Ist das bitter! Der Traum von Angelique Kerber vom zweiten US-Open-Gewinn nach 2016 ist bereits in der 3. Runde geplatzt. Die Wimbledon-Siegerin unterlag Dominika Cibulkova nach 2:13 Stunden 6:3, 3:6, 3:6.
US Open: Kerber scheitert früh
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Die 30-Jährige kassierte gegen die Nummer 29 der Setzliste die sechste Niederlage im 13. Aufeinandertreffen. Damit sind bereits in der ersten Woche alle deutschen Spielerinnen in Flushing Meadows gescheitert.
Das Aus der Weltranglistenvierten hatte sich angebahnt. Nicht etwa in der ersten Runde, als sich Kerber gegen die Weltranglisten-370. Margarita Gasparjan zum Sieg quälte. Auch nicht in der zweiten, als sie gegen Johanna Larsson beinahe einen haushohen Vorsprung noch verspielte. Die Anzeichen verdichteten sich erst, als Kerber nur noch ein Satz zum Einzug ins Achtelfinale fehlte.
Kerber bricht in Satz zwei ein
Mit der Führung im Rücken verschlief sie gegen Cibulkova den Auftakt in den zweiten Satz völlig. Anstatt mit Selbstvertrauen in die Offensive zu gehen und die Entscheidung zu suchen, ließ sie sich zurückfallen, eine typische Verhaltensweise, die Kerber wohl niemals ablegen wird, egal, wie hart sie daran arbeitet. Was sie gegen Larsson durch ihre Qualität noch auffangen konnte, war gegen Cibulkova fatal.
Die frühere Top-10-Spielerin griff zu, als ihr Kerber die Chance bot. Cibulkova pushte sich, attackierte und erweckte den Eindruck, den Sieg unbedingt zu wollen. Kerber ließ dagegen die Schultern hängen, schlug frustriert Löcher in die Luft und fand den Zugang zum Match nicht mehr. Nur noch vereinzelt blitzten ihre Qualitäten auf, mit denen sie drei Grand-Slam-Titel gewonnen hatte.
Cibulkova durchbricht Negativserie
Dabei hätte Kerber wissen müssen, was auf sie zukommt. Zwölfmal hatten sich die deutsche Nummer eins und Cibulkova bereits gegenübergestanden, siebenmal mit dem besseren Ende für Kerber. In den letzten Jahren hatte sie die 1,61 m kleine und extrem quirlige Slowakin dominiert, nach vier Niederlagen gewann sie zuletzt sieben der letzten acht Begegnungen. Diesmal verschenkte Kerber den durchaus möglichen Sieg.
In den Runden zuvor waren bereits French-Open-Siegerin Simona Halep (Rumänien/Nr. 1) und Australian-Open-Siegerin Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 2) überraschend früh ausgeschieden. Kerber folgte als nächste Titelanwärterin in der ersten Turnierwoche. Damit gelten Vorjahressiegerin Sloane Stephens und die sechsmalige US-Open-Siegerin Serena Williams (beide USA) als Top-Favoritinnen auf den Erfolg bei ihren Heim-Grand-Slam.