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Der Dede-Abschied bei Borussia Dortmund

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Der Dede-Abschied bei Borussia Dortmund

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Tränen, Anekdoten und ein Traumtor

Nach Dedes tränenreicher Abschiedsgala feiert die illustre Gästeschar noch lange weiter. Lars Ricken verrät ein Caipirinha-Geheimnis des langjährigen Außenverteidigers.
Dede Farewell Match
Dede Farewell Match
© Getty Images
Thorsten Langenbahn
Thorsten Langenbahn
von Thorsten Langenbahn

Die Mixed Zone im Signal Iduna Park wurde ihrem Namen mehr als gerecht. Wo sonst Spieler und Journalisten zusammenkommen, wurden nach Dedes Abschiedsspiel Cachaca, Limettensaft, Zucker und Eis zusammengemischt.

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Die Stimmung war auch ohne den Cocktail-Klassiker aus Dedes brasilianischer Heimat grandios.

Dede Abschied
Dede Kabine
Dede beim Warmmachen
Signal-Iduna-Park
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Dede-Abschiedsspiel in Bildern

81.359 Zuschauer hatten für eine europäische Abschiedsspiel-Rekordkulisse gesorgt – und einen Cocktail aus Spaßfußball, Ehemaligentreffen, BVB-Familienfest und ganz großen Emotionen erlebt.

"Als ich auf der Bank saß und die coole Stimmung mit der Welle war, habe ich mich ganz schnell einwechseln lassen, um diesen Moment mitzunehmen", sagte BVB-Ikone Lars Ricken hinterher zu SPORT1.

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Als Dedes Mitspieler längst mit ihrem ersten Caipirinha in der Kabine verschwunden waren, drehte der Umjubelte noch lange nach Spielschluss seine letzten Ehrenrunden.

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Dedes Tränenbeichte

Den Witz des Tages hatte Dede gebracht, als er auf dem Rasen bei SPORT1 sagte: "Ich habe versprochen, ich wollte hier nicht weinen." Doch der emotionale Ex-Borusse hatte schon vor dem Spiel in der Kabine einige Tränen verdrückt, wie er gestand.

"Mir fehlen die Worte, was die Fans und der Verein hier gemacht habe. Das war nicht nur das Abschiedsspiel von Dede, das war ein Tag in Schwarz und Gelb", sagte der 37-Jährige drei Stunden später in der Cocktail-Zone.

Schlaflose Nächte hatte dem Mann aus Belo Horizonte die Abschiedsparty in den Tagen davor bereitet, gab er zu. Auch eine Tränenbeichte folgte: "Ich habe seit drei Tagen geweint."

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Dabei wollte er doch nicht weinen, "weil es ein Tag zum Lachen ist". Und der war es trotz aller Tränen.

Großkreutz kämpft mit den Tränen

Den Hit des Tages hatte die Südtribüne schon vor dem Spiel von Dedes Weltauswahl und seiner Nationalmannschaft angestimmt: "Dortmunder Jungs, Dortmunder Jungs, wir sind alle Dortmunder Jungs!"

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Die Karriere von Dede in Bildern

Mit der Gelben Wand sang das ganze Stadion, feierte Dede und auch Kevin Großkreutz, der sich vor seinem Wechsel zu Galatasaray Istanbul – ebenfalls mit Tränen in den Augen – verabschiedete.

"Ich wollte eigentlich keinen Abschied, aber Dede wollte es unbedingt", erzählte Großkreutz emotional aufgewühlt und mit den Tränen kämpfend.

"Er ist ein Legende, ein sehr guter Freund und der Kontakt wird nie abbrechen. Man kann einfach nur "Danke, Dede" sagen für 13 Jahre, in denen er alles rausgehauen hat", sagte der 27-Jährige.

Das Tor des Tages beim 14:11-Sieg der Weltauswahl gegen das Nationalteam hatte Dede höchstpersönlich beigesteuert.

Aus 45 Metern versenkte er den Ball im leeren Tor, nachdem Roman Weidenfeller einen Ausflug als Stürmer unternommen hatte.

"Einfach ein netter Kerl"

Die Lobhudelei des Tages kam von allen Beteiligten. "Er hat immer gut gespielt, für den Verein immer alles gegeben und ist trotzdem bescheiden geblieben, er hat für jeden ein gutes Wort auf den Lippen und ist immer gut gelaunt", meinte Christian Wörns.

"Wenn er einen schlechten Tag hatte, war er ein überdurchschnittlicher Bundesligaspieler, wenn er ein einen guten Tag hatte, war er der beste Außenverteidiger der Liga", sagte Alexander Frei nach dem 14:11 für die Weltauswahl.

"In erster Linie ist er einfach ein netter Kerl – bodenständig, hilfsbereit", meinte Lars Ricken zu SPORT1 und erinnerte sich auch an Dedes integrative Funktion, für ausländische wie heimische Mitspieler.

Kühlboxen voller Crushed Ice

"Er hat mich früher ständig zu sich nach Hause eingeladen. Da habe ich dann gesehen, dass die Kühlbox mit Crushed Ice, die er jedes Mal mit nach Hause genommen hat, nicht für seinen lädierten Fuß war, sondern für die Caipirinhas", sagte der 39-Jährige.

"Aber er hat sie nicht selbst getrunken, sondern seine ganzen Cousins und Freunde", stellte Ricken klar.

Kurz danach kam Dede aus der Kabine - ohne Kühlbox. Es war ja schon alles angerichtet.

Mit seiner illustren Gästeschar brach er auf zur gemeinsamen Feier in ein Restaurant an der Hohensyburg, zu einer weiteren schlaflosen Nacht voller Anekdoten und Erinnerungen.