Dass der 1. FC Köln zu seinem 68. Geburtstag auch sportlich Grund zum Feiern hatte, war für Geschäftsführer Sport Jörg Schmadtke vor allem einem "Reifeprozess der Mannschaft" zu verdanken.
Ein Giftduell zum Geburtstag
© Getty Images
Beim 3:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt lagen die Kölner durch ein Gegentor von Alexander Meier (24.) zurück, zogen sich in einer giftigen Partie allerdings am eigenen Schopf aus dem Schlamassel und drehten mit Treffern durch das Eigengewächs Yannick Gerhardt (29.), Vertragsverlängerer Dominique Heintz (57.) und Anthony Modeste (73.) vor 49.200 Zuschauern die Partie (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan).
Schmadtke tadelt Modeste
Doch zum Feiern war Schmadtke nicht recht zu Mute. Die Freude über den ersten Sieg des Jahres wurde von einer peinlichen Schauspieleinlage von Modeste getrübt.
Der Franzose provozierte in der zweiten Halbzeit eine Rudelbildung, indem er sich mit Frankfurts Marc Stendera anlegte und sich dabei ohne Grund theatralisch zu Boden fallen ließ (DATENCENTER: Tabelle).
Für Schmadtke ein Unding: "Der kriegt da noch eine Ansage. Ich habe da echt keinen Bock drauf. Er muss da nicht den sterbenden Schwan markieren. Deswegen werde ich die Dinge ansprechen, weil ich sowas nicht noch einmal sehen möchte", echauffierte er sich bei Sky.
Alle Bundesligaspiele gibt es live und kostenlos in unserem Sportradio SPORT1.fm. Entweder mit der kostenlosen SPORT1.fm-App oder auf www.sport1.fm.
Schiri-Schelte von Meier und Veh
Auch Schiedsrichter Felix Zwayer, der sowohl Stendera als auch Modeste für die Aktion mit einer Gelben Karte bestrafte, ließ mit strittigen Entscheidungen auf beiden Seiten Missmut aufkommen (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
Frankfurts Torschütze Meier griff Zwayer bei Sky mit ungewohnt harten Worten an: "Ich will nicht sagen, dass wir wegen des Schiedsrichters verloren haben. Aber was zuletzt in der Bundesliga gepfiffen wird, das wird immer schlechter. Der Schiri war heute nicht gut. Das kann man auch mal sagen."
Eintracht-Trainer Veh sah es ähnlich: "Es waren so viele Dinge dabei, die ich ganz anders gesehen habe. Entweder verstehe ich das Spiel nicht mehr, oder der Schiedsrichter war nicht gut."
Schmadtke selbst blieb trotz eines nicht gegeben Elfmeters für Köln diplomatisch: "Ich will mich eigentlich nicht mehr zu Schiedsrichtern äußern. Fakt ist, dass Zwayer einer der besten Schiedsrichter in Deutschland ist. Mehr will ich dazu nicht sagen."
Die Kölner haben nach dem ersten Sieg im Kalenderjahr 2016 acht Zähler mehr als die Eintracht, einen guten Puffer nach unten und dürfen sich sogar leise Hoffnungen auf die erste Europacup-Qualifikation seit 24 Jahren machen.
Kapitän Lehmann nur auf der Bank
Beim FC blieb Kapitän Matthias Lehmann nach abgelaufener Gelbsperre zunächst überraschend auf der Bank - aber nur für zwölf Minuten, dann kam er für den angeschlagenen Simon Zoller doch ins Spiel.
Nach einer recht verhaltenen Anfangsphase, war ein Kopfball von Szabolcs Huszti, den FC-Keeper Timo Horn glänzend parierte (22.), das Signal für ein Spiel mit offenem Visier. Meier, der im Hinspiel dreimal getroffen hatte, leitete einen Schuss von Huszti vor Mergim Mavraj unhaltbar für Horn ins Netz.
Modeste eroberte nach einem Fehler von Marco Fabian den Ball und bediente Torschütze Gerhardt.
Bei extrem ungemütlichen Bedingungen -2 Grad Außentemperatur, Regen und starker Wind - spielten beide Teams fortan nach vorne, auf dem matschigen Rasen prägten aber auch zahlreiche Abspielfehler das Geschehen.