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Tischtennis-WM: Timo Boll und Deutschland unterliegen im Team-Finale China

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Tischtennis-WM: Timo Boll und Deutschland unterliegen im Team-Finale China

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Deutschland im WM-Finale chancenlos

Timo Boll führt ein von Verletzungen geplagtes Deutschland bei der Team-WM in Schweden ins Finale. Gegen die Übermacht China hat das deutsche Team keine Chance.
Timo Boll ist Rekord-Europameister im Tischtennis
Timo Boll ist Rekord-Europameister im Tischtennis
© Getty Images

Timo Boll und seine tapferen Teamkameraden hatten sich mit letzter Kraft zum Endgegner vorgekämpft. Sie hatten ihre Schmerzen ignoriert, die Nerven behalten und den Finaleinzug bei der Mannschafts-WM in Schweden wie einen Titel gefeiert. Es sollte ihr letzter ausgelassener Jubel in Halmstad bleiben. Im Endspiel fanden Boll und Co. keinen Weg vorbei an der Tischtennis-Übermacht China.

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Beim 0:3 war die Auswahl von Bundestrainer Jörg Roßkopf ebenso chancenlos wie bei den vier Finalniederlagen zuvor. Es reichte gerade einmal zu einem Satzgewinn. Bereits 2004, 2010, 2012 und 2014 war das Team um Anführer Boll von den erbarmungslosen Seriensiegern gestoppt worden. Dennoch glänzt die Silbermedaille diesmal etwas goldener als bei den Versuchen zuvor, wie auch Roßkopf bestätigte.

Viele Verletzte im deutschen Team

"Wir hatten hier unheimliche Probleme, das habe ich so noch nie erlebt", sagte der 48-Jährige: "Daher bin ich unheimlich stolz auf das gesamte Team. Wir haben uns wenig Gedanken über Vorhand und Rückhand gemacht, es ging eher darum: Wer ist wie fit, wer kann überhaupt spielen?"

Das Verletzungspech im Team des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) hätte kaum größer sein können. Dimitrij Ovtcharov (29) war nach seiner Hüftverletzung längst nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, gegen China fehlte der Weltranglistendritte sogar. Aber auch Boll (Rücken) und Patrick Franziska (Oberschenkel) waren zeitweise angeschlagen, so dass sogar die Medaillenchancen in Gefahr gerieten.

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Daher war auch Boll am Ende "sehr zufrieden" mit Silber. "Um China zu gefährden, muss man auch physisch in bester Verfassung sein. Das waren wir hier leider nicht", sagte der Düsseldorfer: "China hat das Finale heute verdient gewonnen."

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Großer Zusammenhalt

Mit "unglaublichem Zusammenhalt" (Roßkopf) stemmte sich das Team gegen die Misere - und wurde belohnt. Boll biss auf die Zähne, gemeinsam mit Rückkehrer Franziska sicherte der 37-Jährige den 3:2-Sieg im Halbfinale über Südkorea und damit das Kräftemessen mit China. Im Überschwang der Gefühle schickte Franziska (25) eine Ansage an den Rekordweltmeister: "Wir wollen China angreifen. Wir sind bereit, China anzugreifen."

Doch der Top-Favorit, seit 18 Jahren ohne Niederlage, konterte souverän und nahm mit beinahe unverschämter Leichtigkeit seinen 21. WM-Titel mit nach Hause. Auch der Weltranglistenzweite Boll (0:3 gegen Ma Long), Franziska (1:3 gegen Xu Xin) und der für Ovtcharov ins Team gerückte Abwehrspezialist Ruwen Filus (0:3 gegen Fan Zhendong) schafften es nicht, China den ersten Punkt im achten Turniermatch abzujagen.

Bolls Karriereende naht

Gemeinsam mit den Frauen, die ebenfalls ihr 21. Mannschaftsgold gewannen, feierten die Chinesen ihren 17. Doppelsieg der WM-Geschichte. Angesichts dieser einzigartigen Dominanz war von Enttäuschung im deutschen Lager kaum etwas zu spüren. Obwohl das DTTB-Team vor China an Position eins gesetzt war, glaubten nur die kühnsten Optimisten tatsächlich an einen Triumph. Der kann nur gelingen, wenn Boll und Ovtcharov in der Verfassung sind, ihr gesamtes Potenzial abzurufen.

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Die Gelegenheiten dazu werden immer weniger, das Ende von Bolls großer Karriere rückt näher. Bis zu den Sommerspielen 2020 in Tokio wolle er auf jeden Fall weiterspielen, sagt Boll. Doch er muss damit rechnen, am letzten Level zu scheitern. Der Endgegner China dürfte unüberwindbar bleiben.

Die Matches im Überblick:

Timo Boll - Ma Long 0:3 (4:11, 8:11, 3:11)

Ruwen Filus - Fan Zhendong 0:3 (4:11, 5:11, 4:11)

Patrick Franziska - Xu Xin 1:3 (11:9, 10:12, 7:11, 5:11)