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Die NBA-Legende mit dem Oma-Wurf

NBA-Legende Rick Barry ist einer der besten Freiwerfer der Geschichte - dank des "Granny Shots". Und doch genießt die Methode bei den Stars keinen guten Ruf.
NBA-Legende Rick Barry spielte u.a. für die Houston Rockets und die Golden State Warriors
NBA-Legende Rick Barry spielte u.a. für die Houston Rockets und die Golden State Warriors
© SPORT1-Montage: Getty Images
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Wenn Rick Barry die Statistiken von heutigen NBA-Stars wie Steven Adams, Willie Cauley-Stein oder Andre Drummond zu Gesicht bekommt, dürfte er regelmäßig mit dem Kopf schütteln.

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Die drei Center gehören zu den besten Big Men, die die NBA derzeit zu bieten hat. Drei exzellente Shotblocker und Rebounder, die noch dazu scoren können. Auf 13,9 (Adams), 12,1 (Cauley-Stein) und 17,3 Punkte (Drummond) kommen sie im Schnitt pro Spiel.

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Und doch könnten alle drei noch viel besser sein, hätten sie nicht ein riesiges Problem: Sie sind allesamt miserable Freiwurf-Schützen.

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Rick Barry glänzt mit "Granny Shot"

Keiner der drei trifft in dieser Saison auch nur 60 Prozent seiner Versuche von der Foullinie, Adams kommt sogar nur auf 51,7 Prozent.

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Rick Barry, der am 28. März seinen 75. Geburtstag feierte, zählt hingegen bis heute zu den vier besten Freiwerfern der NBA-Geschichte: Eine Quote von 90 Prozent steht für den Hall of Famer zu Buche.

Und Barry ist überzeugt, dass das vor allem mit seiner Wurfmethode zu tun hat - dem sogenannten "Granny Shot", bei dem der Ball von unten statt über dem Kopf in Richtung Korb geworfen wird.

Das Problem daran: Der Oma-Wurf sieht ziemlich uncool aus - und ist deshalb im Basketball längst aus der Mode gekommen.

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Onuaku probiert Unterhand-Wurf bei Houston Rockets

In jüngerer Vergangenheit versuchte sich in der NBA lediglich in der Saison 2016/17 der damalige Rockets-Rookie Chinanu Onuaku am Unterhand-Freiwurf. Das allerdings mit Erfolg: Die vier Freiwürfe, die er in seiner NBA-Karriere nehmen durfte, versenkte er allesamt.

Warum also springen nicht mehr Spieler darauf an?

Auch Barry hat dafür nur eine Erklärung parat. "Es lässt dich wie eine Memme aussehen", gesteht der Mann, der wie kein anderer für den Granny Shot steht.

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Er selbst habe sich zunächst gewehrt, als sein Vater ihm zu Highschool-Zeiten die außergewöhnliche Wurftechnik näherbringen wollte. "Das kann ich nicht tun. Sie werden sich über mich lustig machen", habe er gesagt - und genau so kam es schon beim ersten Spiel, in dem er die Methode zur Anwendung brachte.

"Ich hörte diesen Typen im Publikum rufen: 'Hey, Barry, du Riesenmemme! Warum wirfst du so?'", erinnert er sich: "Und dann höre ich den Mann neben ihn bis heute so deutlich, als ob es gestern gewesen wäre. 'Worüber machst du dich lustig? Er wirft nicht daneben!'"

Genau das ist für Barry immer noch das Entscheidende: "Es geht nicht darum, wie du es tust. Es geht darum, ob der Ball reingeht oder nicht."

Barry wird bei Golden State Warriors zur NBA-Legende

All jenen, die sich irgendwann einmal über Barry lustig gemacht haben, dürfte das Lachen ohnehin längst im Halse stecken geblieben sein.

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1965 wurde der Small Forward von den damaligen San Francisco Warriors an Position 2 in die NBA gedraftet und spielte anschließend für die Warriors, die Oakland Oaks, Washington Caps, New York Nets, Golden State Warriors und die Houston Rockets 15 Jahre lang in der NBA bzw. ABA.

Beide damaligen Ligen zusammengenommen wurde er zwölf Mal zum All-Star gewählt, war 1966 Rookie of the Year und ein Jahr später bester Scorer der NBA.

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1969 gewann er mit den Oaks den ABA-Titel. Seinen Karriere-Höhepunkt erlebte er 1975, als er beim NBA-Titel mit Golden State als Finals-MVP ausgezeichnet wurde. Seine Nummer 24 wird von den Warriors nicht mehr vergeben.

Chamberlain: "Habe mich albern gefühlt"

Sein besonderes Markenzeichen ist jedoch bis heute der Granny Shot, gegen den sich andere NBA-Stars seit Jahrzehnten wehren.

Bevor Barry überhaupt in die Liga kam, versuchte sich in der Saison 1961/62 übrigens schon der legendäre Wilt Chamberlain an der Unterhand-Wurftechnik. In jener Spielzeit kam er so auf eine Freiwurf-Quote von immerhin 61,3 Prozent - im Vergleich zu seinem Karrierewert von 51,1 Prozent ein ordentlicher Wert.

Seine unglaubliche 100-Punkte-Gala hätte es wohl nicht gegeben, hätte Chamberlain an jenem Abend nicht per Oma-Wurf 28 seiner 32 Freiwurf-Versuche verwandelt.

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Und doch entschied er sich dagegen, die außergewöhnliche Methode dauerhaft beizubehalten. "Ich habe mich albern gefühlt. Wie eine Memme", schrieb Chamberlain zur Begründung in seiner Autobiografie.

Den Stars von heute geht es da offenbar ähnlich: Nach eigener Aussage hatte Barry einmal einen namentlich nicht genannten NBA-Profi unter seinen Fittichen, den er mit der Unterhandtechnik "im Training bei einer Trefferquote von 80 bis 90 Prozent" hatte. Dieser habe jedoch nie den Mut gehabt, den Wurf im Kreis seiner Teamkollegen, geschweige denn bei einem Spiel anzuwenden.

Barry nimmt NBA-Coaches in die Verantwortung

Die Verantwortung dafür gibt Barry zu Teilen auch den Trainern und Verantwortlichen der Franchises, die schlechte Freiwerfer seiner Meinung nach dazu zwingen müssten, etwas anderes zu probieren.

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Denn eine Frage kann er sich bis heute nicht beantworten: "Warum sollte ein Spieler seinem Boss und den Menschen, die ihm Millionen von Dollar zahlen, sagen dürfen, dass er keine Lust hat, etwas auszuprobieren, das ihn besser machen würde - und das damit auch das Team besser machen würde?"

Vielleicht sollte er diese Frage einmal Steven Adams, Willie Cauley-Stein oder Andre Drummond stellen.