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Boris Becker: Diplomatenpass Fälschung laut Außenministerium Zentralafrikanischer Republik

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Boris Becker: Diplomatenpass Fälschung laut Außenministerium Zentralafrikanischer Republik

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Beckers Diplomatenpass gefälscht?

Neuer Wirbel um den Diplomatenpass von Boris Becker: Der Büroleiter des Außenministeriums der Zentralafrikanischen Republik erklärt, das Dokument sei gefälscht.
Boris Becker spricht in einem Video- Interview Klartext und erklärt den Stand im gegen ihn laufenden Insolvenzverfahren und seinen Diplomatenstatus.

Die Posse um Boris Beckers vermeintlichen Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik wird immer kurioser.

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Wie der Büroleiter des zentralafrikanischen Außenministers der französischen Nachrichtenagentur AFP am Dienstag bestätigte, handelt es sich beim von Deutschlands Tennis-Legende im laufenden Insolvenzverfahren in Großbritannien eingebrachten Dokument um eine Fälschung.

"Es ist ein Fakt, dass ich im Moment Diplomat der Zentralafrikanischen Republik bin", sagte Becker in einem Video-Interview mit dem Top Magazin.

Becker hatte mit dem Pass unter Berufung auf seinen Botschafter-Status Anspruch auf diplomatische Immunität erhoben.

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Bereits am Montag hatte der Außenminister der Zentralafrikanischen Republik, Charles Armel Doubane, in einem Telefonat mit der Tageszeitung Die Welt dementiert, dass Becker in seinem Land Diplomatenstatus genieße.

Notwendige Papiere nicht unterzeichnet

Für die Erteilung eines solchen Dokuments sei seine Unterschrift notwendig, erklärte Doubane. Er habe entsprechende Papiere aber nie unterzeichnet.

Becker war Ende April in Brüssel von Staatspräsident Prof. Faustin Archange Touadera und Botschafter Dr. Daniel Emery Dede als zentralafrikanischer "Sonderattache für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten in der Europäischen Union" vorgestellt worden, das bekräftigte Beckers Anwaltskanzlei auf SPORT1-Nachfrage.

Der Diplomatenpass sei Becker demnach von Dr. Dede überreicht worden. 

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Außerdem lege man "Wert auf die Feststellung, dass Becker die Ernennung nicht angenommen hat, weil er sich dem Verfahren entziehen wollte".

Was sein genaues Aufgabenfeld als Attache für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten für die Zentralafrikanische Republik angeht, blieb Becker vage: "Ich war noch nicht in Banguil (der Hauptstadt; d.Red.), weil ich in den letzten Wochen sehr beschäftigt war. Ich werde aber sehr bald nach Banguil fliegen."

Ungereimtheiten bei Diplomatenpass von Becker 

Wie Cherubin Moroubama, Doubanes ranghöchster Mitarbeiter im Außenministerium nun zusätzlich erklärte, gehört die Seriennummer von Beckers im März 2018 ausgestelltem Ausweis zu einem von mehreren Blanko-Dokumenten, "die 2014 gestohlen wurden".

Auch sei auf dem Pass nicht seine Funktion als "Sonderattache für Sport und kulturelle Angelegenheiten" aufgeführt, er werde vielmehr als ein "Beauftragter für Finanzfragen" ausgewiesen. "Herrn Beckers Stellenbeschreibung gibt es nicht", sagte Moroumba.

Auf die Frage, ob es sich bei seinem Diplomatenpass um eine Fälschung handelt, antwortete Becker: "Ich persönlich habe den Pass vom Botschafter im April bekommen, mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen."

Hoffen auf diplomatische Immunität

Der dreimalige Wimbledonsieger war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden.

Beckers Anwalt Oliver Moser hatte Ende vergangener Woche dem Sport-Informations-Dienst (SID) bestätigt, dass sein Mandant im Zuge eines Insolvenzverfahrens diplomatische Immunität geltend mache und sich dabei auf seine Funktion als Sportsonderattaché für die Zentralafrikanische Republik berufe.