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Ski Alpin: Neue Erkenntnisse zum Tod von David Poisson

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Ski Alpin: Neue Erkenntnisse zum Tod von David Poisson

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Neue Erkenntnisse zu Poissons Tod

Nach dem Tod des französischen Skifahrers David Poisson sind neue Details zum Unfallhergang bekannt geworden. Demnach soll die schlechte Absicherung Schuld sein.
Der französische Skifahrer David Poisson ist im Training tödlich verunglückt - und hinterlässt die Alpinwelt in tiefer Trauer.

Der Tod des französischen Skifahrers David Poisson bei einem Trainingssturz in Kanada hat am Montag die Ski-Welt geschockt.

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Am Dienstag kamen neue Details ans Licht.

Wie die kanadische Polizei der Nachrichtenagentur AP bestätigte, rutschte Poisson durch die Sicherheitsnetze hindurch und kollidierte mit einem Baum.

Ein Insider aus dem Ski-Ressort schilderte der Schweizer Zeitung Blick den Unfallhergang. Demnach sei Poisson "kurz vor dem Ziel mit rund 100 km/h ausgerutscht und dann durch zwei sogenannte B-Fangnetze hindurch in den Wald hineingeschossen."

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"Dort dürfte er ziemlich frontal mit einem Baum kollidiert sein", erzählt der Insider weiter. Ein Rettungsteam soll rund eineinhalb Stunden versucht haben, den Franzosen wiederzubeleben - erfolglos.

Mittlerweile bestätigte auch der französische Skiverband diese Schilderungen. Poisson habe kurz vor dem Ziel einen Ski verloren und sei dadurch gestürzt, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.

Schweizer als Augenzeugen

Ebenfalls vor Ort war das Schweizer Abfahrtsteam, das sich gerade einfuhr, als der Unfall passierte und nach den Franzosen dran gewesen wäre.

Wie der Schweizer Verband Swiss Ski mitteilte, hätten die eidgenössischen Fahrer um Weltmeister Beat Feuz und Patrick Küng den Unfall und die Bergung "aus nächster Nähe verfolgen" müssen: "Die Konzentration der Athleten gilt vorerst der gemeinsamen Verarbeitung der Geschehnisse."

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Zudem heißt es aus Teamkreisen, die Schweizer hätten aufgrund der schlechten Sicherheitsvorkehrungen nicht weiter trainieren wollen.

Schlechte Sicherheitsvorkehrungen in Nakiska

Ein ausländischer Funktionär, der sich mit seinem Team zurzeit im US-amerikanischen Copper Mountain aufhält, bestätigte die schlechte Absicherung in Nakiska. "Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es in Nakiska bezüglich der Sicherung besonders kritisch ist, weil dort einige B-Netze lediglich einen knappen Meter hinter der Waldgrenze stehen."

Allerdings wies ein Offizieller der kanadischen Gebietsleitung gegenüber AP daraufhin, dass die Franzosen selbst für das Training verantwortlich gewesen seien.

Der US-Verband unterhält die Strecke in Copper Mountain, wo die Vorkehrungen dem hohen Standard im Weltcup entsprechen, dort säumen unter anderem sogenannte A-Netze den Kurs. In Nakiska, wo gleich neben der Piste Bäume stehen, sind es wohl nur weniger widerstandsfähige B-Netze.

Der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier warnte jedoch vor falschen Einschätzungen: "Im Weltcup sind hunderte Arbeiter über Wochen damit beschäftigt, eine Strecke abzusichern. Es ist völlig unrealistisch zu glauben, dass das für eine Trainingsstrecke wie in Nakiska möglich ist. Diese Perfektion können wir nicht leisten."

"Gefährlicher als die Formel 1"

Michel Vion, Präsident des Französischen Skiverbandes, bezeichnete die Abfahrt in der Mitteilung des Verbandes sogar als "gefährlicher als die Formel 1": "Wir zahlen einen hohen Preis. Davids Tod ist ein Desaster."

Das französische Speedteam bereitet sich derzeit in Nakiska auf die Weltcuprennen am 25. und 26. November in Lake Louise (Abfahrt und Super-G) vor.

Der 35-jährige Poisson, dessen Vater vor 15 Tagen gestorben war, hinterlässt einen Sohn.