Ex-Biathletin Magdalena Neuner kritisiert die Generation der Nachwuchsportler für ihre fehlende Aufopferungsbereitschaft.
Neuner kritisiert Nachwuchs scharf
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"Die jungen Leute sind nicht mehr bereit wirklich ihr letztes Hemd zu geben, um irgendwie beruflich erfolgreich zu sein. Manche schon", sagte Deutschlands Sportlerin der Jahre 2007, 2011 und 2012 gegenüber der Deutschen Presse Agentur.
Neuner: "Vielleicht sogar ein gesellschaftliches Problem"
Dass die deutschen Biathletinnen in diesem Winter bislang noch keinen Podestplatz eingefahren haben, sei für die 32-Jährige "vielleicht sogar ein strukturelles, vielleicht sogar ein gesellschaftliches Problem."
Die Motivation der jungen Menschen, Leistungssportler zu werden, sei laut Neuner heutzutage nicht mehr wirklich vorhanden. Der Kampf um gute Nachwuchsathleten sei so deutlich schwerer geworden.
Neuner selbst hat in ihrer Biathlon-Karriere zwölf WM-Titel gewonnen, war zweimal Olympiasiegerin und holte dreimal den Gesamtweltcup. Im März 2012 beendet sie mit 25 Jahren ihre Profikarriere, um den "Traum von der eigenen Familie" zu verwirklichen.
Neuner: "Stelle mein komplettes Leben um"
Den unbändigen Willen nach Erfolg habe sie schon in jungen Jahren entwickelt. "Ich möchte irgendwie Olympiasieger werden, ich möchte Leistungssportler werden. Ich stelle mein komplettes Leben hinten an und ordne das dem Leistungssport unter", erinnert sich die Bayerin zurück.
Ob die fehlende Leistungsbereitschaft junger Athleten eine Tendenz im gesamten Leistungssport ist, kann sie nur vermuten: "Ich weiß es nicht, das kann vielleicht auch nur ein Sportwissenschaftler, jemand der sich jahrelang mit dieser ganzen Thematik auseinandergesetzt hat, abschließend beurteilen." Für sie sei es "nur so ein Gefühl."
Dennoch beobachte sie diese Tendenz auch abseits des Leistungssports. Es gebe nach wie vor Menschen, die sich für ein Ziel aufopfern, "aber vielleicht nicht mehr so die Masse - und das, glaube ich, merken wir auch im Sport."