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WWE-Star wurde Mafia-Gangster - und grausam ermordet

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WWE-Star wurde Mafia-Gangster - und grausam ermordet

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WWE-Star wurde grausam ermordet

Dino Bravo war bei WWE ein prominenter Rivale von Hulk Hogan und Co. - und in Mafia-Aktivitäten verstrickt. Vor 30 Jahren wurde er unter rätselhaften Umständen mit elf Pistolenschüssen hingerichtet.
WWE-Star Dino Bravo wurde 1993 unter mysteriösen Umständen ermordet
WWE-Star Dino Bravo wurde 1993 unter mysteriösen Umständen ermordet
© WWE
mhoffmann
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Bevor sein Leben eine tragische Wendung nahm, schrieb er in der Münchener Olympiahalle noch ein kleines Kapitel WWE-Geschichte.

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Dino Bravo war beteiligt an dem ersten in Deutschland produzierten TV-Event der damaligen WWF, bestritt das erste Match der Veranstaltung „European Rampage“, war der Gegner von Bret „The Hitman“ Hart, dem großen Liebling der damals erblühenden deutschen Showkampf-Fangemeinde. (NEWS: Alle Neuigkeiten rund um WWE)

Nicht viele Fans vor Ort - der Autor dieser Zeilen unter ihnen - kannten den 112 Kilo schwere Italo-Kanadier, der damals schon nicht mehr in den Fernsehshows aus Amerika zu sehen war, die den damaligen Wrestling-Boom hierzulande begründet hatten.

Die Tour durch Europa war damals auch die Abschiedstour des Kraftpakets, das in den Achtzigern und frühen Neunzigern ein Gegenspieler von Stars wie Hulk Hogan, „Macho Man“ Randy Savage und dem Ultimate Warrior war.

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Kein Jahr später war der leise in den Ruhestand verabschiedete Bravo in seiner Heimat Kanada in aller Munde, aus entsetzlichen Gründen: Er wurde Opfer eines grausamen Mordes - der allem Anschein nach mit familiären Verstrickungen zu einem berühmten Mafia-Paten und einer Aufsehen erregenden Razzia gegen die örtliche Zigarettenschmuggler-Szene zu tun hatte.

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Mord an Dino Bravo: Neues Buchprojekt in Arbeit

Das mit 11 Pistolenschüssen verübte Kapitalverbrechen ist nicht so sehr in Erinnerung wie der Kollegen-Mord an Bruiser Brody oder der von WWE-Topstar Chris Benoit an seiner Frau Nancy und Sohn Daniel, bewegt aber trotzdem bis heute die Gemüter.

Der Fall Bravo, der sich in diesem Frühjahr zum 30. Mal jährte, stand im Zentrum einer Episode der preisgekrönten Doku-Reihe „Dark Side of the Ring“. Am Wochenende ist nun ein neues Buchprojekt angekündigt worden: Der Journalist Pat Laprade, Biograf des kurz vor Bravo verstorbenen Wrestling-Mythos Andre the Giant und auch mit den heutigen Kanada-Stars Kevin Owens und Sami Zayn persönlich vertraut, wird den rätselhaften Mord als True-Crime-Geschichte aufarbeiten.

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Bei WWE Gegenspieler von Hulk Hogan und Co.

Der in Campobasso in den italienischen Apenninen geborene Bravo - bürgerlich: Adolfo Bresciano - war einer der prominentesten Showkämpfer der Wrestling-Hochburg Kanada, in die er als Kind emigriert war.

Bravo hielt in den Siebzigern und Achtzigern diverse regionale Titel in Kanada und den USA, war auch Tag-Team-Champion der damaligen WWWF, zusammen mit Dominic DeNucci, dem Mentor von „Mankind“ Mick Foley, einem weiteren WWE Hall of Famer späterer Jahre.

Als die nationale Expansion von WWE unter Vince McMahon das traditionelle Territorialsystem im Wrestling nach und nach begrub, wechselte Bravo ab 1986 dauerhaft zum Marktführer.

