Kein Tag bei der PDC Darts-WM 2019 (täglich LIVE im TV auf SPORT1) ohne Favoriten-Aus: Nach Peter Wright, Raymond van Barneveld, Simon Whitlock und Mensur Suljovic ist der nächste große Name ausgeschieden.
Price verspielt Sieg unter Buhrufen
Darts-Bad-Boy Gerwyn Price unterlag völlig überraschend Nathan Aspinall mit 2:3 - und das, obwohl der Mitfavorit aus Wales trotz durchschnittlicher Leistung bereits mit 2:0 in den Sätzen geführt hatte.
Alles schien in Richtung des Weltranglistensechsten zu laufen - doch wie so oft bei diesem Turnier ließ der in Führung liegende Spieler nach und der vor dem Aus stehende Gegner kämpfte sich zurück in die Partie.
ANZEIGE: Jetzt das Starterset sichern – hier geht es zum SPORT1-Darts-Shop
Price mit ausgiebigen Jubelarien
Price versuchte zwar noch mit seinen ausgeprägten Jubelarien nach gewonnenen Legs oder starken Aufnahmen den Rhythmus von Aspinall zu brechen - doch auch dies half ihm nicht, da der 33-Jährige sein eigenes Niveau einfach nicht mehr steigern konnte.
Hinzu kam, dass Price auch vom Publikum im Ally Pally Gegenwind spürte. Seine extremen Jubelposen wurden mit Buhrufen und Pfiffen bedacht, schlechte Aufnahmen bejubelt.
Am Ende stand beim Gewinner des Grand Slam of Darts ein für ihn desolater Average von unter 90 Punkten. Was es noch schlimmer für ihn machte: Price traf nicht einmal jedes dritte Feld auf die Doppel.
Von der Form, die er bei seinem Eklat-Turniersieg Anfang Dezember gezeigt hatte, war Price jedenfalls meilenweit entfernt. Ob dies womöglich daran lag, dass er bis vergangenen Sonntag noch im Urlaub auf Teneriffa war, wie er im SPORT1-Interview vor der Partie verriet? Sein Reise-Board hatte er aber mitgenommen.
Auch White scheidet nach Führung aus
Das gleiche Schicksal wie Price ereilte zuvor den Weltranglistenelften Ian White
Der 48-jährige Engländer unterlag seinem südafrikanischen Gegner Devon Petersen nach hartem Kampf mit 2:3. Der fünfte Satz ging sogar in die Verlängerung, ehe sich Petersen mit 5:3 durchsetzen konnte.
Dabei hatte es lange Zeit so ausgesehen, als ob White in Windeseile in die nächste Runde marschieren würde. Schnell führte er mit 2:0-Sätzen und glänzte mit einem 107er-Average und starken Checkout-Quoten.
Im dritten Satz ließ White die Zügel etwas streifen, was "The African Warrior" zum Gewinn des Satzes nutzte.
White glänzt mit Zehn-Darter
White wurde danach wieder stärker und spielte sogar einen Zehn-Darter im vierten Durchgang. Doch auf einmal bekam er große Probleme mit der Doppel 20, weshalb es zum Satzausgleich kam.
Im Entscheidungsatz flatterten dann beide Spieler die Nerven. Beim Stand von 2:2 gewann White das nächste Leg nach unzählig verpassten Doppelfeldern auf beiden Seiten erst nach 26 Darts.
Am Ende wurde die Schwäche auf den Tops White allerdings doch noch zum Verhängnis. Da er mit dieser auch in den folgenden Legs große Probleme hatte, drehte Petersen endgültig die Partie und durfte sich über den Einzug in Runde 3 freuen.
Dort trifft er auf Steve West, der sich am Nachmittag mit 3:1 gegen Richard North durchgesetzt hatte.
Weiterer gesetzter Spieler raus
Auch im zweiten Spiel des Tages war mit Jelle Klaasen ein gesetzter Spiel rausgeflogen. Der Niederländer unterlag dem wie immer in pinker Farbe antretenden Keegan Brown mit 1:3 in den Sätzen.
Das Niveau in der Partie war äußerst überschaubar. Besonders Klaasen enttäuschte mit einem Average von unter 80 Punkten und einer Doppelquote von 22 Prozent. Brown reichten daher mäßige Werte beim Scoring (Average von 82 Punkte) und Checkout (32 Prozent) für den Einzug in die nächste Runde.
In dieser trifft Brown auf Mitfavorit James Wade, der sich allerdings in der zweiten Runde gegen den Japaner Seigo Asada sehr schwer getan und vor allem mit einer unsportlichen Aktion für Aufsehen gesorgt hatte.
Die nächste Runde hat dagegen der Deutsche Gabriel Clemens verpasst, der sich trotz einer starken Leistung mit 2:3 dem Schotten John Henderson geschlagen geben musste.
Van den Bergh schockt Clayton
In der letzten Partie des Abends machte Jonny Clayton den desaströsen Abend der gesetzten Spieler perfekt und unterlag dem "Dreammaker" Dimitri Van den Bergh mit 1:3. Damit hat an diesem Freitagabend kein einziger gesetzter Spieler den Einzug in die nächste Runde geschafft.
Dies lag aber weniger an Clayton, der mit einem 92er-Average und einer Doppelquote von 66 Prozent ordentlich spielte. Doch gegen seinen belgischen Gegner war an diesem Abend einfach kein Kraut gewachsen. Mitten im zweiten Satz lag Van den Berghs Average sogar bei unfassbaren 120 Punkten.
Bis zum Ende der Partie ging dieser aufgrund kleinerer Schwächephasen zwar noch auf 104 Zähler pro Aufnahme runter - da jedoch jeder zweite Wurf auf die Doppel saß, reichte dies dennoch sicher für das Weiterkommen. Sein Gegner in der nächsten Runde ist der ähnlich talentierte Luke Humphries.
Die Spiele am Freitag im Überblick:
Abendsession
Ian White - Devon Petersen 2:3
Jelle Klaasen - Keegan Brown 1:3
Gerwyn Price - Nathan Aspinall 2:3
Jonny Clayton - Dimitri Van den Bergh 1:3
Nachmittagssession
Benito van de Pas - Jim Long 3:2
John Henderson - Gabriel Clemens 3:2
Steve West - Richard North 3:1
Kyle Anderson - Noel Malicdem 3:1