Ein schwerer Sturz des Polen Piotr Zyla hat den Weltcup-Auftakt der Skispringer in Wisla überschattet. Der Lokalmatador war nach der Landung bei 119 Metern im ersten Durchgang zu Fall gekommen und hat sich blutige Wunden am Kopf zugezogen.
Blutiger Sturz bei Weltcup-Auftakt
Der Routinier blieb zunächste regungslos liegen, Helfer eilten herbei, um sich um den gestürzten Athleten zu kümmern. Im als Hexenkessel bekannten polnischen Skisprungstadion in Wisla herrschte kurzzeitig Totenstille.
Malysz berichtet von Bewusstseinsverlust bei Zyla
Adam Malysz berichtete später, dass Zyla kurz bewusstlos war und sich eine Schnittwunde an der Augenbraue zugezogen hatte. "Wir hatten Angst vor einem so starken Wind. Piotr landete schlecht", sagte der Sportdirektor der polnischen Skispringer dem TV-Sender TVP Sport.
Zyla stand jedoch nach kurzer Behandlung wieder auf und verließ den Zielbereich auf eigenen Beinen. (Alle Springen der Skisprung-Saison im LIVETICKER)
Nach dem Springen gab es Entwarnung. Es lägen keine schweren Verletzungen vor. "Das Wichtigste ist jedoch, dass nichts Ernstes passiert ist", sagte der Arzt zu Eurosport. Er rechnet mit einer Zyla-Rückkehr schon am kommenden Wochenende in Kuusamo.
Den Sieg im ersten Einzelwettkampf der neuen Saison sicherte sich der Norweger Daniel Andre Tande vor Anze Lanisek aus Slowenien und dem Polen Kamil Stoch. Topfavorit und Weltcupgesamtsieger von 2019 Ryoyu Kobayashi aus Japan wurde Vierter.
Geiger fällt nach Führung zurück
Karl Geiger, der nach dem ersten Durchgang noch in Führung gelegen hatte, kam bei schwierigen Bedingungen auf Rang sieben.
"Karl war leider chancenlos im Finale. Da wurde er vom Winde verweht. Schade, er springt derzeit wirklich gut. Aber die Saison ist noch lang, vielleicht kommt das Glück irgendwann zurück", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF.
Für den Nachfolger von Werner Schuster verlief das erste Weltcup-Wochenende insgesamt durchwachsen, im Teamwettkampf am Samstag war das DSV-Quartett trotz einer starken Leistung von Geiger nicht über den fünften Platz hinausgekommen.
Am Sonntag wirbelte dann der Wind das Feld kräftig durcheinander. Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf) landete als 50. sogar ganz am Ende des Feldes. "Das war mal gar nix, total kacke. Wenn kein Luftpolster da ist und es einen zu Boden drückt, geht eben nichts", sagte der Bayer im ZDF.
Auch Ex-Weltmeister Stefan Kraft (Österreich) sprach nach seinem 21. Platz von irregulären Bedingungen: "Das war wie elf gegen fünf beim Fußball."