Glatze, weit aufgerissene Augen, absolute Autoritätsperson: Pierluigi Collina war einer der besten Schiedsrichter der Welt.
Collina: Zwangspause wegen Glatze
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Der Italiener hinterließ bei Fans und Spielern gleichermaßen Eindruck. In einem Interview mit dem kicker erzählt der heute 59-Jährige nun von dem bizarren Grund, aus dem er einst von der Schiedsrichter-Kommission aus dem Verkehr gezogen wurde.
"Ich verlor meine Haare Mitte der 80er mit 24 Jahren wegen einer Krankheit in einer Zeit, als dieser Look längst keine Mode wie heute war", führte der sechsmalige Weltschiedsrichter aus. "Damals wurde mir ernsthaft gesagt: Jetzt pausierst du mal ein paar Monate mit dem Pfeifen, vielleicht wachsen die Haare ja wieder."
Knapp drei Monate später habe die Schiedsrichter-Kommission dann einen Test in der 4. Liga veranstaltet, vor "5000 oder 6000 Zuschauern". Der Grund: Man wollte herausfinden, ob "ein kahlköpfiger Referee überhaupt akzeptiert würde. Heute unvorstellbar."
Glatze oder nicht? "Schnuppe"
Was bei dem Test passiert sei? "Natürlich nichts. Den Leuten war schnuppe, ob Glatze oder nicht. Wenn du deine Arbeit gut machst, ist doch die Frisur belanglos."
Heute weiß Collina, dass ihm der Look auf dem Platz sogar weiterhalf: "Er wurde dann zu einer Art Markenzeichen und einige sagten: Die Glatze hat dir zum exponierten Image geholfen. Stimmt."
Entscheidend sei aber die Leistung gewesen: "Wäre ich als Schiedsrichter grottenschlecht gewesen, hätte ich keine Finals nur wegen des Kahlkopfs geleitet."
Worte einer wahren Legende.