Die Wrestling-Welt trauert um einen wegweisenden Pionier: Gran Hamada ist im Alter von 74 Jahren verstorben.
Wrestling-Mythos tot: Er begründete ein legendäres Erbe, das auch WWE prägt
Trauer um einen Wrestling-Mythos
Hiroaki Hamada, wie der Japaner eigentlich hieß, war eines der ersten Eigengewächse der größten Nippon-Liga NJPW und verkörperte als einer der ersten Showkämpfer überhaupt die Idee des „Lucharesu“ - die Vermischung der japanischen Wrestling-Tradition (Puroresu) mit der aus Mexiko (Lucha), wo Hamada seinen Durchbruch gefeiert hatte.
Vom japanischen Talent zum mexikanischen Mythos
Der damals 22 Jahre alte Hamada war einer der ersten Absolventen der Wrestling-Schule der 1972 formierten Promotion NJPW - gegründet von der japanischen Ikone Antonio Inoki, einem breiteren Publikum auch wegen seines skurrilen Kampfs mit Muhammad Ali bekannt.
NJPW schickte Hamada nach einer Weile nach Mexiko, weil man sich dort mehr Erfolgsaussichten für das 1,68 Meter kleine Talent versprach als in der Heimat, wo tendenziell mehr Wert auf Körpergröße gelegt wird.
Mit seinem athletischen und akrobatischen Stil, gekonnt vermischt mit der Schlaghärte und -präzision des japanischen „Strong Style“ wurde Hamada tatsächlich ein großer Star in Mexiko, wo er sich schließlich auch privat niederließ. Der Ruf, den er sich in seiner zweiten Heimat erwarb, machte ihn dann aber auch in Japan und teils auch den USA gefragt.
Gran Hamada begründete legendäres Erbe
1997 bestritt Hamada eine Reihe von Matches für die stilbildende US-Underground-Liga ECW von Paul Heyman - ein Highlight war vor allem das Trios-Match mit Legenden-Kollege The Great Sasuke und Masato Yakushiji gegen das auch aus WWE bekannte Bündnis Kaientai um Taka Michinoku.
Für WWE trat Hamada nie an, hielt aber zwei mal den Light Heavyweight Title des US-Marktführers, den die damalige WWF in den Achtzigern mit der mexikanischen UWA ins Leben rief und in diversen internationalen Promotions verteidigen ließ.
Hamada, dessen Töchter Ayako und Xochitl ihm in den Ring folgten, stand bis 2018 noch selbst im Ring.
Hamadas Werdegang wurde Vorbild für viele andere spätere Stars, die sich sowohl in Mexiko als auch in Japan die Stärken und Besonderheiten der dort verbreiteten Stile aneigneten: Tiger Mask, Jushin Thunder Liger, Ultimo Dragon, The Great Sasuke sind bekannte Beispiele, aber auch nordamerikanische Legenden wie Eddie Guerrero, Chris Benoit, Owen Hart und Chris Jericho folgten mit Bildungsreisen nach Japan und Mexiko Hamadas Spuren - heutzutage sind fast alle Top-Wrestler bei WWE, AEW, NJPW und Co. vom Erbe des „Lucharesu“ beeinflusst.