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Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres: Schwimmerin Maike Naomi Schnittger im Interview

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Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres: Schwimmerin Maike Naomi Schnittger im Interview

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Miss 100 Prozent zieht ihre Bahnen

Schwimmerin Maike Schnittger meistert trotz ihrer Sehbehinderung die Doppelbelastung Leistungssport und Uni. Manchmal würde sie sich in ihrem Ehrgeiz gern etwas bremsen.
Maike Naomi Schnittger
Maike Naomi Schnittger
© privat

Maike Schnittger gewann in der vergangenen Woche bei den Schwimm-Weltmeisterschaften des International Paralympic Committee in Glasgow die Bronzemedaille über 50 m Freistil.

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Die 21-Jährige leidet seit ihrem zehnten Lebensjahr an einer fortschreitenden Zapfen-Stäbchen-Dystrophie, so dass sie aktuell nur noch ein Prozent ihrer ursprünglichen Sehkraft besitzt. Parallel zum Leistungssport studiert die Kandidatin bei der Wahl zum "Sport-Stipendiat des Jahres" Psychologie an der Universität Potsdam.

Im Interview verrät Schnittger, wie sie die Doppelbelastung Sport und Studium unter einen Hut bringt.

Frage: Wie waren die Tage bei der WM für Dich?

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Maike Schnittger: Die WM-Woche hatte für mich wegen eines Magen-Darm-Virus alles andere als optimal begonnen. Dann bin ich trotzdem mehrfach persönliche Bestzeiten geschwommen, über 400 m Freistil sogar Championship-Rekord. Allerdings wurde meine Startklasse S12 erstmals mit den weniger Behinderten S13-ern zusammengelegt, so dass ich zwar die bisher schnellste S12-er-Zeit bei einer WM geschwommen bin, mich über 400 m aber trotzdem mit Platz vier begnügen musste. Umso mehr freue ich mich jetzt über die Bronzemedaille über 50 m.

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Frage: Wie wirkt sich Deine Seh-Behinderung aus?

Schnittger: Es beginnt mit dem Sprung ins Wasser. Ich schwimme immer direkt nach links zur Leine, damit ich mich orientieren kann. Der zweite Knackpunkt ist vor der Wende. Natürlich hat man nach tausenden von Trainingskilometern ein Gefühl dafür, wann die Wand kommt. Aber trotzdem nehme ich vor der Wende unbewusst 75 Prozent der Geschwindigkeit raus.

Frage: Wie sieht Dein Tagesablauf aus?

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Schnittger: Ich stehe um 6:15 Uhr auf, um 7 Uhr geht’s drei Stunden zum Training, direkt anschließend zur Uni bis 16 bzw. 18 Uhr, danach wieder Training. Fünf bis zehn Stunden fehlen eigentlich immer, dann könnte ich auch mal zum Training laufen, ohne nebenbei zu essen. Und ich könnte auch mal mit mehr Ruhe lernen.

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Frage: Und trotzdem meisterst Du bisher Dein Psychologie-Studium mit herausragenden Leistungen...

Schnittger: Es ist mir wichtig, das, was ich mache, mit 100 Prozent zu tun. Ich muss alle Inhalte im Grunde über das Hören in den Vorlesungen aufnehmen. Bisher hat das immer gut geklappt. Aber ich warte auf den Tag, an dem ich mit dieser Lerntechnik bei den Prüfungen auf die Nase falle.

Frage: Wenn Du einen Wunsch frei hättest, damit Du Spitzensport und Studium auch weiterhin gut vereinbaren kannst, dann…

Schnittger: ...würde ich mir wünschen, dass ich lerne, mich ein wenig mehr zu zügeln und nicht zu viele Kurse zu besuchen. Ich versuche, so gut wie möglich mit meinen Kommilitonen Schritt und damit den Kontakt zu ihnen zu halten. Da vergesse ich manchmal, dass ich auch mal Pausen machen muss.