Den ersten Sieg hat Markus Eisenbichler in der Tasche, der Kampf ums WM-Gold kann kommen: Deutschlands große Skisprung-Hoffnung hat schon am Tag vor der Medaillen-Entscheidung die Muskeln spielen lassen und mit einer ganz starken Vorstellung die Qualifikation am Bergisel gewonnen.
Deutscher Doppelsieg in der Quali
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Hinter dem Siegsdorfer landete Karl Geiger auf Platz zwei der Vorausscheidung - der ganz große Wurf scheint für die DSV-Adler möglich.
"Ich habe heute einfach supergute Sprünge gemacht und freue mich jetzt einfach auf morgen", sagte Eisenbichler im ORF. Der 27-Jährige, 2017 WM-Dritter von der Normalschanze, flog bei Regenwetter im gähnend leeren Innsbrucker Stadion auf 128,5 m und muss nun als einer der großen Favoriten für das Springen am Samstag (ab 14.30 Uhr im LIVETICKER) gelten, ob er will oder nicht.
Freitag und Wellinger nicht in Top 10
"Was die anderen Leute sagen, ist mir egal, ich habe im Moment einfach Spaß am Springen", sagte Eisenbichler: "Ich nehme mir eigentlich wenig vor, will morgen einfach gute Sprünge zeigen, und dann schaue ich mal, was rauskommt."
Ebenfalls eine vielversprechende Leistung bot Geiger, der Oberstdorfer erzielte bei etwas besseren Windbedingungen sogar die Tagesbestweite von 131,0 m. Richard Freitag (Aue), bei der Tournee 2014/15 bislang letzter deutscher Innsbruck-Sieger, kam mit 119,5 m auf Platz 14, Normalschanzen-Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) landete mit der gleichen Weite auf Rang 15.
Eisenbichlers größte Konkurrenten hielten sich schadlos, lagen aber doch ein Stück zurück. Der Gesamtweltcup-Führende Ryoyu Kobayashi (Japan) wurde mit 126,0 m Vierter. Titelverteidiger Stefan Kraft (Österreich) kam mit 118,5 m auf Rang zehn. Olympiasieger Kamil Stoch (Polen) sprang 120,0 m und wurde Elfter. "Die Deutschen sind auf jeden Fall richtig stark", meinte Kraft zur Favoritenfrage.
Leyhe mit kleiner Chance auf Teamspringen
Da nur 61 und damit weniger Starter als in den Jahren zuvor zur Qualifikation angetreten waren, schieden lediglich elf Springer aus. Einen den Topspringer, die erstmals bei einer WM nicht für den Wettkampf gesetzt waren, erwischte es nicht.
In der teaminternen deutschen Ausscheidung war Stephan Leyhe auf der Strecke geblieben. Der Willinger immerhin Dritter der Vierschanzentournee, fiel zwar nicht deutlich ab, konnte Bundestrainer Schuster aber nicht restlos überzeugen. Ob Leyhe für das Teamspringen noch ein Thema wird, hat er nicht selbst in der Hand - anders als gewohnt liegt kein Trainingstag zwischen Einzel- und Mannschaftsspringen, an dem sich die Reservisten empfehlen können.
Schuster will die Einzelnominierung allerdings noch nicht als Entscheidung über die Teambesetzung verstanden wissen. "Sollte im Einzel irgendetwas nicht klappen, weiß ich, dass ich in Stephan einen Topmann in der Hinterhand habe", sagte er.