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Berater von Andrej Yarmolenko über Ousmane Dembele und Borussia Dortmund

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Berater von Andrej Yarmolenko über Ousmane Dembele und Borussia Dortmund

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Yarmolenko-Berater: Eher Robben als Dembele

Der Berater von Andrej Yarmolenko spricht im SPORT1-Interview über die Qualitäten des BVB-Neuzugangs, lobt die Führung der Borussia - und tadelt Dembele.
Yarmolenko - Mehr Robben als Dembele.jpg
© Grafik SPORT1 Marc Tirl
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Nach dem Transfer-Theater um Ousmane Dembele hat Borussia Dortmund blitzschnell reagiert und mit dem ukrainischen Nationalspieler Andrej Yarmolenko einen neuen Offensivmann verpflichtet.

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Dembele wechselte nach Streik und Suspendierung für eine Ablöse mit einem Gesamtvolumen von knapp 150 Millionen Euro zum FC Barcelona.

Yarmolenko beginnt am 7. September seinen Dienst beim BVB. Derzeit ist er für die Ukraine noch in der WM-Qualifikation im Einsatz, wo er am Freitag gegen die Türkei als Doppel-Torschütze seine Qualitäten unter Beweis stellte.

Im SPORT1-Interview spricht sein Berater Ralph Isenegger über Dortmunds neuen Offensivspieler - und tritt gegen Dembele nach.

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SPORT1: Herr Isenegger, Borussia Dortmund wollte Andrej Yarmolenko schon einmal verpflichten. Warum hat es jetzt geklappt?

Ralph Isenegger: Es ist aufgrund der Situation mit Ousmane Dembele zustande gekommen. Wenn er beim BVB geblieben wäre, hätte Andrej nicht in Dortmund unterschrieben. Ganz plötzlich hatte der BVB die Möglichkeit ihn zu verpflichten und dadurch ging für ihn ein Traum in Erfüllung. Es gab keinen Grund groß zu überlegen, er war sofort begeistert.

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SPORT1: War die Bundesliga schon immer ein Ziel für ihn?

Isenegger: Oh ja. Er hat so lange darauf gehofft, in der Bundesliga zu landen, aber nicht nur das, er wollte unbedingt für Borussia spielen. Der BVB war immer schon der Traum-Klub. Die Mannschaft, das großartige Publikum, das wunderbare Stadion - Borussia hat für Andrej etwas Spezielles.

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SPORT1: Wie waren die Verhandlungen mit Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke? Durch die Situation mit Dembele war es bestimmt nicht leicht für sie.

Isenegger: Die Verhandlungen mit Beiden waren sehr angenehm und super professionell. Herr Zorc, mein Geschäftspartner (Alen Augustincic, d. Red.) und ich trafen uns das erste Mal am Frankfurter Flughafen, nachdem klar war, dass der Transfer von Dembele über die Bühne gehen wird.

SPORT1: Wie schwer ist es für Herrn Yarmolenko vom Kopf her mit der Rolle des Dembele-Nachfolgers klarzukommen?

Isenegger: In dieser Rolle sieht ihn vielleicht der eine oder andere Fan, aber Andrej sieht sich nicht als Dembele-Nachfolger. Er ist es auch nicht. Er ist ein neuer Offensivspieler bei den Dortmundern und träumt davon, sich durchzusetzen und sich in die Herzen der Fans zu spielen. Er will sie verzücken. Er will wichtig werden für diesen Verein.

SPORT1: Was für ein Mensch ist Yarmolenko?

Isenegger: Er ist ein liebevoller Familienvater, ist verheiratet und hat zwei kleine Jungs (zwei und vier Jahre, d. Red.). Andrej ist ein sehr ruhiger, fast schüchterner Typ. Auf dem Platz dagegen explodiert er.

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SPORT1: Wo liegen die sportlichen Stärken von Yarmolenko?

Isenegger: Er ist technisch extrem stark und kann mit seinem linken Fuß alles machen. Da bin ich immer wieder beeindruckt. Er ähnelt von der Spielweise her ein bisschen Arjen Robben. Er kann Tore schießen und sie mit einem klugen Pass vorbereiten. Er ist zudem sehr schnell und unglaublich kreativ auf dem Platz. Andrej ist nicht nur auf den Außen stark.

SPORT1: Kann Andrej vielleicht einen Pierre-Emerick Aubameyang ersetzen, wenn er den BVB verlassen wird?

Isenegger: Er ist ein ganz anderer Spielertyp als Aubameyang. Mit ganz anderen Qualitäten. Aber der Trainer wird Andrej schon gemäß seiner Stärken einsetzen. Ich bin mir sicher, dass beide auf dem Rasen sehr gut miteinander harmonieren und voneinander profitieren werden. Ich kann für Aubamayang nur positive Worte finden. Er will auch weg, dennoch verhält er sich wie ein Profi und streikt nicht. Das ist sehr lobenswert.

SPORT1:Andrey Voronin schwärmte im SPORT1-Interview von Yarmolenko. Die Bundesliga ist jedoch Neuland für ihn. Wie groß ist die Gefahr, dass es schief geht? In der Vergangenheit gab es da einen Spieler namens Immobile.

Isenegger: Die Gefahr sehe ich bei Andrej nicht. Andrej ist absolut überzeugt, dass er es beim BVB schaffen kann. Die Erwartungshaltung ist natürlich groß. Der Durchbruch in einem neuen Umfeld passiert nicht sofort, er wird einige Wochen brauchen, um seinen Platz zu finden. Aber Andrej ist zuversichtlich, dass er es mit Hilfe des Vereins schaffen wird. Er wird all seine Qualität zeigen, da bin ich mir sicher.

SPORT1: Was hat Sie an Watzke und Zorc überzeugt?

Isenegger: In den Gesprächen mit den Beiden habe ich sofort gespürt, dass da Vollprofis am Tisch sitzen. Sie verstehen ganz klar, was sie da machen. Da gab es keine Zweifel. Wir haben uns wohl gefühlt. Watzke und Zorc haben eine klare Vision im Kopf, wie Sie den Verein nach vorne bringen wollen. Sie wirkten nicht gestresst wegen der Sache mit Dembele. Das hat mir imponiert. Bei ihnen kam alles auf den Tisch, nichts blieb unklar, als wir aus den Gesprächen rausgingen.

SPORT1: Was sagen Sie eigentlich zu dem Verhalten von Dembele?

Isenegger: Ich finde das nicht okay, weil ein Spieler mehr Respekt vor seinem Klub, den Mitspielern, Mitarbeitern und Verantwortlichen haben muss. Dembele hat gedacht, dass er sein Ziel Barca nur so erreichen kann. Doch da liegt er falsch. Vielleicht wurde er auch falsch beraten. Was er gemacht hat, war alles andere als gut. Menschlich war es ganz schlimm. Die Leute in Dortmund waren immer korrekt zu ihm - im Klub und im Umfeld. Doch jetzt ist er nicht wie ein Held gegangen, sondern wie ein Feigling, dem der Verein völlig egal war. Sein Verhalten war absolut egoistisch.

SPORT1: Wie würden Sie reagieren, wenn Andrej Yarmolenko in einem Jahr unbedingt zu einem großen Klub der Kategorie Barca möchte und weg will vom BVB?

Isenegger: Das wird niemals passieren, ganz unmöglich. Andrej ist ein ganz anderer Typ als Dembele. Ich würde so ein Verhalten auch niemals dulden. Man verhält sich als Spieler in so einer Sache einfach komplett anders und nicht wie ein Hooligan. Für ihn gibt es noch Werte wie Dankbarkeit gegenüber seinem Verein.