Die Ultras von Eintracht Braunschweig haben ihrem Trainer Torsten Lieberknecht trotz der anhaltenden Talfahrt demonstrativ den Rücken gestärkt.
Eintracht-Fans stützen Lieberknecht
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In der Schlussphase der Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern entrollten Anhänger in der Fankurve beim Spielstand von 1:2 ein riesiges Banner mit der Aufschrift: "Lieber Knecht als Klüngel".
"Die Fans stehen hinter dem Trainer und hinter der Mannschaft", erklärte Eintracht-Sportdirektor Marc Arnold bei Sky. "Das ist gut so, weil die Unterstützung von den Rängen ein großer Bestandteil der Eintracht-Familie ist", ergänzte Arnold.
Arnold dementiert Trainerthema
Auf die Frage, ob es ein Trainerthema gebe, antwortete Braunschweigs Sportlicher Leiter: "Nein, gibt es nicht!"
Die indirekte Kritik an der Klubführung wollte Arnold allerdings nicht näher kommentieren.
Trainer Lieberknecht, der im Anschluss an den 3:1-Sieg in Aue in der Vorwoche von einem "Endspiel" für ihn gesprochen hatte, schlug am Sonntag versöhnliche Töne an. "Es gibt überhaupt keinen Keil zwischen irgendwelchen Leuten", sagte Lieberknecht. "Wir haben alles besprochen und in sehr offener Art darüber gesprochen."
Druck auf Lieberknecht wächst
Dennoch gilt die Position des langjährigen Erfolgscoaches, der im kommenden Mai sein zehnjähriges Dienstjubiläum bei der Eintracht feiern würde, nicht mehr als unantastbar. Wie die Süddeutsche Zeitung vergangene Woche berichtete, soll der Klub angeblich bei einem weiteren Absinken in der Tabelle einen Trainerwechsel als Möglichkeit in Betracht ziehen.
Zwar dementierte Arnold eine Trainerdiskussion, doch der Ernst der Lage ist ihm nach dem fünften Heimspiel in Folge ohne Sieg bewusst. "Die Situation ist nach wie vor brenzlig. Wir wissen, dass es noch ein langer, steiniger Weg dort unten raus wird. Wir haben eine Chance liegen gelassen, uns ein bisschen davon zu befreien", sagte der Sportchef.
Lieberknecht beschwört Zusammenhalt
Während im Laufe der Partie gegen Kaiserslautern von den Rängen Pfiffe zu hören waren, genießt Lieberknecht bei einem Großteil der Fans noch großen Rückhalt.
Nach dem Erfolg im Erzgebirge hatten die mitgereisten Braunschweiger Fans ihren Coach mit Sprechchören gefeiert und ihn so zu Tränen gerührt. "Die Fans haben in der Situation ein Gespür dafür, die Mannschaft und den Verein zu unterstützen und wach zu rütteln", sagte Lieberknecht am Sonntag.