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Tennis, ATP: Felix Auger-Aliassime aus Kanada erobert die Tenniswelt - Federer schwärmt

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Tennis, ATP: Felix Auger-Aliassime aus Kanada erobert die Tenniswelt - Federer schwärmt

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Dieses Wunderkind erobert die Welt

Ein 18-jähriger Kanadier erobert die Tenniswelt im Sturm. Roger Federer und Alexander Zverev schwärmen von Félix Auger-Aliassime. Der fordert den Deutschen nun heraus.
Der 18-jährige Felix Auger-Aliassime mischt derzeit die Tenniswelt auf
Der 18-jährige Felix Auger-Aliassime mischt derzeit die Tenniswelt auf
© Getty Images
von Kai Hartwig

In den letzten Monaten erstrahlte ein neuer Stern am Tennishimmel. Sein klangvoller Name: Félix Auger-Aliassime.

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Nach der Indian-Wells-Siegerin Bianca Andreescu (18) und Denis Shapovalov (19) ist er aktuell der dritte jugendliche Kanada-Exportschlager in der Tennisszene.  

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Mit gerade einmal 18 Jahren steht der Youngster noch ganz am Beginn seiner Tenniskarriere, die Ende März beim Turnier in Miami ihren vorläufigen Höhepunkt erlebte. Der Kanadier erreichte als jüngster Spieler aller Zeiten das Halbfinale beim dortigen ATP-Masters. 

Auger-Aliassime zeigt gegen Isner Nerven

Im Halbfinale zeigte er gegen Aufschlagriese John Isner dann aber Nerven und verlor, obwohl er in beiden Durchgängen zum Satzgewinn aufgeschlagen hatte. "Das ist eine Chance, die du nicht auslassen darfst, zweimal für den Satz aufschlagen und dann... ich weiß auch nicht. Es ist einfach furchtbar," haderte der Unterlegene mit sich.

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Beim Masters in Monte Carlo gewann Auger-Aliassime am Montag sein Auftaktmatch. In der zweiten Runde des traditionsreichen Sandplatzturniers fordert er Deutschlands Top-Star Alexander Zverev heraus (ATP: Alexander Zverev - Félix Auger-Aliassime ab 12.30 Uhr im LIVETICKER)

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Eine sehr interessante Aufgabe steht Zverev bevor. Der Deutsche findet nur lobende Worte für den drei Jahre jüngeren Kontrahenten: "Felix ist ein bisschen jünger als ich und er macht es großartig. Er ist dieses Jahr einer der besten jungen Kerle auf der Tour", findet Zverev. "Ich freue mich sehr für ihn, denn er ist einer der bescheidensten und nettesten Jungs, die ich kenne."  

Zverev schwärmt von Auger-Aliassime

"Ich sage jetzt nicht, dass ich ein Fan von ihm bin, aber ich habe immer drauf geschaut, was er macht. In erster Linie, weil er ein großartiger Spieler ist, aber auch, weil er so ein unglaublich netter Junge ist", sagt Zverev und glaubt (auch im Hinblick auf Shapovalov): "Kanada hat derzeit wahrscheinlich zwei heranwachsende Grand-Slam-Champions." 

Der Sohn eines togolesischen Vaters und einer kanadischen Mutter gilt in der Tennisszene schon seit einigen Jahren als großes Versprechen für die Zukunft – und Rekorde hat er bereits jetzt einige gebrochen.

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2017 und 2018 gelangen ihm je zwei Turniersiege auf der zweitklassigen Challenger-Tour, davon drei auf Sand und einer auf Hardcourt. Zuvor hatte er 2015 im kanadischen Granby als jüngster Tennisspieler aller Zeiten ein Match auf Challenger-Ebene gewinnen können – mit gerade einmal 14 Jahren.

