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Neue Entwicklungen im Skisprung-Skandal: "Wir bereuen es wie die Hunde"

„Wir bereuen es wie die Hunde“

Der Skandal um die manipulierten Skianzüge im norwegischen Skisprung-Team schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt melden sich der suspendierte Trainer und der Anzugschneider zu Wort.
Der Manipulationsskandal um Norwegens Skispringer zieht immer weitere Kreise - und wirft einen Schatten auf die Skisprung-WM in Trondheim. Nun äußert sich auch Andreas Wellinger zu den Vorkommnissen.
Der Skandal um die manipulierten Skianzüge im norwegischen Skisprung-Team schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt melden sich der suspendierte Trainer und der Anzugschneider zu Wort.

Die Skisprung-Welt wurde am Sonntag erschüttert. Das norwegische Team gab zu, ihre eigenen Anzüge manipuliert zu haben. Nachdem bereits ein Sponsor die Zusammenarbeit mit den Norwegern beendete, wandten sich jetzt der suspendierte Trainer Magnus Brevig und der suspendierte Anzugschneider Adrian Livelten mit demütigen Worten an die Öffentlichkeit.

Beide gestanden den Betrug, entschuldigten sich ausdrücklich bei der Skisprung-Welt und gaben Fehler zu. „Es waren mehrere von uns, die die Entscheidung getroffen haben - aber ich hätte es als Cheftrainer auf jeden Fall verhindern müssen“, gab sich Trainer Brevig am Montag vor dem Gebäude des norwegischen Skiverbandes reumütig: „Wir bereuen es wie die Hunde, und es tut mir furchtbar leid, dass das passiert ist.“

Nach Informationen des norwegischen TV-Senders NRK soll Brevig die Manipulation zusammen mit Assistenztrainer Thomas Lobben und Servicetechniker Livelten eingefädelt haben.

Anzugschneider Livelten richtete sich mit seiner Entschuldigung vor allem an das eigene Team. Die Skispringer selbst hätten keine Schuld am Betrug gehabt. „Ich möchte mich bei Marius und Johann (Lindvik und Forfang, Anm. d. Red.) für die Situation entschuldigen, in die sie völlig unverschuldet geraten sind", sagte der Cheftechniker in einer Pressemitteilung.

Anzugschneider entschuldigt sich öffentlich

Livelten fügte an: „Ich entschuldige mich auch bei den Sponsoren, der Skisprungfamilie und dem norwegischen Volk.“ Dazu gab er den bewussten Betrug deutlich zu: „Was wir mit den Anzügen gemacht haben, hätte nie passieren dürfen, und es ist eine Handlung, die ich mein Leben lang bereuen werde. Wir haben immer versucht, die Anzüge innerhalb der Regeln zu optimieren, aber Schummeln ist völlig inakzeptabel.“

Auch Brevig fand klare Worte wegen des Betrugsvorwurfs und räumte Fehler ein: „Was wir gemacht haben, ist, die Anzüge so zu manipulieren oder zu modifizieren, dass sie gegen die Regeln verstoßen. Es war eine bewusste Handlung, und daher war es Schummeln.“

Brevig verneint längeren Betrug

Assistenztrainer Lobben wurde bisher noch nicht suspendiert. Wie es für ihn und das norwegische Skisprung-Team weitergeht, ist unklar.

Vorwürfe, dass der Betrug bereits länger passierte, verneinte Brevig deutlich. „Es ist das erste Mal, dass es geschehen ist“, betonte der 41-Jährige.

Der Internationale Skiverband (FIS) wird den Vorfall genau unter die Lupe nehmen. In den nächsten Tagen könnten somit weitere Details ans Licht kommen.