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Eklat bei Bayer Leverkusen: Coach Roger Schmidt drohen Konsequenzen

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Eklat bei Bayer Leverkusen: Coach Roger Schmidt drohen Konsequenzen

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Nach Eklat: Schmidt droht Nachspiel

Der historische Eklat um Leverkusens Coach Roger Schmidt erhitzt Fußball-Deutschland. Völler redet sich in Rage - Schmidt muss mit Konsequenzen rechnen.
Bayer Leverkusen v Borussia Dortmund - Bundesliga
Bayer Leverkusen v Borussia Dortmund - Bundesliga
© Getty Images
So lief der Schiri-Eklat in Leverkusen
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So lief der Schiri-Eklat in Leverkusen

Rudi Völler redete mit puterrotem Kopf auf Felix Zwayer ein, sein Zeigefinger zischte durch die Luft und stach beinahe auf die Brust des Schiedsrichters.

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Dem Eklat für die Bundesliga-Geschichtsbücher durch Roger Schmidt folgte die ganz große Aufregung: Das 0:1 (0:0) von Bayer Leverkusen im Topspiel gegen Borussia Dortmund geriet zur Nebensache.

Alle interessierten sich nur noch für "Schmidt-Gate".

Mit Recht: Bayer-Trainer Schmidt hatte eine außergewöhnliche, in der Bundesliga-Historie einmalige Szene provoziert, die wahrscheinlich noch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beschäftigen wird.

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DFL-Schiedsrichterberater Hellmut Krug sagte der Bild: "Das wird ein Fall für den Kontrollausschuss. Eine längere Sperre für Roger Schmidt ist durchaus denkbar."

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Schmidt verweigert sich

Er weigerte sich nach dem 0:1 durch Pierre-Emerick Aubameyang (64.) trotzig wie ein kleines Kind, den Innenraum zu verlassen.

Zwayer unterbrach für neun Minuten - regelgemäß, wie der DFB eine Stunde nach dem Abpfiff mitteilte. (DATENCENTER: Tabelle)

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Der "Vulkan" Völler war da allerdings längst ausgebrochen. (HINTERGRUND: Völler wütet gegen Schiedsrichter)

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"Das Spiel zu unterbrechen und eine solche Hektik hineinzubringen, ist völlig unnötig. Die Spieler in die Kabine zu schicken, solch eine Nummer daraus zu machen, als sei etwas ganz Furchtbares passiert, ist völlig übertrieben", schimpfte der Bayer-Sportdirektor.

Völler wie bei legendärer Wutrede von 2003

Sein Wutausbruch erinnerte an seine legendäre "Scheißdreck-Käse"-Rede nach dem DFB-Länderspiel in Island 2003. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)

Das sagt Schmidt zum Eklat
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Das sagt Schmidt zum Eklat

In seiner ungebremsten Erregung warf Völler dem Schiedsrichter auch noch vor, er habe Bayer nach der Spielfortsetzung gezielt benachteiligt.

"Er hat sich ja revanchiert. Deshalb hat er den Elfmeter nicht gepfiffen!", rief er in Anspielung auf ein Handspiel des Dortmunders Sokratis in der 71. Minute voller Sarkasmus ins Sky-Mikrofon von Sebastian Hellmann.

Der Moderator hatte mit Völler seine liebe Not.

Referee-Boss Fandel kündigt Nachspiel an

Schmidt dagegen gab sich in Teilen reumütig. "Ich bin zu stur gewesen. Da habe ich emotional reagiert. Mir wurde aus 45 Metern signalisiert, dass ich auf die Tribüne soll", sagte er während der Pressekonferenz.

Dann räumte er ein: "Ich habe meiner Mannschaft geschadet." (HINTERGRUND: Die Reaktionen)

Zuvor hatte der Fußballlehrer sich indes noch gerechtfertigt: "Ich bin ja kein Gestik-Deuter. Ich hätte gern gewusst, warum er mich auf die Tribüne schicken will. Das habe ich versucht, mit ihm zu besprechen. Aber dazu kam es nicht."

Ein Nachspiel ist Schmidt gewiss. "Es kann nicht sein, dass der Trainer eine Entscheidung ignoriert und eine persönliche Erklärung des Unparteiischen durch sein Verhalten erzwingen will", sagte Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel.

Ärger über BVB-Tor

Der Anlass des ganzen Ärgers war das Dortmunder Führungstor.

Bayer-Stürmer Stefan Kießling unterbrach den Dortmunder Aufbau mit einem Foul an Sven Bender, der BVB führte den Freistoß schnell und einige Meter weiter vorne aus - aus Sicht der Bayer-Profis und -Verantwortlichen viel zu weit vorne.

Schmidt schimpfte, er haderte, er beklagte sich laufend beim Vierten Offiziellen Christoph Bornhorst, und Zwayer wurde es zu viel.

Schmidt ("Das war irregulär") weigerte sich, den Innenraum zu verlassen, woraufhin der Unparteiische das Spiel unterbrach und in den Katakomben verschwand. "Da meinen Anweisungen nicht Folge geleistet wurde, blieb mir keine andere Wahl", sagte Zwayer.

Keine Reaktion auf Überbringer Kießling

Kießling hatte Schmidt auf den Ernst der Lage hingewiesen, doch der Trainer war unbelehrbar.

Er verfolgte den Rest des Spiels in der Kabine. "Dass wir dan1n noch einen tausendprozentigen Elfmeter nicht bekommen, ist der Wahnsinn", sagte er nachher. Zwayer hatte die Szene "nicht gesehen", er gab aber zu: "Nach Ansicht der Fernsehbilder war es ein Elfmeter."

Kießling nannte den ganzen Vorgang schlicht eine "Scheiß-Situation".

BVB-Trainer Thomas Tuchel zeigte Verständnis für Roger Schmidt: "Ich kann mich in ihn reinversetzen", sagte er bei Sky. "Gefühle können auch mal überkochen. Diesmal war es wohl etwas zu viel."

Bayer rutscht ab auf Rang vier

Zum Sportlichen: Dortmund bleibt als einzige Mannschaft im Windschatten von Bayern München, das nach wie vor acht Punkte Vorsprung hat. Leverkusen rutschte im Kampf um die Champions-League-Qualifikation wieder auf Platz vier ab.

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Aber das war nach dem Spiel kein Thema.

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