Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, das ist altbekannt. Wenn es aber auch noch der eigene Ex-Freund ist, der über einen spottet, dann ist es besonders schmerzhaft für das Opfer der Häme.
#Zoff: Was hinter Lisickis Krise steckt
© SPORT1
So erging es Tennis-Star Sabine Lisicki am Sonntag.
Eigentlich hatte sie nur die Trennung von ihrem Coach Christopher Kas bekanntgegeben. Doch ihr Ex-Freund, Comedian Oliver Pocher, nutzte das zu einem Konter auf Twitter.
Mit den Hashtags #SchuldSindNichtImmerDieAnderen und #WenigerHashtagsMehrTraining spielte er auf Lisickis derzeitige Formkrise an.
Lisicki gibt Pocher Mitschuld an Krise
Sie selbst gab zuletzt tatsächlich Pocher eine Mitschuld an ihrer sportlichen Talfahrt, deshalb auch Pochers Hashtag #SchuldSindNichtImmerDieAnderen.
Im Interview mit der Gala sagte sie: "Stress kostet Kraft. Und Fakt ist, dass man im Leistungssport jedes Prozent Kraft, das man hat, braucht, um sein Bestes abzurufen." Der Beziehungsstress mit Pocher, der Ärger um eine angebliche Affäre ihres Partners, das habe sie irgendwann nicht mehr wegstecken können.
Fragt sich, wer von den beiden in dieser Schlammschlacht nun Recht hat. Ist Lisicki wirklich trainingsfaul oder ist Pocher tatsächlich der Hauptgrund für den Abstieg der einstigen Wimbledon-Finalistin?
Rittner: Lisicki wieder "fokussierter auf Tennis"
Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner tendiert im Gespräch mit SPORT1 zu Letzterem: "Seit der Trennung wirkt sie konzentrierter auf mich, sie hat zuletzt gut trainiert und ist wieder fokussierter auf Tennis."
Ein Blick in die Statistik stützt Rittners These. Als Lisicki und Pocher ein Paar wurden, stand die 26-Jährige auf Platz 14 der Weltrangliste. Danach ging es fast stetig bergab.
Lisicki zeigte sich immer öfter auf dem Roten Teppich, auf dem Tennisplatz sah man sie nur noch selten siegen. Einziges Highlight war der Turniersieg in Hongkong im September 2014. Mittlerweile ist Lisicki auf Rang 44 abgestürzt, auch im Fed-Cup-Team ist derzeit kein Platz mehr für sie.
Trennung von Trainer Kas überrascht
"Sie weiß selbst, dass sie zuletzt in ihrer Verfassung keine Verstärkung fürs Fed-Cup-Team gewesen wäre", sagt Rittner zur Nichtberücksichtigung Lisickis. Für 2017 macht Rittner Lisicki aber wieder Hoffnung auf eine Rückkehr in die Mannschaft: "Eine Sabine Lisicki in der Form, in der sie schon mal war, ist natürlich immer automatisch eine Spielerin fürs Fed-Cup-Team."
Noch ist allerdings unklar, wie es bei der Blondine nach der Trennung von Kas sportlich weitergeht. Mit Rittner hat Lisicki vorab jedenfalls nicht über diese Entscheidung gesprochen.
"Die Trennung von Christopher Kas hat mich schon überrascht, mein Stand war, dass sie bei ihm in München trainiert", berichtet die Teamchefin.
Vater Richard an Lisickis Seite
Beim Turnier in Rom (tägl. LIVESCORES) wird Lisicki derzeit von ihrem Vater Richard trainiert, ein Nachfolger für Kas soll aber bald bekanntgegeben werden.
"Für mich startet nun ein neues Kapitel in meinem Leben und dies bedeutet auch, dass ich demnächst von einem neuen Management vertreten werde und einen neuen Trainer an meiner Seite sein wird", verkündete Lisicki per Tweet.
Genau in dem Tweet, den Pocher zu seinem Konter nutzte.