Dass ihm sein Temperament mal im Weg stehen könne, wollte Novak Djokovic noch vor wenigen Jahren nicht einsehen.
Djokovic forderte Schicksal heraus
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Nachdem er bei den ATP-Finals 2016 mal wieder einen Ball weggeschossen hatte – ohne jemanden zu erwischen – erlaubte es sich ein Reporter, ihn zu fragen, ob er sich darüber Gedanken mache, ob eine solche Aktion wortwörtlich mal nach hinten losgehen könne.
"Ihr seid unglaublich. Ihr sucht euch immer diese Sachen raus," meinte Djokovic daraufhin.
Auf die Rückfrage des Journalisten, dass es doch auch für ihn gefährlich werden könnte, dies immer wieder zu machen, antworte Djokovic: "Warum werde ich dann nicht suspendiert? Ich bin immer noch nicht suspendiert worden."
Ja, "es hätte sein können", dass er einen Zuschauer treffe, sagte Djokovic mit einem Schuss Arroganz: "Oder es hätte schneien können. Es hätte in der O2-Arena schneien können. Aber das hat es nicht."
Es sei, schloss der Serbe, "kein Thema" für ihn.
Djokovics Unsitte "holt ihn dramatisch ein"
Aussagen, die Djokovic nun im Internet um die Ohren fliegen - denn vier Jahre später sieht er das womöglich anders.
Denn seine schlechte Angewohnheit, "wie rasend Bälle in den Zaun zu schießen, holt ihn dramatisch ein", wie The Australian schrieb.
Beim Stand von 5:6 im ersten Satz im Achtelfinale der US Open 2020 gegen Pablo Carreno Busta schoss er einen Ball überflüssigerweise krachend nach hinten - und traf eine Linienrichterin am Hals.
Die Folge: Djokovic, der zuvor alle seiner 26 Spiele 2020 gewonnen hatte, wurde disqualifiziert. Er hat das Karma, so scheint es, zu oft provoziert.
So meinte auch die englische Times: "Selbst die größten Djokovic-Fans müssen eingestehen, dass sein Temperament seit Jahren eine tickende Zeitbombe war."