Allzu oft kommen sie nicht vor, die wirklich historischen Tage in einer Sportart.

Am Donnerstag war es im Darts aber wieder einmal soweit. Mit Michael van Gerwen gelang dem Superstar der Szene etwas wahrlich Historisches.

Im Finale der Darts Premier League 2023 siegte MvG mit 11:5 gegen Iceman Gerwyn Price und schnappte sich damit den insgesamt siebten Sieg in diesem Wettbewerb. Damit kürte sich der Niederländer zum alleinigen Rekordhalter und überflügelte Darts-Legende Phil Taylor, der in seiner glorreichen Karriere sechsmal triumphiert hatte.

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Van Gerwen überflügelt Phil Taylor

Eine Tatsache, die Mighty Mike nach seinem Triumph beinahe nüchtern bewertete. „Er (Phily Taylor, Anm.d.Red.) ist zurückgetreten. Dann kommen andere Leute und schlagen ihre Rekorde. Das ist auch bei Federer (Tennis-Legende Roger Federer, Anm.d.Red.) so. Das ist Sport“, erklärte er im SPORT1-Interview.

Und weiter: „Es geht nicht um Rekorde. Ich musste heute einen fantastischen Michael Smith und Gerwyn Price schlagen. Das war heute wichtiger als der Gewinn des siebten Titels.“

Im Halbfinale der Premier League musste der 34-Jährige bei seinem 10:8-Sieg gegen Michael Smith abliefern, um sich das Ticket für das Endspiel sichern zu können. „Ich musste die richtigen Dinge im richtigen Moment tun. Wenn es darauf ankommt, muss man abliefern. Die Premier League bisher war Geschichte. Ich habe gute Darts gespielt und war in den richtigen Momenten da“, so MvG weiter.

Im richtigen Moment da war der Rekordhalter auch im Finale gegen Gerwyn Price. Und wie! Drei-Dart-Average von 105,43, fünfmal die 180 auf dem Board, dazu ein 170er-Highfinish zwischendurch. Darts-Kunst vom Allerfeinsten – gegen einen Gegner, gegen den man immer gut sein muss. „Wenn man ihm einen Finger bietet, nimmt er die ganze Hand“, konstatierte er nach der Partie.

Siebter Triumph in der Premier League

Dass van Gerwen einen derartigen Triumph feiern würde, war noch eine Woche zuvor kaum zu vermuten. Am letzten Abend der Vorrunde hatte er sich an der Schulter verletzt, spielte schon im Tages-Viertelfinale mit Schmerzen. Bei jedem Wurf verzerrte er das Gesicht, die Teilnahme am Playoff-Abend schien in Gefahr. Doch MvG hatte Glück.

„Es ist viel passiert. Ich war bei einigen Spezialisten am Donnerstag und Freitag. Sie haben gesagt, ich soll relaxen, aber ich kann spielen. Ich sollte es einfach probieren und habe dann auf der Pro Tour gespielt. Die letzten zwei Tage habe ich keine Darts mehr geworfen, erst heute wieder.“ Eine Taktik, die sich auszahlen sollte.

Doch so sehr MvG darauf bestand, dass die historische Dimension seines Spiels kaum Bedeutung für ihn hat, so sehr freute er sich doch über Titel Nummer sieben. „Michael Smith und Gerwyn Price in der selben Nacht zu schlagen, lässt dies zu meinem besten Premier-League-Triumph werden“, schrieb er bei Twitter.

Es dürfte nicht der letzte gewesen sein.