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Renato Sanches ist beim FC Bayern bislang ein Unsicherheitsfaktor

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Renato Sanches ist beim FC Bayern bislang ein Unsicherheitsfaktor

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Sanches: Sorgenkind statt X-Faktor

Renato Sanches kommt beim FC Bayern noch nicht zurecht. Der Portugiese hinkt seiner bärenstarken EM-Form hinterher - und ist bisher vielmehr ein Unsicherheitsfaktor.
Renato Sanches erschöpft
Renato Sanches erschöpft
© Imago
Stefan Junold
Stefan Junold

Man hat Renato Sanches noch von der EM in Erinnerung, wie er im portugiesischen Nationaltrikot über das ganze Feld wirbelte, dem Gegner Bälle abluchste und diese mit einer unnachahmlichen Dynamik Richtung Strafraum bugsierte.

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Der Youngster kam zumeist von der Bank und drückte der Partie danach stets seinen Stempel auf. Die UEFA kürte den bulligen Mittelfeldspieler zum besten Nachwuchsspieler des Turniers in Frankreich.

Von diesen Attributen ist derzeit jedoch nicht viel zu sehen. Anstatt zu beflügeln, wirkt das Dress des FC Bayern München für Sanches bislang eher wie eine Last.

Sanches mit schlechten Zweikampfwerten

Nach seinem durchwachsenen Debüt auf Schalke konnte der 19-Jährige auch beim 3:1-Sieg der Münchner gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Samstag nicht überzeugen.

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In Statistiken, in denen er bei der EURO noch zu glänzen vermochte, fiel Sanches bei seinen ersten beiden Auftritten in der Bundesliga negativ auf. So gewann er in 130 Spielminuten nur 27 Prozent seiner Zweikämpfe - für einen zentralen Mittelfeldspieler eine miserable Quote.

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Ging er beim EM-Triumph noch 1,8 Mal pro Partie ins Dribbling, war es im Bayern-Trikot bislang nur 0,5 Mal. In Frankreich verlor Sanches einmal je Spiel den Ball, in der Bundesliga leistet er sich bisher pro Partie 2,5 Ballverluste.

Der Mann, der im Sommer für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon an die Isar gewechselt war, hat noch nicht eine Balleroberung zu Buche stehen.

Alonso muss Fehler ausbügeln

Im bayerischen Derby sowie bei S04 agierte Sanches zumeist hektisch und unbeholfen. Nebenmann Xabi Alonso musste seine Fehler ein ums andere Mal ausbügeln.

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Entwickelt sich der Europameister zur teuren Achillesferse der Bayern? "Er ist erst 19 Jahre alt, das darf man nicht vergessen", hatte Trainer Carlo Ancelotti nach Sanches' Premiere in Gelsenkirchen gesagt, als dieser unter anderem durch einen katastrophalen Fehlpass im Aufbauspiel auffiel.

Bei der Betrachtung seiner Leistungen darf man nicht vergessen, dass der Portugiese große Teile der Vorbereitung aufgrund einer Verletzung verpasst hat. Der Eingewöhnungsprozess im neuen Umfeld und in der neuen Liga hält noch an.

Zudem fehlt ihm sichtlich die Lockerheit. Wortlos stürmte er bisher an den wartenden Journalisten vorbei. "Ich darf nicht sprechen", war der einzige Kommentar, den Sanches Münchner Medien zum Besten gab.

Ancelotti in der Zwickmühle

Um die sportliche Anpassung voranzutreiben, müsste Ancelotti Sanches viel Spielpraxis gewähren. Doch sollte er sich weiterhin als Unsicherheitsfaktor erweisen, wären dem Italiener die Hände gebunden.

Zu groß ist der Erfolgszwang beim deutschen Rekordmeister. Zumal die Roten im zentralen Mittelfeld nicht gerade unterbesetzt und daher nicht unbedingt auf Sanches angewiesen sind.

Gegen Hertha BSC (Mi., ab 19.30 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) dürfte Thiago wieder den Vorzug erhalten.

Doch der Spieler mit der Rastafrisur wird ausreichend Zeit bekommen, um sein Niveau von der EM wieder zu erreichen. "Bei der Europameisterschaft hat man gesehen, welche Qualität er trotz seiner jungen Jahre hat. Er ist ein Spieler, an dem wir sehr viel Freude haben werden", hatte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nach Sanches' Verpflichtung gesagt.

Noch vermag er die Freude in der Bundesliga jedoch nicht zu verbreiten.