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Tour de France: Dominator Chris Froome und die Doping-Anschuldigungen

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Tour de France: Dominator Chris Froome und die Doping-Anschuldigungen

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Der Verdacht fährt immer mit

Trotz aller Beteuerungen kann Tour-Dominator Chris Froome den Doping-Anschuldigungen nicht entfliehen. Eine bizarre Aktion gegen einen Journalisten sorgt für Aufsehen.
Le Tour de France 2015 - Stage Eleven
Le Tour de France 2015 - Stage Eleven
© Getty Images

Mehr als alle Attacken seiner Konkurrenten nervten Tour-Dominator Christopher Froome nach seiner eindrucksvollen Pyrenäen-Trilogie erneute Doping-Andeutungen.

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"Es ist sehr enttäuschend, dass solche Kerle, zu denen die Fans aufschauen, über einen sauberen Fahrer und ein sauberes Team so sprechen. Ich finde, das gehört sich nicht", sagte der Brite verärgert in Richtung der französischen Ex-Radprofis Laurent Jalabert und Cedric Vasseur. (Tour de France täglich im LIVETICKER),

Dass sich ausgerechnet Jalabert derart äußere, sei "ziemlich gewagt", fügte Froome an: "Die Zeit wird die Antwort geben."

Froome in der Kritik

Jalabert, vor zwei Jahren durch einen Bericht des französischen Senats selbst des Dopings bei der Tour 1998 überführt, hatte in seiner Funktion als TV-Experte die überragenden Leistungen Froomes in den Bergen zweideutig hinterfragt.

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Vasseur hatte mit einem offenbar indirekten Verweis auf mögliches Motor-Doping davon gesprochen, hinauf nach La Pierre-San-Martin sei es gewesen, als fahre Froomes Rad alleine.

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Der gefallene Superstar Lance Armstrong wies überdies am Rande seiner umstrittenen Teilnahme an einem Charity-Rennen noch darauf hin, dass Froomes Team Sky ja einen Betreuer beschäftige, der 1999 auch einmal für sein Team US Postal gearbeitet hatte - den Belgier Peter Verbeken.

Sky-Boss Dave Brailsford erklärte dazu, es habe keine Anzeichen gegeben, dass sich Verbeken etwas habe zu Schulden kommen lassen.

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Bizarre Reaktion auf Tweet

Die Zweifel jedenfalls haften weiter fest an Froomes Revers - unangenehmer als es bislang seine Gegner bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt vermochten. Sportlich thront der gebürtige Kenianer erhaben über der Konkurrenz und ist auf dem Weg zum einem ähnlich ungefährdeten Triumph wie 2013.

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Dass er beim Thema Doping fast schon zu Paranoia neigt, beweist eine bizarre Episode. Der belgische Journalist Karl Vannieuwkerke verglich den Fahrstil des Briten mit Armstrongs. Daraufhin wurde er von Froomes Profil sofort geblockt. Das hätte Armstrong auch so gemacht, schrieb Vannieuwkerke kurz darauf.

Nicht zuletzt wegen der imposanten Unterstützung seiner Helfer, allen voran der Waliser Geraint Thomas, der sogar fähig scheint, für einen Sky-Doppelsieg zu sorgen. "Geraint ist definitiv stark genug, um aufs Podium zu fahren", sagte Froome.

Quintana noch kämpferisch

Noch schreibt der Brite aber seine Herausforderer nicht ab, ebensowenig wie die ihre Hoffnungen schon aufgegeben haben.

"Alle, die innerhalb von drei, vier Minuten sind, muss ich beachten. Die darf ich nicht wegfahren lassen", betonte Froome und hat dabei vor allem den Kolumbianer Nairo Quintana im Blick, der sich in den Pyrenäen noch den geringsten Rückstand einfing: "Er ist ein Fahrer, der lange Zeit hohes Tempo fahren kann."

Und gerade Quintana sieht Froome nicht als unschlagbar an. Der Tour-Zweite von 2013 setzt vor allem auf die dritte Woche in den Alpen, deren Anstiege dem 25-Jährigen nach eigener Aussage deutlich besser liegen. "Auch Froome kann einmal einen schwachen Tag haben", sagte der Movistar-Kapitän.   

Froome bleibt wachsam

Nach den bisherigen Eindrücken ist dieser allerdings nicht in Sicht, und so dürfte auch Alberto Contadors Traum vom Double trotz seiner Steigerung zum Plateau de Beille nicht mehr in Reichweite rücken. Selbst wenn der Spanier davon spricht, dass er sich von Tag zu Tag besser fühlt.

Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana) ist ja inzwischen ganz und gar abgeschlagen. Froome will sich keinesfalls überraschen lassen und scheint auf alle Eventualitäten eingestellt.

"Wir müssen alles erwarten, dass überall angegriffen wird", sagte er. Es könnte also dabei bleiben, dass ihm die kritische Deutung seiner Leistungen weit mehr Kummer bereitet als seine sportlichen Gegner.