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WWE-Ikone: Ärzte wollen sein Leben beenden - seine Frau lehnt ab

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WWE-Ikone: Ärzte wollen sein Leben beenden - seine Frau lehnt ab

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WWE-Idol: Ärzte wollen Leben beenden

Für den schwer erkrankten „Superstar“ Billy Graham scheint es keine Hoffnung mehr zu geben. Seine Frau besteht aber auf lebenserhaltenden Maßnahmen und glaubt an ein Wunder.
Superstar Billy Graham zog 2004 in die WWE Hall of Fame ein
Superstar Billy Graham zog 2004 in die WWE Hall of Fame ein
© Imago
mhoffmann
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Schlechte Nachrichten um die lebensbedrohlich erkrankte Wrestling-Legende „Superstar“ Billy Graham: Der WWE Hall of Famer benötigt lebenserhaltende Maßnahmen - und die Mediziner sehen offenbar keine Hoffnung mehr.

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„Die Ärzte wollten ihn in der Nacht die Lebenserhaltung beenden“, schrieb Ehefrau Valerie am Montag auf Facebook: „Ich habe aber abgelehnt. Er ist ein Kämpfer und sein Wille ist stark, auch wenn sein Körper es nicht ist. Gott ist unsere Hoffnung.“ (NEWS: Alle Neuigkeiten rund um WWE)

Der 78-Jährige, der seit Jahrzehnten mit schweren gesundheitlichen Problemen kämpft, hatte am vergangenen Mittwoch eine von seiner Gattin als sehr gefährlich umschriebene Not-OP, in der Ärzte eine Infektion an seine Hüfte behandelten. Graham, in den siebziger Jahren eine wegweisende und unter anderem auch von Hulk Hogan kopierte Hauptfigur der WWE-Geschichte, hätte „Organversagen“ erlitten.

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Billy Graham war befreundet mit Arnold Schwarzenegger

Der aus Phoenix stammende Graham - bürgerlich: Eldridge Wayne Coleman - war in den sechziger Jahren ein erfolgreicher Kraftsportler und Bodybuilder.

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Coleman war Stammgast im berühmten Gold‘s Gym in Santa Monica und traf dort auch regelmäßig auf einen jungen Österreich-Auswanderer namens Arnold Schwarzenegger. 1969 begann er seine Wrestling-Karriere nach einem Training bei Stu Hart - Brets Vater - in dessen berühmt-berüchtigtem „Dungeon“ in Calgary.

Colemans Kampfname Billy Graham war zugleich ein Tribut an den gleichnamigen Kirchenprediger, der in den USA landesweit bekannt war und eine Anbindung an die fiktive Wrestling-Familie Graham (Eddie und Luke), als deren jüngerer Bruder er sich darstellte.

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Bei WWE schrieb Graham Geschichte - Hulk Hogan schaute sich viel ab

Graham wurde ab Mitte der Siebziger ein Star in der damals noch regional operierenden WWE (seinerzeit: WWWF) - und schrieb 1977 Geschichte, indem er die insgesamt 11 Jahre währende Ära der Ikone Bruno Sammartino als WWWF-Champion endgültig beendete.

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Superstar Billy Graham (l.) in einem Match gegen Bruno Sammartino 1975
Superstar Billy Graham (l.) in einem Match gegen Bruno Sammartino 1975

Die Regentschaft Grahams war für WWE ein Stilbruch: Der Erfolg des 2018 verstorbenen Italo-Amerikaners Sammartino beruhte darauf, dass er eine authentische Verkörperung eines redlichen Helden war, zu dem zigtausende Fans als Idol und Vorbild aufschauten.

Graham dagegen porträtierte einen schillernden Bösewicht mit extravaganten Outfits, großmäulig und redegewandt. Wie bei Muhammad Ali (der seinerseits vom Wrestling-Ikone Gorgeous George inspiriert war) floss auch der rhetorische Stil eines Gemeindepredigers in Grahams Ansprachen ein. Wie Muhammad Ali sprach Graham auch oft in Reimen (“The man of the hour, the man with power, too sweet to be sour“).

Ein weiteres Versatzstück aus der religiösen Welt, das Graham ins Wrestling überführte: Graham sprach Gegner und andere Leute, an die er sich vor der Kamera wandte, als „Bruder“ (“brother“) an - eines von vielen Dingen, die Hulk Hogan später bei Graham abschaute.