Erstes ATP-Finale in Rio

In dieser Saison gelang Auger-Aliassime der große Durchbruch. Stand er zu Jahresbeginn 2019 noch auf Rang 108 der Weltrangliste, katapultierte er sich mit seiner ersten Finalteilnahme auf der ATP-Tour beim Sandplatzturnier in Rio de Janeiro auf Platz 60 des Rankings.

Wie viele junge Spieler muss er aber noch an seiner Konstanz arbeiten. Mit wachsendem Erfolg steigt die Anzahl der aufeinanderfolgenden Spiele und die Anzahl der freien Tage zur Regeneration sinkt. Ein Umstand, der jedem Top-Talent in der frühen Karrierephase zu schaffen macht - auch Zverev machte diese Erfahrung.

Dennoch zeigte das Turnier in Miami die für sein junges Alter erstaunliche Qualität und Beständigkeit des Jungspundes, der bis zum Match gegen Isner in bis dato fünf Duellen mit Top-20-Spielern ungeschlagen blieb. 

Vater bringt ihn zum Tennis

Im Alter von fünf Jahren kam Auger-Aliassime durch seinen Vater Sam Aliassime, einem Tennistrainer, zum Sport. Auch Auger-Aliassimes Schwester Malika versuchte sich auf der WTA-Tour, allerdings mit deutlich weniger Erfolg als ihr knapp zwei Jahre jüngerer Bruder.

Dieser ist schon seit Juniorenzeiten ein äußerst kompletter Spieler. Auger-Aliassime erreichte bei den Junioren fünf Grand-Slam-Finals in Einzel und Doppel, die US Open gewann er 2016 (Einzel) und 2015 (Doppel mit Shapovalov).

"Meine Stärken sind mein Aufschlag und die Vorhand. Ich bin ein aggressiver Spieler", beschreibt der 1,91 Meter große Schlaks seinen Stil. Auf dem Court tritt er furchtlos auf: "Ich habe keine Angst vor dem Verlieren", gibt sich der 18-Jährige selbstbewusst.

Auger-Aliassime sorgt für Boom in Kanada

Gemeinsam mit Kumpel und Landsmann Shapovalov, der in Miami im Halbfinale an Federer scheiterte, sorgt er aktuell für einen Tennis-Boom in der kanadischen Heimat. "Total verrückt. Alle daheim sind extrem begeistert," schildert Auger-Aliassime.

Durch den Einzug in die Vorschlussrunde in Miami ist der Teenager bis auf Rang 33 der Weltrangliste geklettert. Damit knackte er als erster Spieler mit 2000er-Geburtsjahr die Top-50.   

Ein mögliches Final-Duell mit dem 37-jährigen Superstar Roger Federer blieb ihm nach der Halbfinalniederlage gegen Isner verwehrt. Sein Auftritt bleibt trotzdem höchst beachtlich.

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Federer lädt Auger-Aliassime ein

Federer ist seit jeher sein Idol. Ende 2017 lud ihn der Rekord-Grand-Slam-Sieger zu einer Trainingseinheit nach Dubai ein. Auger-Aliassime war begeistert und nahm viel aus den Trainingstagen mit Federer mit.

"Es war gut, ihn aus nächster Nähe zu erleben. Er hat mir keinen bestimmten Rat gegeben. Aber ihm nah zu sein, mit ihm über Tennis zu sprechen, mit ihm Bälle zu schlagen, war offensichtlich gut für mein Spiel. Es hilft, mit dem besten Spieler zu trainieren, um zu spüren, wie sie spielen." 

Auch Federer erinnert sich gerne an die gemeinsame Session zurück. "Es war eine große Freude, mit ihm zu spielen", sagte Federer ESPN. Der schnelle Aufstieg Auger-Aliassimes überrascht aber auch den Maestro: "Ich wusste, dass er auf dem Sprung nach oben war, aber hätte es nicht so schnell erwartet."  

Und noch etwas verbindet die beiden: Der Schweizer wurde wie Auger-Aliassime am 8. August geboren – allerdings 19 Jahre früher.