, in dieser Situation zu sein.“

Zumindest die Erinnerung daran kann ihm keiner mehr nehmen - und womöglich klappt es beim nächsten Mal dann auch mit dem Tourneesieg.