Mit einem neuen, blondgefärbten Look, agierte er als amerikafeindlicher Bösewicht, der vor allem seine große Körperkraft inszenierte: Er behauptete, in einer Bench Press ein Weltrekord-Gewicht von 715 Pfund (324 Kilo) stemmen zu können. Tatsächlich soll er rund 225 Kilo geschafft haben.

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Er bestritt diverse Matches gegen Hogan, Savage und den Warrior, zwischen 1988 und 1991 auch jedes Jahr auf der Card der Megashow WrestleMania - zuletzt verlor er gegen den „Texas Tornado“ Kerry von Erich, der wenige Wochen vor ihm ebenfalls jung verstorben war.

Das Match gegen von Erich war Bravos letzter großer internationaler Auftritt, das kurze zweite Leben nach seiner Vollzeit-Karriere war dann ein Verbrecher-Leben.

Familiär verbunden mit einem Mafia-Paten

Bravos Schwiegeronkel war Vic Cotroni, langjähriger Pate des in Montréals Unterwelt regierenden Mafia-Clans (und selbst auch ein ehemaliger Wrestler). Zum Teil wird Bravos Geschichte so erzählt, dass er der trüben Familienbande seines 1987 verstorbenen Verwandten verfallen war, weil er wegen seines Karriere-Ausklangs bei WWE Geldprobleme auf sich zukommen sah.

Schon in den ersten Nachrufen auf Bravo war aber wurde vermerkt, dass Ermittler und Wrestler-Kollegen davon ausgegangen waren, dass er schon lange vorher in Halbwelt-Aktivitäten verstrickt war. Bravo führte ein Luxusleben, wohnte in einer 800.000 Dollar teuren Villa in einem Nobelviertel der Stadt Laval und fuhr einen Sportwagen. Kein selbstverständlicher Standard für Wrestler von damals.

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Der Cotroni-Clan bereicherte sich damals vor allem am Zigarettenschmuggel, ein lukratives Geschäft wegen der hohen Tabaksteuer in Kanada - die eine große Nachfrage nach billig importierten Alternativen aus den USA schuf.

Bravo war in Zigaretten-Schmuggel verstrickt

Wenige Tage vor Bravos Tod hob die kanadische Bundespolizei einen Tabakschmuggler-Ring in Montréal aus und stellte illegal importierte Tabakwaren im Wert von 400.000 Dollar sicher.

Bravo hatte nach Polizei-Angaben eine prominente Rolle beim Schmuggel gespielt und wurde innerhalb seines Clans anscheinend verantwortlich für die Razzia gemacht: Es heißt, dass Bravos Prominenz und unvorsichtige Treffen mit einschlägig bekannten Gangstern die Royal Canadian Mounted Police auf die Spur der Bande gebracht hätten.

Der Ex-Wrestler ahnte wohl die Folgen voraus: Bret Hart schrieb in seiner Autobiografie, dass Bravo in seinen letzten Tagen Freunden anvertraut hätte, dass er todgeweiht sei - was sich mit Medienberichten von damals deckt.

Mit elf Pistolenschüssen hingerichtet - Täter nie ermittelt

Der Mord geschah dann am 10. März 1993 in Bravos Anwesen, als sein Frau Diane und seine damals sechs Jahre alte Tochter wegen einer Ballettstunde außer Haus gewesen waren.

Als sie wiederkamen, fanden sie Bravo erschossen in seinem Sessel, bei laufendem Fernseher. Elf Kugeln wurden auf ihn abgefeuert, zwei in seinen Kopf.

Die Nachbarn hatten nichts gehört, die einer Hinrichtung gleichenden Tat wurde also wohl mit Schalldämpfern ausgeführt. Die Polizei fand auch keine Spuren eines Einbruchs oder eines Kampfs - und folgerte, dass Bravo den oder die Täter gekannt haben musste.

Der Tod von Dino Bravo blieb ungesühnt, die Polizei konnte den oder die Mörder nie ermitteln und vor Gericht stellen. Seine Witwe und die mittlerweile erwachsene Tochter warten seit nun über 30 Jahren vergeblich auf Antworten auf die offenen Fragen. Ob es sie je geben wird, steht in den Sternen.

Dino Bravo wurde 44 Jahre alt.