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Tour de France 2017: Marcel Kittel gewinnt sechste Etappe

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Tour de France 2017: Marcel Kittel gewinnt sechste Etappe

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"Freestyle": Kittel mit zweitem Streich

Marcel Kittel holt sich seinen zweiten Etappensieg. Im Massensprint düpiert er die Konkurrenz mit seiner hohen Endgeschwindigkeit. Es winkt ein Rekord.
Le Tour de France 2017 - Stage Six
Le Tour de France 2017 - Stage Six
© Getty Images

Völlig ausgepumpt lehnte sich Marcel Kittel über sein Rennrad, dann riss er nach der Hitzeschlacht die Arme jubelnd in die Höhe. "Ja, ja, ja", rief der deutsche Sprintstar nach seinem zweiten Coup bei der 104. Tour de France. Mit einem Sprint wie aus dem Lehrbuch hatte der Thüringer seine Konkurrenten zuvor regelrecht zu Statisten degradiert.

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"Es war ein bisschen Freestyle, aber ich hatte ein gutes Hinterrad. Es ist perfekt gelaufen, es geht mir richtig gut im Moment", sagte Kittel. Landsmann André Greipel, der wieder einmal auf Rang drei kam, erkannte Kittels Dominanz neidlos an und zollte Respekt. "Marcel kam, glaube ich, mit zehn km/h mehr an mir vorbei. Das war ziemlich deprimierend. Aber Chapeau an ihn", sagte der Rostocker.

Kittel trotzt Gluthitze

Über 71 km/h erreichte Kittel in einem echten Hochgeschwindigkeitssprint. Er bewies in der Gluthitze des sechsten Tour-Teilstücks nach Troyes besondere Zähigkeit und raste dank der größten Kraftreserven zu seinem insgesamt elften Tageserfolg bei der Frankreich-Rundfahrt. Diesmal gab es keinen Massensturz, auch wenn Greipel, wie er sagte, einigen undisziplinierten Zuschauern auf den letzten zwei Kilometern bedrohlich nahe kam.

CYCLING-FRA-TDF2017
Le Tour de France 2017 - Stage Twenty One
Le Tour de France 2017 - Stage Twenty One
Le Tour de France 2017 - Stage Twenty One
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Die Bilder der Tour de France 2017

Für Kittel blieb nur grenzenloser Jubel im ersten Sprint nach dem Ausschluss von Weltmeister Peter Sagan. Bei Temperaturen bis zu 37 Grad wartete Kittel geduldig auf den richtigen Moment und setzte einen unwiderstehlichen Antritt. Der 29-Jährige siegte auf der zweitlängsten Etappe der diesjährigen Tour mit über einer Radlänge Vorsprung.

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Mit der Art und Weise seines Erfolges erinnerte der Sonnyboy aus Arnstadt auch an seine stärksten Frankreich-Rundfahrten in den Jahren 2013 und 2014. Damals hatte Kittel jeweils vier Etappen für sich entschieden.

Neuer Rekord winkt

Der deutsche Etappenrekord von Erik Zabel könnte ebenfalls fallen. Nur noch ein Sieg fehlt Kittel, um mit dem einstigen Sprint-Idol gleichzuziehen. "Für mich ist das eine schöne Situation. Aber mir geht es nicht um den Rekord, ich will einfach mein Bestes geben", sagte er.

Kittel verkürzte zudem den Abstand in der Wertung ums Grüne Trikot, das der Franzose Arnaud Démare als Tageszweiter behielt, auf 27 Punkte. Im Fokus seines Interesses stehen zunächst aber derzeit nur Etappensiege, noch (!) ist Grün kein großes Thema: "In einer Woche werden wir sehen, wie es in der Wertung steht und ob es eine Chance gibt. Ich habe das im Kopf, kämpfe momentan aber nicht um jeden Preis darum." Diesen Eindruck hatte Kittel auch beim Zwischensprint hinterlassen.

Die Affäre Sagan bewegte das Peloton aber auch am Donnerstag noch. Sagans deutsches Team Bora-hansgrohe hatte die Entscheidung vom Internationalen Sportgerichtshof CAS überprüfen lassen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis der CAS den Antrag ablehnte. Ohnehin war unklar geblieben, unter welchen Umständen oder Bedingungen eine Rückkehr Sagans zur Tour überhaupt möglich gewesen wäre. Nach wie vor sei Bora der Ansicht, "dass Peter Sagan den Sturz Mark Cavendishs nicht – geschweige denn wissentlich – verursacht hat".

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Degenkolb im Aufwind nach Sturz

Im Rennen war der Massensprint keine Überraschung. Die Teams Lotto-Soudal für Greipel und Katjuscha-Alpecin mit Tony Martin für den Norweger Alexander Kristoff leisteten eingangs des Finales das Gros der Nachführarbeit hinter einem Ausreißertrio.

Auch John Degenkolb hielt im Finale mit und wurde Zehnter, allerdings noch geschwächt von seinem heftigen Sturz vom Dienstag. "Ich fühle mich ein bisschen besser - glücklicherweise", sagte der gebürtige Thüringer in einer Videobotschaft vor dem Start der Etappe.

Am Freitag gibt es für Kittel, Greipel und Co. in Nuits-Saint-Georges mitten im Burgund bereits die nächste Chance. Nach 213,5 km wäre alles andere als ein erneuter Sprint royal eine große Überraschung. Auch der Kampf um das Grüne Trikot könnte dann noch spannender werden, wenn Kittel seine überragende Verfassung erneut unter Beweis stellt.