Die "Fridays for Future"-Bewegung rund um Greta Thunberg macht aktuell weltweit Schlagzeilen.
Federer: "...dann muss ich aufhören"
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Nun haben die Klima-Aktivisten auch Superstar Roger Federer ins Visier genommen. In der Schweiz wird der Tennisprofi wegen eines Werbevertrages mit einer Bank scharf kritisiert. Grund sind Investitionen, die das Geldhaus tätigt.
Die Credit Suisse steckte laut des "Rainforest Action Network" in den vergangenen drei Jahren 57 Milliarden US-Dollar in fossile Energien wie Kohle oder Fracking - deutlich mehr als alle anderen Schweizer Banken.
Federer hat großen Einfluss
"Wir machen darauf aufmerksam, dass die Credit Suisse extrem klimaschädlich investiert", so Aktivisten Cora Tamte gegenüber der Zeitung Blick. "Ich denke, Federer zu kritisieren macht Sinn", ergänzte Mitstreiter Andri Gigerl.
"In der Schweiz ist er ein Idol, eine unglaubliche Vorbildfigur und hat einen riesigen Einfluss darauf, wie Menschen denken und leben. Muss er sich dazu positionieren, wäre das stark."
Zu seinem Werbevertrag mit der Bank hat sich der 20-fache Grand-Slam-Sieger noch nicht geäußert. In einem bereits im Dezember geführten Blick-Interview, machte Federer aber durchaus klar, dass er sich um die Umwelt sorgt.
Federer sorgt sich um Umwelt
"Das Thema ist für mich als guter Tennisspieler, der viel reist, sehr heikel. Wir leben ein völlig abnormales Leben, ich weiß, dass ich diesbezüglich kein 'normales' Vorbild sein kann. Ich kann ja schlecht allen sagen 'Seid aufmerksam!' und dann gleich wieder nach Australien fliegen. Gleichzeitig kann ich kaum alle Grand Slams nach Basel holen", so der 38-Jährige.
Ob sich der Schweizer für seine unzähligen Flüge im Jahr schämt, kann er nicht mit Ja oder Nein beantworten. "Wenn ich mich für Ja entscheide, muss ich meine Karriere sofort beenden."
Durch die Zahlung in CO2-Kompensationsprojekte versuchen Federer und seine Frau die vielen Flugreisen abzugelten. "Mirka und ich versuchen auf jeden Fall zuhause und auf Reisen Umwelt-Prinzipien zu respektieren und unsere Kinder damit vertraut zu machen.
Hashtag #rogerwakeupnow
Für die Aktivisten sind die vielen Reisen des Superstars jedoch nicht das größte Problem. "Die Emissionen durch Flüge im Weltsport sind zum Beispiel verschwindend klein im Vergleich zu dem, was der Finanzplatz verursacht."
Gerade deshalb versucht die Bewegung einen Schadenersatz-Prozess zwischen der Credit Suisse und einer Gruppe von Aktivisten, die 2018 in einer Bank in Lausanne Tennis spielten, zu nutzen, um auf die Investments der Bank aufmerksam zu machen.
Auch in den Sozialen Netzwerken versucht die Gruppe alles, um das Thema hoch zu halten. Hashtag dabei: #rogerwakeupnow