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Tour de France, 10. Etappe: Belgier Wout Van Aert holt sich Tagessieg im Massensprint

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Tour de France, 10. Etappe: Belgier Wout Van Aert holt sich Tagessieg im Massensprint

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Buchmann fliegt auf Platz fünf

Auf der am Ende turbulenten 10. Etappe kommt Emanuel Buchmann zeitgleich mit den Etappensieger aus Belgien ins Ziel. Im Gesamtklassement bedeutet das einen Sprung nach vorne.
Aus einer normalen Sprintetappe wird im Seitenwind ein packendes Drama. Auf der zehnten Etappe der Tour de France nach Albi wird die Gesamtwertung durcheinander gewirbelt.

Nach dem Höhenflug auf Rang fünf der Gesamtwertung huschte Emanuel Buchmann ein stolzes Lächeln über sein von großer Anstrengung gezeichnetes Gesicht. "Das hört sich sehr gut an", sagte der deutsche Radprofi: "Bislang lief alles wie erhofft und erwartet." 

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Erhofft hat das Klettertalent einen Top-10-Platz bei der 106. Tour de France. Schon bald könnte er seine Zielstellung nach oben korrigieren: Beim Windkantenpoker der turbulenten zehnten Etappe nach Albi zählte Buchmann zu den großen Siegern.

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Lediglich 1:45 Minuten trennen den Bora-hansgrohe-Profi von Frankreichs Publikumsliebling Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step), der weiter das Gelbe Trikot trägt. Die Ausgangslage vor den anstehenden Prüfungen in den Pyrenäen könnte kaum besser sein. 

Buchmann mit Warnung an die Konkurrenz

"Es sieht ganz gut aus, das ist schön", sagte der gewohnt bescheidende Buchmann. Ein wenig müde sei er nach zehn intensiven Tour-Tagen, der Ruhetag am Dienstag eine willkommene Abwechslung. "Ich freue mich auf etwas Entspannung. Dann beginnt die Tour so richtig für mich", sagte er. Die Konkurrenz durfte es als Warnung verstehen.

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Dass Buchmann sich im Klassement in den Ausläufern des Zentralmassivs um fünf Plätze verbesserte, verdankte er einer späten Wende im Rennverlauf. Rund 35 Kilometer vor dem Ziel entwickelte das zuvor eintönige Rennen eine neue Dramatik. Die Spitze um Alaphilippe nutzte starke Seitenwinde für eine Tempoverschärfung, das Feld flog in mehrere Gruppe auseinander. 

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Neben Alaphilippe und der Ineos-Mannschaft von Titelverteidiger Geraint Thomas (Großbritannien) drückte auch Bora-hansgrohe kräftig auf die Tube. "Wir haben den ganzen Tag gewusst, dass es gefährlich wird. Nach einem Kreisverkehr hat sich das Feld geteilt, das haben wir ausgenutzt", sagte Buchmanns Teamkollege Marcus Burghardt: "Für unsere Gesamtfahrer war es ein sauguter Tag. Es ist nur schade, dass wir die Etappe nicht gewonnen haben."

Zu den Abgehängten zählte unter anderem auch Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), auf Sicht eigentlich der aussichtsreiche Franzose im Kampf um Gelb. Pinot verlor 1:40 Minuten auf die Spitze.

Greipel fährt hinterher

Nur wenige Fahrer hatten den Sprung in die erste Gruppe geschafft. Auch Andre Greipel hatte das Nachsehen. Der elfmalige Etappensieger vom Team Arkea-Samsic, der am Dienstag 37 Jahre alt wird, konnte gar nicht erst eingreifen, Platz 107 stand am Ende für ihn in der Ergebnisliste.

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Das Warten auf einen Etappensieg geht damit weiter. Zuletzt waren die deutschen Fahrer bei der Tour 2010 nach zehn Etappen noch ohne Tageserfolg. Damals endete das Rennen gänzlich ohne deutschen Jubel. Auch in diesem Jahr stehen die Chancen aufgrund des Fehlens von Top-Sprintern wie Marcel Kittel oder John Degenkolb vergleichsweise schlecht.

Im Sprint um den Tagessieg hatte der Belgier Wout Van Aert das beste Ende für sich. Der Teamkollege von Tony Martin bescherte dem niederländischen Team Jumbo-Visma bereits den vierten Tageserfolg. 

Sagan nimmt Kurs auf Grünes Trikot

Peter Sagan hatte dieses Mal das Nachsehen. Buchmanns Co-Kapitän ist dennoch auf einem guten Weg, Erik Zabel aus den Rekordbüchern der Tour de France zu streichen. Der Slowake punktete im Zwischensprint sowie als Fünfter im Ziel. Der Gewinn des siebten Grünen Trikots, mit dem er an Zabel (sechs Siege) vorbeiziehen und alleiniger Rekordhalter werden würde, wird wahrscheinlicher.

Am Dienstag können die Fahrer endlich durchatmen. Am ersten Ruhetag stehen lediglich kürzere Trainingsausfahrten, Massagen und Medientermine auf dem Programm. Das Kräftetanken ist dringend benötigt: dem Peloton stehen schwierige Etappen in den Pyrenäen bevor.