Markus Eisenbichler fiel Katharina Althaus in die Arme, Karl Geiger klatschte strahlend mit Juliane Seyfarth ab: Die "fantastischen Vier" des deutschen Skispringens haben für einen goldenen Abschluss der achttägigen Schanzen-Party in Seefeld gesorgt. "Das war fantastisch. Auf diese kompakte Teamleistung kann man nur stolz sein", sagte Werner Schuster nach dem Sieg im Mixed, das gleichzeitig sein letzter WM-Wettkampf als Bundestrainer war.
Eisenbichler mit historischem Gold
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Acht Sprünge lang lieferte sich das DSV-Quartett ein spannendes Duell mit Österreich, am Ende gewann Deutschland mit 1012,2 Punkten knapp vor dem Gastgeber (989,9) zum dritten Mal in Folge Gold in dem noch jungen Format. Bronze in dem 2022 erstmals olympischen Wettbewerb ging mit deutlichem Rückstand an Norwegen (938,4).
Beweis für das hohe Niveau im DSV
Auch Schusters Frauen-Kollege Andreas Bauer strahlte: "Es ging hin und her, ich bin noch ganz aufgewühlt. Zum dritten Mal in Folge Gold, das zeigt, dass wir über viele Jahre auf hohem Niveau gearbeitet haben", sagte Bauer und fiel Schuster in die Arme. Bei der Siegerehrung wenig später feierten dann auch Carina Vogt und Richard Freitag, die es nicht in den "gemischten Vierer" geschafft hatten, sowie DSV-Präsident Franz Steinle mit.
Eisenbichler mit historischem Gold
Eisenbichler schrieb mit dem Triumph Geschichte: Für den 27-Jährigen war es nach Gold im Einzel sowie mit dem Männerteam der dritte Titel der WM in Tirol. Dreimal Gold bei einer WM hatten zuvor nur die Österreicher Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern geschafft, beide 2011 in Oslo. "Die ganze WM war sensationell für mich. Wenn ich morgen nach Hause komme, hoffe ich, dass ich ein bisschen Ruhe hab", sagte "Eisei", der mit seinen insgesamt vier Titeln zudem mit Martin Schmitt gleichzog.
Enges Duell mit Österreich
Vor 11.200 Zuschauern erwischte das DSV-Quartett einen Start nach Maß. Die WM-Zweite Althaus brachte den Titelverteidiger mit einem Sprung auf 107,5 m in Führung, die Eisenbichler (104,5 m mit mehr Anlauf) zunächst an Österreich verlor. Seyfarth (100,5 m) hielt Rang zwei, ehe Geiger (103,5) für eine knappe Halbzeitführung sorgte.
Auch im zweiten Durchgang ging es hin und her: Althaus (103,0) musste das ÖSV-Team wieder passieren lassen, Eisenbichler (107,0) eroberte Platz eins zurück. Seyfarth (103,0) baute die Führung aus, Geiger (107,0) brachte Gold nach Hause. "Der Karl ist so cool. Ich wusste, dass er das schafft. Ich bin dankbar, in so einem coolen Team zu springen", sagte Althaus.
Der dritte Titel für den DSV
In dem zum vierten Mal ausgetragenen Wettbewerb hieß der Sieger somit zum dritten Mal Deutschland, nur bei der WM-Premiere 2013 hatte Japan gewonnen. Gastgeber Österreich mit Stefan Kraft, Daniela Iraschko-Stolz, Philipp Aschenwald und Eva Pinkelnig blieb letztlich Rang zwei. Erstmals seit 1997 wird das ÖSV-Team somit eine WM ohne Goldmedaille beenden - und das vor heimischem Publikum.
Vogt (Degenfeld) war derweil nur als Zuschauerin an der Schanze, die Sotschi-Olympiasiegerin musste der im Einzel stärkeren Seyfarth den Vortritt lassen. Vogt hatte an allen drei vorherigen Mixed-Wettkämpfen der WM-Geschichte teilgenommen und dabei jeweils auf dem Podest gestanden.