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FC Bayern: Uli Hoeneß stoppt millionenschwere eSports-Pläne

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FC Bayern: Uli Hoeneß stoppt millionenschwere eSports-Pläne

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Darum will Hoeneß keinen eSports

Anscheinend wird es in Zukunft keine eSports-Sparte beim FC Bayern München geben. Uli Hoeneß persönlich soll das Veto gesetzt haben.
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© SPORT1-Grafik: Getty Images/Riot Games

Es ist eine Entscheidung gegen den Trend der Zeit: Uli Hoeneß will keinen eSports beim FC Bayern. Das berichtete die Bild am Donnerstagabend.

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Demnach hat der Präsident höchstpersönlich sein Veto gegen eine Sparte im digitalen Sport eingelegt.

Die Pläne, die Hoeneß vorgelegt wurden, waren durchaus ambitioniert.

Rund fünf Millionen Euro sollen für den Vorstoß geplant gewesen sein, eine für deutsche eSports-Verhältnisse hohe Summe. 

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eSports: Diese deutschen Klubs mischen mit

Kein Interesse an FIFA 18

Auch spannend: Bayern wollte sich nicht auf die Fußballsimulation FIFA 18 stürzen, wie es viele andere Sportvereine vorrangig tun. MOBA-Titel wie League of Legends und Dota 2, sowie der Action-Shooter Fortnite, standen im Fokus.

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Doch Hoeneß ist der Meinung, der eSports passe nicht zum Grundverständnis und zur Tradition des Rekordmeisters.

Dabei ist der Markt in der noch recht jungen Sportart riesig und bietet auch Potenzial, insbesondere auf dem asiatischen Markt.

Die Basketball-Abteilung gründete bereits einen virtuellen Ableger in der relativ kleinen Wettkampf-Szene von der Simulation NBA2K. Doch warum verzichten die Bayern auf den großen eSports-Einstieg?

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Einstieg in die Königsklasse wird teurer

Mit fünf Millionen Euro scheint das Vorhaben sicherlich langfristig geplant gewesen zu sein. Der FC Schalke 04 ist als Klub deutscher Vorreiter. Die Knappen gründeten 2016 ihre Sparte mit den Spielen FIFA 18 und League of Legends, wo sie inzwischen auch wieder in der Königsklasse (EU LCS) mitspielen. Dafür nahm der Verein im ersten Jahr rund eine Millionen Euro in die Hand. Gespielt wird bei der LoL-Weltmeiserschaft um fast fünf Millionen US-Dollar Preisgeld.

Doch die EU LCS steht als höchste europäische LoL-Spielklasse vor einem Umbruch zum Franchise-System. Startplätze ab 2019 werden für rund acht beziehungsweise 10,5 Millionen Euro vergeben. Falls der FCB also fest mit einem Start im beliebten MOBA-Videospiel plante, wäre der entsprechende Etat für die kommende Liga unzureichend. Vor dem Systemwechsel hätte das Geld sicherlich für ein konkurrenzfähiges Team mit Umfeld gepasst. 

Auch in Dota 2, einem ähnlichen Spiel wie LoL, ist der Preis für ein internationales Topteam relativ hoch: Bei der Dota-WM geht es immerhin um Rekordsummen von über 24 Millionen US-Dollar. Paris Saint-Germain wagte diesen Schritt über eine Partnerschaft mit LGD Gaming und deren Dota-Mannschaft bereits im April.

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Angst vor Ballerspiel-Verbindung?

Mit dem Investment wäre ein langfristiger Weg im eSports geebnet. Der FC Kopenhagen beschreitet diesen Weg und hat mit dem eSports-Ableger "North" ein eigenes Profi-Team mit Nachwuchsmannschaft im Spiel Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO) aufgestellt.

CS:GO ist ein Ego-Shooter, der ab 16 freigegeben ist und fest zur eSports-Szene dazu gehört. Dennoch keimt die veraltete "Killerspiel"-Debatte deswegen immer wieder in Deutschland beim Gespräch über professionelles Videospiel auf. Ein Markenschaden, vor dem der FC Bayern und Hoeneß Angst zu haben scheinen.

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Grindel und Watzke gleicher Meinung

Hoeneß steht mit dieser Meinung im deutschen Fußball aber nicht allein da. DFB-Präsident Reinhard Grindel ist ebenfalls kein CS:GO-Fan und stellte im März klar: "Wir wollen keine Spiele fördern, in denen Kinder auf andere schießen und das Ganze auch noch als Sport bezeichnet wird."

Sein Statement in der Talkrunde Weserstrand gipfelte in der Aussage: "eSport ist kein Sport!". Inzwischen ruderte der DFB etwas zurück und präsentierte die eSoccer-Leitlinien.

Und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist ebenfalls kein großer Gaming-Fan. "eSports ist vielleicht modern. Ich finde das komplett scheiße", erklärte er 2016 auf der Hauptversammlung seines Bundesligisten.

In der SPORT BILD-Sonderausgabe legte er zuletzt nach: "Es hat sich in der Vergangenheit bewährt, dass wir nicht alles das machen, was der FC Schalke 04 macht."

Einen lascheren Einstieg in den digitalen Fußball mit geringeren Investitionen, wie es zum Beispiel Vereine wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg oder der 1. FC Nürnberg machen, hätten die Bayern laut BILD nicht in Betracht gezogen.

Auch das passt nicht zum Selbstverständnis des deutschen Rekordmeisters. Ganz oder gar nicht!