Erst schwor Pep Guardiola seine Stars mit südländischem Temperament auf den Showdown in der Champions League ein, dann lächelte er die Querelen bei einem Kinder-Fototermin auf dem Weg zum Bus einfach weg.
Guardiola lächelt die Probleme weg
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"Ich bin sehr stolz auf meine Spieler - egal, was am Dienstag passiert", sagte der Trainer des FC Bayern München nach dem 2:0 (1:0) bei 1899 Hoffenheim, und fügte mit viel Pathos hinzu: "Ich werde die letzten Monate niemals in meinem Leben vergessen."
Guardiola peitscht FC Bayern ein
Einen ähnlichen gefühlsbetonten Auftritt hatte Guardiola zuvor in der Kabine hingelegt.
"Die Ansprache des Trainers war sehr emotional, er hat uns noch einmal zusammengeschweißt", sagte der überragende Sebastian Rode. (Die Highlights des Spiels zum Nachhören bei unserem Sportradio SPORT1.fm)
Der Abräumer hatte den Rekordmeister mit seinem sehenswerten Führungstor in der 38. Minute beim Bundesliga-Intermezzo zwischen den Viertelfinals in der europäischen Königsklasse auf die Siegerstraße gebracht.
Den zweiten Bayern-Treffer vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena steuerte 1899-Kapitän Andreas Beck mit einem Eigentor (90.+3) bei - ein 2:0 würde auch am Dienstag (20.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) reichen, um trotz der 1:3-Niederlage im Hinspiel beim FC Porto noch ins Halbfinale einzuziehen.
Bayern kann Meistertitel perfekt machen
"Wir müssen ein super Spiel machen. Es ist unser großes Ziel, es zu schaffen. Und ich habe dabei großes Vertrauen in meine Spieler, denen ich gratulieren muss", sagte Guardiola.
Sein Team kann im besten Fall schon am kommenden Spieltag den 25. Meistertitel feiern. (Datencenter: Ergebnisse und Spielplan)
Doch das ist aktuell nur Nebensache. "Die Leute wissen gar nicht, wie schwer solche Spiele sind, wenn man schon den Fokus auf die Champions League richtet", erklärte Guardiola.
Thema Müller-Wohlfahrt lange nicht abgehakt
In den vergangenen Tagen lag der Fokus allerdings außerhalb des Spielfelds. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Der Rücktritt des langjährigen Mannschaftsarztes Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der dem Vernehmen nach mit Guardiola im Dauerstreit lag, hatte großen Wirbel ausgelöst.
Das Thema stand auch im Kraichgau noch im Mittelpunkt und stört ganz offensichtlich die Vorbereitung auf das Spiel gegen Porto. (SERVICE: Die Statistken des Spiels)
"Keiner hat ihm die Schuld gegeben"
Sportvorstand Matthias Sammer widersprach der Darstellung Müller-Wohlfahrts, wonach diesem von Vereinsseite die Verantwortung für die Pleite in Porto zugesprochen worden sei.
"Keiner hat ihm die Schuld an der Niederlage in Porto gegeben", sagte der Europameister von 1996 vor dem Erfolg am 29. Spieltag beim Lieblingsgegner (keine Niederlage in 14 Pflichtspielen) bei Sky.
Neuer bleibt bei Müller-Wohlfahrt
Den Profis war deutlich anzumerken, wie unangenehm ihnen dieses Thema ist. Viele Spieler schwören schließlich nach wie vor auf Müller-Wohlfahrt.
"Jeder hat da seine eigene Meinung. Aber wir haben keine Zeit, um darüber nachzudenken. Das ist auch nicht meine Baustelle", sagte Torwart Manuel Neuer: "Der 'Mull' ist Doc bei der Nationalmannschaft, ich kenne ihn seit Jahren. Da ich Nationalspieler bin, werde ich mich auch weiter von ihm behandeln lassen."
Auch Boateng und Rode schwärmen
Ähnlich sieht es Jerome Boateng, der Müller-Wohlfahrt als "tollen Arzt" bezeichnete.
Torschütze Rode, der mit seiner starken Vorstellung in erster Linie für die vierte Pflichtspielpleite in Folge der Europa-League-Aspiranten aus Hoffenheim verantwortlich war, sprach sogar von einer "Ikone" seines Fachs: "Wir waren alle schockiert, als wir es aus den Medien erfahren haben. Es ist ein Verlust für Bayern München, auch für uns."
Der 24-Jährige berichtete über die Stimmung in der Kabine nach der 1:3-Pleite in Portugal am Mittwoch: "Es wurde ein bisschen emotionaler nach dem Spiel", sagte Rode: "Dass es dann mit solchen Konsequenzen endet, hätte natürlich keiner gedacht."
Hoffen auf Lahm und Schweinsteiger
Doch auch ohne Müller-Wohlfahrt liegt das Hauptaugenmerk der Münchner darauf, die lange Verletztenliste in den kommenden Tagen zu verkürzen.
Arjen Robben, David Alaba, Medhi Benatia und Javi Martinez werden gegen Porto sicher fehlen.
Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm dürfte dagegen zurückkehren, bei Bastian Schweinsteiger könnte es laut Guardiola "vielleicht" reichen, für Franck Ribery eher nicht.
Die Auswechslung von Juan Bernat in Hoffenheim war eine Vorsichtsmaßnahme, der Außenverteidiger kann gegen Porto auflaufen.