Der Erfolg war riesig - trotzdem zog WWE den Stecker

Graham wurde von unzähligen späteren Stars kopiert (Austin Idol, Jesse „The Body“ Ventura, „Big Poppa Pump“ Scott Steiner - zum Teil auch von Ric Flair, Steve Austin, Triple H und vielen anderen), weil sein Erfolg durchschlagend war (Das wurde aus Scott Steiner).

19 von 20 Shows im ehrwürdigen New Yorker Madison Square Garden mit Graham im Hauptkampf waren ausverkauft: Graham - kongenial ergänzt von Manager-Legende „The Grand Wizard“ Ernie Roth - war der erste die Regeln brechende „Heel“ der bei WWE länger als ein paar Tage als Champion regieren durfte.

Trotzdem musste sich der damalige WWWF-Promoter Vince McMahon Sr. am Ende vorwerfen, nicht ganz verstanden zu haben, was er an Graham hatte: Obwohl es keine Anzeichen gab, dass Grahams Erfolg als Champion versiegen würde, ließ er ihn 1978 von dem braveren Bob Backlund entthronen, den er schon bei Grahams Titelgewinn als nächsten sammartinoesken Dauerchampion und Aushängeschild seiner Liga auserkoren hatte.

Graham soll die Welt nicht mehr verstanden haben - ebenso wenig wie McMahons Sohn Vince Jr., der die Liga später erbte und um bunte Typen wie Graham aufbaute.

Graham war auch ein Pionier des Steroidmissbrauchs

Die beste Zeit des originalen Graham war da schon lange abgelaufen, weshalb er oft als tragische Figur porträtiert wurde, auch von WWE selbst: Eine 2006 veröffentlichte DVD über Grahams Geschichte hatte den Untertitel „20 Years Too Soon“ - 20 Jahre zu früh.

Einen tragischen Beigeschmack hat Grahams Vermächtnis auch, weil er ein Pionier des Missbrauchs von Steroiden zum Aufbau eines besonders beeindruckenden Muskel-Looks war. Die Mittel waren in Grahams Blütezeit noch nicht verboten, er sprach teils sogar vor laufender WWE-Kamera davon, wie er sie einsetzte.

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Später litt Graham massiv an den gesundheitlichen Folgen, in den früheren Neunzigern - als ein großer Steroidprozess WWE fast ruinierte - verklagte er WWE und prangerte die Liga öffentlich an, was sein Verhältnis zum früheren Arbeitgeber lange zerrüttete.

Grahams Verhältnis zur McMahon-Familie blieb widersprüchlich: Mehrfach übte er öffentlich Kritik, um diese später wieder zurückzunehmen und sich den McMahons anzudienen und ihre Hilfe zu suchen. Auch beim Thema Steroide war seine Linie konfus: Einerseits warnte er Wrestler späterer Generationen vor den Folgen des Missbrauchs, andererseits riet er schmächtigeren Stars trotzdem öffentlich, zu den Mitteln zu greifen, um mehr „wie ein Champion auszusehen“ und ihre Karriere zu befördern.

Grahams Verhalten brachte ihm wiederholt Vorwürfe des Opportunismus ein - und war offensichtlich beeinflusst vom Auf und Ab seiner Lebenssituation der vergangenen Jahrzehnte.

Seit Jahrzehnten massive gesundheitliche Probleme

Graham war viele Male in lebensbedrohlichen Situationen: 2002 bekam er wegen einer Leberzirrhose ein Spenderorgan - das später auch wiederholt teils schwere Probleme machte.

2006 musste ein Darmschaden operativ behoben werden, 2013 war er nach einer doppelten Lungenentzündung nah am Herzversagen, 2016 erlitt er innere Blutungen, 2022 mussten ihm die Zehen amputiert werden, erst zu Beginn des Jahres lag er wegen einer Infektion an Ohr und Schädel im Hospital.

Ob Graham, der zwei Kinder aus erster Ehe hat, das jetzige gesundheitliche Drama nochmal überstehen kann, seit längerem fraglich. Mehrfach schrieb die gläubige Valerie Coleman, die seit 1979 mit Graham verheiratet ist, dass sie auf Gottes Hilfe hoffe.