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NFL: Desaster-Trade der Texans um DeAndre Hopkins - SPORT1-Kommentar

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NFL: Desaster-Trade der Texans um DeAndre Hopkins - SPORT1-Kommentar

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Ein Coach wirft den Super Bowl weg

Coach Bill O'Brien verscherbelt als Manager in Personalunion den größten Texans-Star und verspielt damit vielleicht die Super-Bowl-Chance. SPORT1-Kommentar.
SPORT1-Redakteur Eric Böhm kommentiert den Hopkins-Trade der Houston Texans
SPORT1-Redakteur Eric Böhm kommentiert den Hopkins-Trade der Houston Texans
© SPORT1-Grafik: Getty Images/SPORT1
Eric Böhm
Eric Böhm

Als ich die Nachricht von DeAndre Hopkins' Trade auf Twitter gesehen habe, konnte ich es kaum glauben und fürchtete um die geistige Gesundheit von Bill O'Brien.

Der Coach der Houston Texans ist seit Ende Januar auch offiziell der General Manager, nachdem er schon 2019 für sämtliche Entscheidungen verantwortlich zeichnete.

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Schon im vergangenen Jahr hatte er mit - sagen wir: eigenwilligen - Deals sowohl Star-Verteidiger Jadeveon Clowney verscherbelt als auch Draftpicks verbrannt.

Free Agency 2020: Die wichtigsten Deals der NFL im Transferticker von SPORT1

Hopkins-Trade ist O'Briens Meisterstück

Aber der Trade von DeAndre Hopkins nach Arizona war sein "Meisterstück". Den aktuell vielleicht besten Receiver der NFL für einen Zweitrunden-Draftpick und Running Back David Johnson aufzugeben, sorgte für Schockwellen in der NFL-Welt.

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Johnson hatte bei allem Talent bisher allenfalls eine gute Saison und ist extrem verletzungsanfällig, außerdem ist die moderne NFL eine Passliga. Jeder sucht nach dominanten Receivern wie Hopkins, während Running Backs an Bedeutung verlieren - noch dazu sehr teure wie Johnson.

Bereits im vergangenen Jahr hatte O'Brien einen Draftpick für einen Running Back eingetauscht (Duke Johnson), der am Ende nur Reservist blieb und derselbe Spielertyp wie der neue Johnson ist.

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Die Cardinals wurden deutlich besser, als Johnson mit Kenyan Drake ersetzt wurde. Und doch bezahlen die Texans Johnson nun mit Prämien rund 13 Millionen US-Dollar.

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Selbst die reine Verpflichtung für ein Team, das in der Divisional Round am späteren Super-Bowl-Gewinner Kansas City scheiterte, weil es über 50 Punkte zuließ, wäre schon ein komplettes Desaster.

Quarterback Watson wird leiden

Aber dazu noch einen Superstar auf seinem Leistungshöhepunkt draufzulegen - und damit auch den eigenen Quarterback Deshaun Watson potenziell entscheidend zu schwächen - ist schlicht nicht nachvollziehbar.

Hopkins lieferte bereits Topleistungen mit ihm von O'Brien ans Bein gebundenen Katastrophen-Quarterbacks wie Ryan Mallett, Brock Osweiler oder Tom Savage ab. Auch Watson profitierte immens von Hopkins und hat erst neun Passversuche zu Buche stehen, bei denen der Receiver nicht auf dem Feld stand.

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Nun hat er im dauerverletzten Will Fuller und Kenny Stills seine besten Anspielstationen, die beide exakt derselbe Typ Receiver sind: unglaubliche Big-Play-Maschinen, aber keine Spezialisten vor der Endzone oder konstante Catch-Maschinen wie Hopkins, der zudem immer den besten Verteidiger des Gegners beschäftigte.

Die Giants bekamen im vergangenen Jahr die Picks Nummer 17 und 95 für Odell Beckham jr., der wesentlich mehr Ballast jenseits des Feldes mitbringt, häufiger verletzt und nicht so produktiv wie Hopkins ist. Die Texans erhalten für Hopkins lediglich Pick Nummer 40.

Zukunft eines Super-Bowl-Kandidaten riskiert

Zudem hat O'Brien mit seinen Moves die Zukunft des Teams riskiert. Houston hat bis 2022 genau einen Pick innerhalb der Top 60.

Statt die Defense zu verstärken und die explosive Offense zusammenzuhalten, um sich zu einem ernsthaften Super-Bowl-Kandidaten zu entwickeln, richtet O'Brien ein hoffnungsvolles Team möglicherweise zu Grunde. Und das aus persönlichen Gründen, denn es soll einen heftigen Streit zwischen ihm und Hopkins gegeben haben.

Der 50-Jährige ist ein großartiger Coach aus der Schmiede der New England Patriots, aber er ist kein Manager. Baltimore bekam sogar für Ersatz-Tight-End Hayden Hurst ein besseres Paket, genau wie Minnesota für Stefon Diggs.

So könnte der eigene Coach die Titelchancen seines Teams am Ende entscheidend sabotiert haben.